Primär sieht der Entwurf vor, diverse Senderangebote von ARD und ZDF zusammenzulegen und mehrere Programme zu einem zu bündeln. Besonders drastisch fällt dieses Zusammenstreichen bei den reinen Informationskanälen aus. So sollen etwa die Sender Phoenix, Tagesschau24, ZDF Info und ARD Alpha zu einem einzigen Angebot fusioniert werden. Daraus würden zwangsläufig Einbußen bei der Programmvielfalt resultieren, da die Sender unterschiedliche Schwerpunkte haben und ein breites Feld von Inhalten abdecken. Das reicht von Nachrichten über Bildungsfernsehen bis hin zu Dokumentationen und Informationsbeiträgen. Eine Rund-um-die-Uhr-Versorgung mit Nachrichten, wie sie etwa Tagesschau24 bietet, wäre so nicht mehr möglich.
Zusammenlegung von Arte und 3sat geplant
Eine ebenfalls problematische Verschmelzung sehen die Länder für die Sender 3sat und Arte vor. Hier muss nicht nur das Programmangebot vereint werden, auch die Betreiber hinter den Kanälen müsste man in ein Boot holen. Während 3sat ein Gemeinschaftsprogramm von ARD, ZDF sowie dem ORF aus Österreich und der SRG aus der Schweiz ist, haben sich ARD und ZDF für Arte mit dem französischen Staat, dem Partner France Télévisions, Radio France und dem Institut national de l’audiovisuel zusammen getan. Hier einen gemeinsamen Nenner zu finden, dem alle Parteien zustimmen, dürfte eine Mammutaufgabe werden.
Etwas weniger schwierig könnte die geplante Zusammenlegung der Sender ARD One und ZDF Neo verlaufen, da sich beide Angebote an die gleiche Zielgruppe richten. Der Schwerpunkt liegt hier auf fiktionalen Inhalten für junge Menschen. An den Hauptprogrammen von ARD, ZDF sowie den Dritten Programmen soll sich nichts ändern. Das gilt auch für den Kinderkanal KiKa und das ausschließlich online verfügbare Jugendangebot Funk. Grundsätzlich betreffen die Einschränkungen nur das lineare TV-Angebot. Über die Mediatheken und im Internet sollen die Angebote weiterhin nach dem alten Muster verfügbar bleiben. Inwiefern sich auf diese Weise Einsparungen erzielen lassen, gilt als umstritten.