Radiowecker helfen normalerweise beim Aufwachen mit dem Lieblingsprogramm. Die meist handlichen Geräte finden ihren Platz auf Nachtschränkchen und -tischen. An diesen Ort möchte das Pure Moment auch, allerdings will das kompakte Digitalradio User nicht nur aus den Träumen reißen, sondern auch ins Schlummerland geleiten.
Optisch kann man das Pure Moment als dezent bezeichnen. Rund zwei Drittel der Front nimmt eine schicke Stoffbespannung ein, die gleichzeitig den Lautsprechertreiber verdeckt. Das Display nimmt das obere Drittel des Radioweckers ein. Die Vorderseite ist leicht angeschrägt, wodurch der Bildschirm aus mehreren Positionen gut erkennbar ist. Die Anzeige ist lediglich zweifarbig (Gelb und Weiß auf Schwarz) und zeigt nur die Uhrzeit, die Weckerkonfiguration sowie den Sendernamen an. Zusätzliche Infos führt das DAB-Radio nicht auf. Die großen Buchstaben gefallen und das Display ist angenehm hell. Auf Wunsch passt es die Helligkeit an die Umgebungsbeleuchtung an. Das ist praktisch, wenn Nutzerin oder Nutzer im Dunkeln nach der Uhrzeit schauen und nicht geblendet werden möchten.
Die Front wirkt auch deshalb so aufgeräumt, weil sich alle wichtigen Knöpfe an der Oberseite versammeln. An der linken Seite befindet sich eine eingelassene Taste, über die sich die Schlummer-Funktion und das Licht steuern lässt. Auf der anderen Seite der Knopfreihe sitzt ein kleiner, aber griffiger Drehregler. Er ist verantwortlich für die Menünavigation, die Lautstärkeregelung und dient als Ein-/Ausschalter. An der Rückseite hat der Wecker zudem einen Schieberegler für einen Notfallalarm: Das Pure Moment ist mit einer kleinen Batterie (Typ CR2032) ausgestattet, die für Stromausfälle gedacht ist. Sollte das Radio durch einen Black-out vom Stromkreis getrennt sein, löst dennoch der Notfallalarm aus – gut.
Allerdings macht sich das Radio nicht nur akustisch bemerkbar. Rückseitig besitzt es einen LED-Streifen, der das Pure Moment zu einem Lichtwecker macht. Entweder erhöht es die Helligkeit stufenweise oder schaltet das Licht mit der gewünschten Intensität ein. Der Leuchtstreifen lässt sich auch als Nachtlicht nutzen. Selbst beim Einschlafen möchte der Testkandidat helfen: Es lassen sich vorgespeicherte, beruhigende Klänge über ihn abspielen. So hören Musikfans etwa das leichte Prasseln von Regentropfen. In Verbindung mit dem Sleep-Timer, einer Funktion, bei der sich das Radio nach einer vom User festgelegten Zeit abschaltet, geleitet das Moment Nutzerinnen und Nutzer sanft in das Reich der Träume.
In Sachen Weckfunktion bietet das Pure Moment deutlich mehr als die Konkurrenz. Bei der Ausstattung muss sich der Radiowecker allerdings hinter anderen Modellen einreihen. Neben UKW und DAB+ ist lediglich Bluetooth mit an Bord. Über den Funkstandard lässt sich immerhin das Smartphone verbinden und zum Beispiel “Die drei ???” via Spotify zum Einschlafen abspielen. Eine Kopfhörerbuchse oder einen Stereo-Eingang suchen Musikfans vergeblich.
Beim Klang hat sich Pure hingegen etwas mehr Mühe gegeben. Musik gibt das Moment angenehm und warm wieder. Es fehlt zwar an Brillanz und Details, Gesang ist dennoch recht sauber und gut verständlich. Gleiches gilt für Nachrichtensprecher. Die Mitten sind etwas unsauber und die Bässe sind lediglich angedeutet. Das ist aufgrund der Gehäusegröße aber nicht verwunderlich. Zwar liefert der Radiowecker keinen akustischen Hochgenuss, dennoch stehen Musikfans morgens nicht aufgrund des Klangs senkrecht im Bett.
Das Pure Moment betont den “Wecker” in Radiowecker. Es besitzt zwei Weckmodi, die sich umfangreich konfigurieren lassen, und bietet sogar einen Notfallwecker. Da hört die Ausstattung allerdings nicht auf: Das Gerät ist mit einem Nachtlicht ausgestattet und hilft mit sanften Klängen beim Einschlafen. In den Radio-Kategorien sieht es hingegen etwas mau aus. Der Klang ist passabel, hat aber durch dünne Bässe und unsaubere Mitten klare Schwächen. Ebenso fehlt es dem Moment an wichtigen Anschlüssen wie einer Kopfhörerbuchse oder einem Stereo-Eingang. Immerhin ist Bluetooth mit an Bord. Testnote: befriedigend, 3,0
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