Wie bei der herkömmlichen PS5 gibt es die Slim in einer Version mit Laufwerk sowie die Digital Edition ohne Einschub für Silberscheiben. Allerdings bietet Sony ein Nachrüstlaufwerk für 120 Euro an. Über den Preis für die zusätzliche Hardware lässt sich streiten, dennoch ist sie nützlich. Die alte Digital Edition hatte diese Möglichkeit nicht. Bei beiden Slim Varianten lässt sich das Laufwerk abnehmen. Besitzer der Disk-Version brauchen aber dann eine neue Abdeckplatte, da durch den Laufwerksschlitz sonst Staub eindringt.
An der Front hat sich beim genauen Hinschauen ein wenig mehr getan. Die USB-A-Buchse ist einer zweiten USB-C-Buchse gewichen – gut. Die Taste für den Disk-Auswurf ist neben den Laufwerkseinschub gewandert. Das erleichtert die Bedienung und Zocker drücken nicht mehr aus Versehen den Ein-/Ausschalter, wenn sie einen Datenträger auswerfen möchten. An der Rückseite hat sich hingegen nichts getan. So ist die Slim wie die herkömmliche PS5 mit zwei USB-A-Buchsen, einem LAN- sowie einem HDMI-Anschluss ausgestattet.
Steht die Konsole an ihrem Ort, kann es auch gleich mit dem Zocken losgehen. Die Einrichtung ist denkbar einfach und schnell gemacht. Sollten Gamer das Laufwerk von Anfang an nutzen wollen, brauchen sie eine Internetverbindung, da der Disk-Einschub erst zusammen mit der Konsole bei Sony registriert werden muss. Das ist jedoch mit einem Tipper erledigt. An der Nutzeroberfläche hat Sony nichts geändert: Die aufgeräumte Bedienoberfläche gefällt. Einige Einstellungen sind jedoch etwas versteckt und wer von einer PS4 kommt, benötigt etwas Zeit, sich umzugewöhnen.
Bei der Spielleistung hat sich ebenfalls nichts getan: Im Inneren werkelt erneut der AMD-Zen-2-Prozessor mit acht Kernen und einer Taktrate von bis zu 3,5 Gigahertz (GHz). Bei der Grafik kommt auch AMD zum Einsatz und die Bildberechnung übernimmt ein RDNA-2-Chip mit 36 Compute Units (CU) und einer maximalen Taktrate von 2,33 GHz. Der Arbeitsspeicher ist erneut 16 Gigabyte groß und vom Typ GDDR6. Nachgebessert hat der Konsolenhersteller dagegen beim Festplattenspeicher. Anstatt 825 Gigabyte ist nun 1 Terabyte eingebaut, von dem 848 GB nutzbar sind, den Rest belegt das Betriebssystem.
Da sich an der Hardware nichts geändert hat, bekommen Zockerinnen und Zocker ein ebenso flüssiges Spielerlebnis wie mit den älteren PS5-Modellen. Mit einer knackscharfen 4K-Auflösung und bis zu 120 Bildern pro Sekunde macht die PS5 Slim einfach Spaß. Das liegt auch am DualSense Controller, der mit adaptiven Triggern und gut abgestimmten Vibrationen noch mehr ins Spielgeschehen zieht. Was jedoch auffällt, ist die Lüfterlautstärke. Denn die Konsole gibt beim Spielen einen sonoren, mittelhohen Ton von sich, der sich auf die Lüfter zurückzuführen lässt. Im Test erreichte die Slim maximal 0,9 Sone beim Spielen. Das ist ein wenig lauter als die große Schwester (0,8 Sone).
Beim Abspielen von Blu-rays ist der Geräuschpegel hingegen gleich und mit 0,7 Sone leise. Beim Stromverbrauch unterscheidet sich die Slim-Variante von der herkömmlichen PS5 ein wenig mehr: Im Stand-by hat die kleinere Konsole die Nase mit einem Verbrauch von 48,2 Watt vorn, beim Spielen verbraucht sie hingegen 2 Watt mehr (202,5 Watt). Auf das Jahr gerechnet steigert sich die Stromrechnung bei einem durchschnittlichen Strompreis von 35 Cent um 77 Cent (durchschnittliche Spielzeit: 3 Stunden am Tag). Die Slim ist jedoch nicht nur etwas kostenintensiver. Im Vergleich mit der PS5 wird sie unter Volllast auch 5 Grad wärmer, die Temperatur steigt damit auf 53 Grad. Das ist nur ein kleiner Anstieg, aber wie beim Vorgänger gilt: Ausreichend Platz für eine gute Luftzirkulation und regelmäßiges Reinigen sind wichtig.
Die PlayStation 5 Slim kostet rund 520 Euro und die Digital Edition 440 Euro (Preise zum Testzeitpunkt). Beide Konsolen sind bei allen gängigen Händlern erhältlich. Im Lieferumfang befinden sich neben einer USB-C-Ladestrippe ein Strom- und ein HDMI-Kabel sowie zwei kleine Plastikfüße, um die Konsole horizontal zu platzieren. Zwar steht die Konsole auch von Haus aus in vertikaler Position. Aber dann sind die Lüfterschlitze an der Unterseite verdeckt. Die Vorgängerin hatte aus diesem Grund einen Standfuß mit im Paket. Diesen müssen Zockerinnen und Zocker nun für 30 Euro dazukaufen.
An zwei Kritikpunkten der PlayStation 5 hat Sony geschraubt: an der Größe und an der Speicherkapazität. In der kompakteren Konsole steckt nun eine größere SSD. Der Spielspaß bleibt auf höchstem Niveau, was die Gamingmaschine nicht zuletzt ihrem tollen Controller verdankt. In Sachen Stromverbrauch und Wärmeentwicklung hat die PS5 Slim jedoch einen kleinen Rückschritt gemacht: Sie verbraucht nicht nur etwas mehr Watt, sondern heizt sich auch ein wenig mehr auf – das alles jedoch in einem vertretbaren Rahmen. Etwas störender sind die geringfügig lauteren Lüftergeräusche beim Spielen. Insgesamt lohnt ein Umstieg von der normalen PlayStation 5 auf die Slim nicht, dafür gibt es zu wenige Änderungen. Wer noch keine der beiden Sony-Konsolen sein Eigen nennt, kann aber getrost zur Slim greifen. Testnote: gut, 1,9