
Google Pixel 8, Google Pixel 9, Google Pixel 9 Pro XL und Google Pixel 8 Pro im Vergleich.
Foto: COMPUTER BILD / Michael Huch
Das Pixel 9 ist mit einer Länge von 152,8 mm und einer Bauhöhe von 8,5 mm nicht nur genauso groß wie das Pixel 9 Pro (ebenfalls mit 6,3-Zoll-Display) – beide schlüpfen bei Bedarf sogar in die gleiche Schutzhülle.

Für die 9er-Pixel bietet Google zum Start Schutzhüllen an. Pixel 9 und Pixel 9 Pro passen in die gleiche Hülle.
Foto: COMPUTER BILD / Michael Huch

Die neue Kantigkeit beim Pixel 9 (rechts) im Vergleich zum abgerundeten Pixel 8 (links).
Foto: COMPUTER BILD / Michael Huch
Für das Entsperren nutzen Sie die Gesichtserkennung oder den unsichtbar im Display integrierten Fingerabdrucksensor.

Das Google Pixel 9 (links) und das Pixel 9 Pro (mittig) sind praktisch gleich groß. Das Pixel Pro XL (rechts) hat dagegen das Format des Pixel 8 Pro.
Foto: Google
Das Pixel 9 hat wie das Pixel 8 eine mattierte Kameraspange und einen matten Alu-Rahmen. Die Glasrückseite ist glatt. Bei den Pro-Modellen ist es umgekehrt. Das Glas auf der Rückseite ist satiniert, die Alu-Ränder sind poliert. Ganz so genau muss man aber gar nicht hinschauen, um die gleich großen Modelle Pixel 9 und Pixel 9 Pro zu unterscheiden. Ein Blick auf die breitere Kameraöffnung für die zusätzliche Telelinse des Pros reicht. Alle 9er-Pixel sind wie bisher nach IP68 wasserdicht.
Superhelles Display

Google Pixel 8, Google Pixel 9 und Google Pixel 9 Pro XL.
Foto: COMPUTER BILD / Michael Huch
Die Displaydiagonale des Pixel 9 wächst im Vergleich zum Pixel 8 um zarte 3 Millimeter und beträgt wie schon beim Pixel 7 6,3 Zoll. Die Auflösung von 2.424×1.080 Pixel führt zu einer guten Schärfe von 422 ppi. Die Bildwechselfrequenz wird zwischen 60 und 120 Hertz geregelt. Die Pros sind etwas schärfer (um 490 ppi) und flexibler, weil sie auf 1 Hertz heruntertakten können, um bei statischen Bildinhalten Energie zu sparen. Hinsichtlich Kontrast, Farbwiedergabe und Schärfe gibt es nichts zu bemängeln. Das Pixel 8 hatte sich mit einer maximalen Helligkeit von 1.850 Candela pro Quadratmeter (cd/m² = Nits) im Vergleich zu seinem Vorgänger um satte 50 Prozent gesteigert. Und die Helligkeitsrallye geht weiter: Das Pixel 9 brachte es im Testlabor auf 2.682 cd/m² bei HDR-Inhalten und 2.740 cd/m² bei Standardinhalten. Damit knackt es sogar das Pixel 9 Pro XL! Bei schönem Wetter lassen sich helle Bildschirme besser ablesen, bei direkter Sonneneinstrahlung kann es aber gar nicht genug sein. Tatsächlich wünscht man sich in der Sonne noch mehr, aber wenn man dann die Einstellung nicht auf Automatik lässt und das Display in einem Gebäude anmacht, hat man fast das Gefühl, in eine Taschenlampe zu gucken. Alles eine Frage der Relation.

In der prallen Sonne können es gar nicht genug Nits sein. V.l.n.r.: Pixel 8, Pixel 9, Pixel 9 Pro XL und Pixel 8 Pro – alle auf maximaler Helligkeit.
Foto: Google
Prozessor, Speicher, Tempo
Egal ob Pro oder nicht: In allen 9er-Pixeln steckt der Tensor G4, und alle Pixel haben auch mehr Arbeitsspeicher als bisher. Das Pixel 9 springt von 8 auf 12 Gigabyte (GB) RAM und kommt mit 128 oder 256 GB Gerätespeicher. Pixel 9 Pro und Pro 9 XL erhöhen von 12 auf 16 GB RAM und haben je nach Modell 128, 256, 515 GB oder 1 TB Gerätespeicher. Für KI-Funktionen, die auf dem Gerät stattfinden, soll ein Teil des Arbeitsspeichers reserviert bleiben. Als Sicherheitschip kommt weiterhin der Titan M2 zum Einsatz. Ein VPN-Dienst ist ohne Zusatzkosten an Bord. Alle Pixel-Geräte unterstützen Dual-SIM, dafür gibt es einen Nano-SIM-Steckplatz und eine eSIM. Im Vergleich zum Tensor G3 in den Vorgängern liefert der frische Chipsatz mehr Leistung. Obwohl die 8er-Pixel sich schnell bedienen ließen, klappt das Öffnen von Apps und Anzeigen von Dokumenten bei den 9er-Pixeln noch etwas flotter. Mit der Note 1,3 für das Bedientempo ist das Pixel 9 so schnell wie das Pixel 8 Pro. Das 9 Pro ist ein Zehntel besser, das Pixel 8 ein Zehntel schwächer, aber alle sind “sehr gut”. Was das Arbeitstempo und damit die Benchmarks angeht, wirkt sich der neue Tensor G4 noch etwas stärker aus. Das Arbeitstempo verbessert sich von der Note 1,5 auf 1,3 – “sehr gut” wie die Temponote des Pixel 9. Das 9 Pro kommt unterm Strich sogar auf 1,2.
KI- und Foto-Funktionen
Dank des neuen Prozessors und des vergrößerten RAMs soll die hauseigene KI Gemini Nano besonders leistungsfähig sein. Beim Kauf ist ein einjähriges Probeabo für Google One AI Premium mit Gemini Advanced und 2 Terabyte Cloud-Speicher enthalten. Allerdings sind viele Funktionen bisher nur auf Englisch verfügbar, und nach einem Jahr kostet der Spaß stolze 21,99 Euro pro Monat, falls Sie vergessen, das kostenlose Probeabo zu kündigen. Die neue Pixel Wetter-App ist ein noch stärker personalisierter Wetterbericht, der sich aus unterschiedlichen Quellen befüllt. Die App lässt sich übrigens auch auf Nicht-Pixel-9-Geräten per apk installieren.

Die aufgeräumte Wetter-App ist zunächst für Pixel-9-Geräte gedacht und bedient sich verschiedener Quellen.
Foto: COMPUTER BILD / Michael Huch

Neue Funktion im Magic Editor: Himmel markiert und neu generiert mit dem Wunsch “Snowy Mountain”.
Foto: COMPUTER BILD / Michael Huch
Das funktioniert allerdings nur mit Fotos, die schon in Googles Foto-Cloud hochgeladen wurden. Womit sie entstanden, ist dagegen egal. Aber es gibt auch viele generative Bildvorschläge von der KI, die echter Murks sind. Aber selbst das ist bisweilen unterhaltsam.

Wenn der Magic Editor den falschen Zauberspruch benutzt: Während man die beiden generierten Handys links noch einigermaßen durchgehen lassen könnte, ist die Truppe ganz rechts neben den echten vier Pixel-Phones nur Pixel-Matsch.
Foto: COMPUTER BILD / Michael Huch
Kamera: Erstklassige Fotos

Das Pixel 8 (links) und Pixel 9 tragen auf der Rückseite Ultraweitwinkellinse, Tiefensensor, Hauptkamera und Blitz. Pixel 9 Pro XL und Pixel 8 Pro (rechts) haben zusätzlich eine Telelinse und einen Temperatursensor.
Foto: COMPUTER BILD / Michael Huch
Fotos und Videos gehören zur Kernkompetenz der Pixel-Smartphones. Die bisher getesteten Pixel gehören zu den besten Kamera-Smartphones. Die Hauptkamera (f/1.68) mit optischer Bildstabilisierung (“OIS”) steckt in allen 9er-Pixeln und unterscheidet sich auf dem Papier nicht von den 8er-Pixeln. Die Auflösung liegt bei 50 Megapixel (Standard: 12,5 MP per 4-in-1-Pixel-Binning). Bei der Ultraweitwinkellinse (f/1.7) setzen nun alle 9er-Pixel auf eine vergleichbare Ausstattung wie das Pixel 8 Pro: 48 Megapixel mit Autofokus und Makrofunktion. Der wesentliche Unterschied zwischen Pixel 9 und Pixel 9 Pro (XL) bleibt die zusätzliche Telelinse, die ab fünffacher Vergrößerung das Zepter übernimmt. Bei kleinen Zoomstufen schlägt sich das Pixel 9 aber gut. Google bremst beim (digitalen) Zoom per Hauptkamera früh und lässt nicht mehr als eine 8-fache Vergrößerung zu. Das ist wenig, aber dafür halten sich die Qualitätseinbußen im Rahmen. Die Pros dürfen mit ihrer Telelinse 30-fach vergrößern.
Auf dem Fotomessstand lagen Pixel 8 und Pixel 9 und die Pro-Versionen dicht zusammen. Bei Tageslicht sehen Tester und Analysesoftware die 8er-Pixel leicht vorn. Bei schlechter Beleuchtung setzen die 9er dagegen neue Maßstäbe, sodass sich die einzelnen Noten am Ende ausgleichen. Das Pixel 9 ist letztlich so gut wie das Pixel 8 (Kameranote: 1,4), und das Pixel 9 Pro XL zieht mit dem Pixel 8 Pro (Kameranote: 1,2) gleich. Die Fotoqualität bleibt also nach wie vor ein Kaufargument für die Google-Phones.
Bei der Frontkamera belässt es Google wie beim Pixel 8 bei 10,5 Megapixel. Trotzdem bietet sich hier das gleiche Bild wie bei der Hauptkamera: bei Tageslicht sehr gut, aber leicht hinter den 8er-Pixeln. Bei schlechter Beleuchtung schneidet das Pixel 9 noch besser ab als das Pixel 8. Am Ende können Käufer von jedem Pixel-Phone erstklassige Selfies erwarten.
Bei der Videoaufnahme gibt es einige Unterschiede im Detail: Während Haupt- und Frontkamera 4K-Videos mit bis zu 60 fps aufnehmen, speichert die Hauptkamera des Pixel 9 Pro und Pixel 9 Pro XL erstmals in 8K (bei 30 fps). Und obwohl das Pixel 9 beim Arbeitsspeicher auf das Pixel 8 Pro aufgeschlossen hat, müssen Käufer auf Videos im Nachtsichtmodus und die Echtzeit-Bildoptimierung Video-Boost genauso verzichten wie auf das detailliertere Anpassen der Aufnahmeparameter bei Fotos (“Pro-Controls”).
Sieben Jahre Updates!
Seit den 8er-Pixeln bietet Google eine Support-Dauer von sieben Jahren, Sicherheits-Updates und Android-Versions-Updates. Allerdings starten die 9er-Pixel nicht mit Android 15, sondern wie die 8er-Pixel mit Android 14. Bis Android 21 sind Käufer mit den 8er- und 9er-Pixeln sicher.
Darauf müssen Sie beim Pixel 9 im Vergleich zum Pixel 9 Pro (XL) verzichten
Abgesehen von der Bildschirmdiagonale, der etwas höheren Auflösung, des kleineren Arbeitsspeichers, Videos im Nachtsichtmodus, Video-Boost, Pro-Controls und der fehlenden Telelinse gibt es noch ein paar Unterschiede, die einem nicht gleich ins Auge springen: So gibt es nur in den Pro-Modellen einen UWB-Chip, der beispielsweise die Funktion eines Autoschlüssels übernimmt. Außerdem haben 9 Pro und 9 Pro XL einen Temperatursensor, der in der Thermometer-App recht genaue Oberflächenmessungen ermöglicht.

Nicht im Lieferumfang des Pixel 9: Netzteil, Plastikverpackung.
Foto: COMPUTER BILD / Michael Huch
Überragende Ausdauer, unterragendes Laden
Das Pixel 9 hat (wie das 9 Pro) eine Akkukapazität von 4.700 Milliamperestunden (mAh). Das Pixel 8 bringt es auf 4.575 mAh. Alle Pixel laden auch kabellos und spenden bei Bedarf Energie an Kopfhörer. Im Lieferumfang ist ein 1 m langes USB-2.0-Ladekabel, obwohl der Port USB 3.2 unterstützt. Das empfohlene Netzteil (45 Watt) müssen Sie sich separat besorgen. Damit sind Pixel 9 und Pixel 9 Pro laut Google in 30 Minuten auf 55 Prozent. Mit gemessenen 53 Prozent konnten wir das im Test bestätigen. Der komplette Ladevorgang dauerte mit 99 Minuten aber recht lang. In der Spitze flossen überschaubare 28 Watt. Wichtiger ist die Ausdauer und hier sorgt das Pixel 9 für eine kleine Testsensation: Während das Pixel 8 auf 10,5 Stunden Dauernutzung kam, schaffte das Pixel 9 nach im gleichen Nutzungsprofil 15,5 Stunden! Das ist nicht nur eine extreme Verbesserung und mit großem Abstand ein neuer Pixel-Rekord, sondern kommt auch bis auf vier Minuten an den Ausdauer-Überflieger Samsung Galaxy S24 Ultra heran.

Das Pixel 9 ist in vier Farben erhältlich.
Foto: Google
Preise zum Start
Das Google Pixel 9 gibt es in Schwarz (“Obsidian”), Porzellan, Grün (“Wintergreen”) und Rosa (“Peony”). Es startet bei 899 Euro. Das sind 100 Euro mehr als der Startpreis des Pixel 8 und 250 Euro mehr als der des Pixel 7. Das kleine Pixel 9 Pro startet mit 1.099 Euro zum Preis des großen Pixel 8 Pro. Für das Pixel 9 Pro XL hätte Google gern mindestens 1.199 Euro und höchstens 1.699 Euro in der größten Speichervariante.
Preise gemäß der unverbindlichen Preisempfehlung zum Start (ohne Rabatt):
- Pixel 9 (12/128 GB): 899 Euro
- Pixel 9 (12/256 GB): 999 Euro

Das Pixel 9 lässt sich auch im Freien gut ablesen.
Foto: COMPUTER BILD / Michael Huch
Test-Fazit: Google Pixel 9
Google baut die KI-Fähigkeiten aus. Aber man muss schon wissen, wo man suchen soll, und deutschsprachige Kunden brauchen noch Geduld. Viele Funktionen, die nur über die Cloud funktionieren, könnten aber ehrlicherweise auch genauso auf den Vorgängern laufen. Und doch gelingt es Google seit Generationen, die neuen Modelle an den entscheidenden Stellen zu optimieren. Heller, schneller, größer und fast beängstigend effizient mit Monster-Ausdauer: Das ist der Steckbrief des Pixel 9 im Vergleich zum kleinen, aber feinen Vorgänger. Die schlechteste Note handelt sich das Pixel 9 im Ausstattungskapitel ein, weil die maximale Speicherkapazität nur 256 GB beträgt. Falls im Masterplan stand, dass die Testnote des Pixel 9 ein Zehntel besser als die des Pixel 8 und so gut wie die des Pixel 8 Pro sein soll: Glückwunsch, Google. Hat geklappt!
0 Comments