Qualcomm hat bei der Hausmesse Snapdragon Summit auf Maui (US-Bundesstaat Hawaii) den Snapdragon 8 Elite vorgestellt. Dabei handelt es sich um den nächsten Premiumchipsatz des Herstellers, der wieder einmal mit einem neuen Namen aufwartet. Bei dem Nachfolger des Snapdragon 8 Gen 3 hat sich vor allem unter der Haube einiges getan.

Selbstentwickelte Architektur

Als zentrale Neuerung ist die Oryon-CPU zu nennen. Diese selbst entwickelten Prozessoren hat Qualcomm bisher nur für Notebooks in dem Snapdragon X Elite verbaut – was auch die Namensänderung erklären dürfte. Damit trennt sich der Hersteller zumindest für dieses Modell von den bisher eingesetzten ARM-Prozessorkernen. Es handelt sich aber nicht um die gleichen Oryons, wie für Notebooks, sondern um eine zweite Generation, die mit Fokus auf den Einsatz in Mobilgeräten entstanden ist.

Deutliche Leistungssteigerung

Im Snapdragon 8 Elite verfügen die Oryon-CPUs über acht Kerne: zwei sogenannte Prime-Kerne, mit je einer maximalen Taktfrequenz von bis zu 4,32 Gigahertz, sowie sechs Performance-Kernen mit jeweils 3,53 Gigahertz. Unterm Strich verspricht Qualcomm damit einen Leistungszuwachs von rund 45 Prozent im Hinblick auf Single- und Multicore-Performance im Vergleich zum Vorgänger.

Grafikprozessor in Scheiben

Auch beim Grafikprozessor Adreno hat sich einiges getan. Qualcomm setzt neuerdings auf eine sogenannte Sliced-Architektur. Sie setzt sich aus drei Teilprozessoren mit je 1,1 Gigahertz Rechenleistung zusammen und löst damit frühere Mono-Einheiten ab. Im Alltag soll die Arbeitslast somit aufgeteilt und schneller verarbeitet werden können. Zur Unterstützung verfügt die neue Adreno-GPU nun auch über einen eigenen 12-Megabyte-großen GPU-Speicher.

KI-Funktionen mittels NPU

Schließlich enthält der Snapdragon 8 Elite auch eine Neural Processing Unit (NPU), die exklusiv für KI-Anwendungen und -Optimierungen reserviert ist. Damit entlastet die Einheit die CPU und GPU in Bezug auf KI-gestützte Funktionen, etwa bei der Fotografie oder dem Verständnis von gesprochener Sprache. Mit einer NPU könnten sich neue Möglichkeiten für KI-Features auf Smartphones und Tablets ergeben. Bestes Beispiel dafür ist Windows Recall, ein kontrovers diskutiertes Werkzeug für Windows 11, das jedoch im Kern auf die Nutzung einer NPU zur lokalen Ausführung angewiesen ist.

Erste Geräte mit neuem Chipsatz bereits in Sicht

Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich dieser neue Chipsatz im Alltag schlägt und ob damit wirklich so ein massiver Leistungszuwachs geboten wird. Lange wird es jedoch nicht dauern, bis wir den Snapdragon 8 Elite in Aktion erleben dürfen. Wie Qualcomm in einer Pressemitteilung verrät, stehen die ersten Geräte mit dem neuen Chipsatz so gut wie in den Startlöchern. Demnach sollen in den nächsten Wochen unter anderem von ASUS, Honor, Samsung und Xiaomi Modelle vorgestellt werden, die mit der Hardware ausgerüstet sind.

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