Nothing bietet neben den Ear nun auch die günstigeren Ear (a) an. Diese verzichten auf einige Extras wie ein kabellos ladbares Trage-Case. Allerdings kosten die kabellosen In-Ears auch weniger als 100 Euro. Sie versprechen dennoch effektives Noise-Cancelling, eine lange Laufzeit sowie guten Klang. Ob die True-Wireless-Kopfhörer am Ende auch liefern, verrät COMPUTER BILD im Test.

Rein optisch fügen sich die Ear (a) nahtlos ins Nothing-Gefüge ein. Das Highlight ist das transparente Stäbchen. Dieses mündet in ein bohnenförmiges Köpfchen mit einer weißen, gelben oder schwarzen Lackierung. Nahtlos am Mittelstück sitzt der Treiberarm, an dem eines von drei Aufsatzgummis steckt. Zwar ist die Auswahl an Größen eher mau, das macht der sehr hohe Tragekomfort jedoch wieder wett. Die Stöpsel sind mit 5 Gramm (pro Ohrstück) schön leicht und fallen beim Tragen kaum auf. Sie sitzen fest in den Gehörgängen und sind vor Staub sowie Wassertropfen sicher (Schutzstufe IP54) – gut.

Nothing Ear (a) im Test: App

Die App von Nothing ist aufgeräumt und super ausgestattet.

Foto: Apple, Nothing

Eine sehr positive Eigenschaft, die die In-Ears von ihren teuren Geschwistern übernehmen, ist die sehr einfache Bedienung. Zum einen lassen sich die In-Ears über die Touch-sensitiven Flächen an den Stäbchen steuern. Ein einfacher Kniff reicht beispielsweise aus, um die Wiedergabe zu pausieren. Das klappt gut, wesentlich spannender ist hingegen die Zusatz-App “Nothing X” (für iOS und Android). Sie bietet etwa eine Stöpselsuche, einen Equalizer für die Klanganpassung und weitere praktische Funktionen. Was bei den Ear (a) hingegen fehlt, ist die persönliche Klanganpassung an das Gehör des Nutzers.

Gespart hat Nothing auch etwas beim Klang der In-Ears. Anders als die Ear klingen die Ear (a) weniger ausgewogen und klar. Sie geben Musik dennoch warm und angenehm wieder. Stimmen wirken ein wenig verhangen, dennoch bleiben sie sauber. Die Bässe sind leicht betont und insgesamt eher weich als knackig. Die Mitten fügen sich gut ins Gesamtbild ein. In ihrer Preisklasse gehören sie aber nicht zu den In-Ears mit dem besten Klang.

Beim Noise-Cancelling bleiben die Ear (a) ebenfalls zurück und liefern nur ein mäßiges Ergebnis. Die Nothing-Stöpsel sind mit Mikrofonen ausgestattet, die Umgebungslärm einfangen. Im selben Augenblick senden sie einen gegenläufigen Schall an die Nutzerohren. In den Gehörgängen kommt es dann zu einer Wellenüberlagerung, die im besten Fall für Ruhe sorgt. Das klappt aber nur bedingt bei den Ear (a). Tiefe, gleichbleibende Geräusche wie Zugrauschen filtern die In-Ears gut heraus. Plappernde Mitreise sind hingegen hörbar, zudem rauschen die Stöpsel bei aktiviertem Noise-Cancelling. Das ist zwar nicht allzu störend, allerdings war dies eher ein Problem aus den Anfangstagen der aktiven Geräuschunterdrückung und ist bei den meisten Modellen nicht zu finden.

Nothing Ear (a) im Test: ChatGPT

Mit den Ear (a) und einem Nothing-Handy können User mit ChatGPT reden.

Foto: ChatGPT, Nothing

Womit sich Nothing aktuell von der Konkurrenz abhebt, ist die Einbindung von ChatGPT. Die wohl bekannteste KI-Anwendung ChatGPT kommt anstelle des Google Assistant zum Einsatz. Wo normalerweise ein langer Druck auf die Rufannahmetaste den Assistant auf dem Telefon zuhören lässt, ist es bei der Kombination aus Nothing Phone und Nothing Ear (a) der populäre Chatbot. So nimmt ChatGPT Fragen und Befehle entgegen und gibt nach etwas Bedenkzeit die Antworten über die Kopfhörer aus. Das klappte im Test gut und erleichterte die Kommunikation mit der künstlichen Intelligenz.

Nothing Ear (a) im Test: Case

Das Case ist handlich und passt optisch zu den In-Ears.

Foto: COMPUTER BILD

Den Test schließen die Nothing Ear (a) aber mit einer positiven Note bei einem wichtigen Thema ab. Denn die Akkulaufzeit ist hervorragend. Mit einer vollen Ladung sowie aktiviertem Noise-Cancelling auf der höchsten Stufe spielen die True-Wireless ganze neun Stunden und 40 Minuten. Gönnen Musikfans den Stöpseln eine zehnminütige Pause am Lade-Case, haben sie wieder Saft für weitere zwei Stunden und 44 Minuten. Die transparente Plastikbox ist obendrein angenehm handlich und wirkt ebenso hochwertig verarbeitet wie die Ohrstücke. Das kabellose Aufladen der Schatulle behält sich Nothing für die Ear vor. Strom bekommt das Case hingegen nur über Kabel.

Mit ihren transparenten Gehäusen sind die Nothing Ear (a) echte Hingucker. Die sichtbare Technik zaubert einen angenehmen Klang mit sehr langer Akkulaufzeit. Die elektronische Geräuschdämpfung (Active Noise-Cancelling, ANC) wirkt jedoch nur mäßig, und es sind nur drei Paar Dichtgummis dabei. Testnote: gut, 2,0

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