Das Kraken V4 Pro ist das aktuelle Top-Headset aus dem Hause Razer. Es soll einen hervorragenden Klang liefern und Gamer mit einer interessanten Funktion noch stärker ins Spielgeschehen ziehen. Zudem gibt es sich vielfältig und verbindet sich etwa mit dem PC, der PS5 oder dem Handy. Allerdings hat das auch seinen Preis, das Kraken V4 Pro ist mit knapp 450 Euro alles andere als günstig. Bei dem Preis muss schon der erste Eindruck stimmen. Wie dieser ausfällt, verrät COMPUTER BILD im Praxistest.

Im ausgeschalteten Zustand sieht das Razer-Headset fast aus wie ein herkömmlicher Kopfhörer. Die Ohrmuscheln sind zwar etwas massig, die Optik ist aber zunächst recht schlicht. Das ändert sich, sobald das Kraken V4 Pro eingeschaltet ist, denn dann leuchten die Außenseiten der Ohrmuschel farbig. Ein netter Effekt, den jedoch der Träger oder die Trägerin beim Zocken nicht zu Gesicht bekommt. Was Gamer hingegen bemerken, ist die angenehm weiche Polsterung am Kopf und an den Lauschern. Beide Bereiche sind mit Kunstleder bespannt und wirken hochwertig verarbeitet. Mit der Zeit heizt sich das Headset die Ohren allerdings etwas auf.

Razer Kraken V4 Pro im Test: Anschlüsse

An der Rückseite des Kontrollkästchens befinden sich alle wichtigen Anschlüsse.

Foto: COMPUTER BILD

Im Lieferumfang des Headsets ist eine kleine Kontrollbox, die kabellos mit dem Razer verbunden ist und an der Anschlüsse für den PC und Konsolen (beides USB-C) sowie eine Klinkenbuchse angebracht sind. Damit verbindet sich das Kraken V4 Pro mit so ziemlich jeder Spielemaschine wie einem Gaming-PC, der PlayStation 5 oder der Nintendo Switch. Darüber hinaus ist der Spielekopfhörer mit Bluetooth ausgestattet. Das läuft unabhängig von dem Kontrollkästchen und lässt sich parallel zur Funkverbindung nutzen. Gamer können beispielsweise ihr Handy koppeln und verpassen beim Zocken keinen Anruf – praktisch. Für die Nutzung am PC oder an den Konsolen ist keine Zusatzsoftware notwendig. Es reicht, die Geräte miteinander zu verbinden.

Razer Kraken V4 Pro im Test: Software

Hören und fühlen: In der Razer-Software lassen sich die Vibrationen für die Ohrmuscheln anpassen.

Foto: Microsoft, Razer

Für PC-Spieler lohnt sich dennoch die kostenlose Synapse-Software. In dem umfangreichen Programm lassen sich etwa Sound-Einstellungen für Spiele vornehmen oder das besondere Extra des Kraken V4 Pro aktivieren. In den Ohrmuscheln sind nämlich Vibrationsmotoren, die die Lauscher zum Wackeln bringen. Wie doll und bei welchem Frequenzbereich legen Zockerin und Zocker selbst fest. Eine ähnliche Funktion hatte bereits das Razer Kaira Pro, im Vergleich dazu wirken die Vibrationen beim Kraken V4 Pro jedoch feiner und besser dosiert. Razer nennt diese Technologie RazerSensa HD-Haptics und bringt für noch mehr Gefühl im Spiel das Auflagekissen Freyja. Über die Software können Gamer die Vibrationsmuster aufeinander abstimmen. Insbesondere bei Explosionen macht dieses Extra so richtig Spaß. Es unterstützt jedoch auch beim Musikhören oder Filmeschauen und dient vor allem zur Unterstützung von Bässen.

Die Unterstützung hat das Gaming-Headset allerdings nicht zwingend nötig. Die weichen Bässe reichen auch zusätzliche Vibrationen schön tief und sorgen für ein ordentliches Fundament. Der Klang wirkt beim ersten Hören insgesamt ausgewogen und schön warm. Viele Details sind hörbar, allerdings fehlt es den Höhen etwas an Brillanz. Die einzelnen Voreinstellungen “Game”, “Movie” und “Music” wirken sehr passend für den jeweiligen Einsatzzweck. Lediglich “Game” wirft Fragen auf, da Bässe dort etwas zu sehr zurückgefahren sind. Einen richtig guten ersten Eindruck hinterlässt die räumliche Ortung. Dank der hauseigene Raumklangart “THX Spatial” lassen sich zum Beispiel die Schritte von gegnerischen Mitspielern gut orten.

Keinen guten Eindruck macht das Kraken V4 Pro hingegen beim Mikrofon. Stimmen sind zwar deutlich, wirken aber leicht verwaschen und blechern. Ob es das Razer schafft, diesen Eindruck wiedergutzumachen, wird der Test am Ende zeigen.

In fast allen Punkten wird das Razer Kraken V4 Pro seinem Premium-Anspruch gerecht. Es sitzt bequem auf den Ohren, lässt sich an jedes Gerät anschließen und bietet eine umfangreiche Software für die Bedienung. Auch in Sachen Klang hinterließ es im Test einen guten ersten Eindruck. Für eine bessere Immersion im Spielgeschehen sorgen Vibrationsmotoren in den Ohrmuscheln, die das Headset auf dem Markt definitiv einzigartig machen. Die Mikrofonqualität wirkt beim ersten Test jedoch höchstens durchschnittlich und bei der finalen Note könnte die Sprachübertragung den Spitzenplatz verwehren. Testeindruck: gut

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