Durchdachte Switch-Halterung
Das Nitro Deck+ besteht wie der Vorgänger an der Außenseite komplett aus Kunststoff. Je nach Einsatzzweck zerkratzt das Äußere recht schnell: Schon ein Schlüssel oder ein USB-Kabel im Rucksack hinterlassen im schlimmsten Fall unschöne Macken. Vom Aufbau her ist das Deck gut durchdacht: Ein Schalter auf der Rückseite löst den Haltemechanimus, der die eingelegte Nintendo Switch an Ort und Stelle hält und vor einem unbeabsichtigten Abgang schützt. In der Plus-Variante drückt man so die Konsole sogar ein Stückchen heraus, wodurch sie einfacher zu entnehmen ist. Auch der ausklappbare Standfuß der Nintendo Switch ist in besserer Form auf der Rückseite des Nitro Deck+ zu finden. Dieser lässt sich um gut 180 Grad nach hinten kippen und ist recht schwergängig – ideal für den Tisch-Modus der Switch.
Auch bei den Maßen hat sich nichts geändert: Mit knapp 26 Zentimetern Breite ist das Deck+ etwas breiter als die Nintendo Switch (24 Zentimeter mit angeschlossenen Joy-Cons), mit 3,6 Zentimetern Höhe aber deutlich dicker. Das Gewicht ist mit 273 Gramm ohne eingelegte Switch recht hoch, mit Konsole sind es fast 580 Gramm. Allerdings liegt das Nitro Deck klasse in der Hand. Und dank der neuen Tastenanordnung ist die Bedienung sehr angenehm.
Neues Tasten-Layout dank der Community
Beim Nitro Deck Plus hat CRKD auf seine treuen Fans gehört und allerlei Änderungen bei den Tasten vorgenommen. Anders als bei Nintendo und dem Vorgänger sind die beiden Joysticks nun auf gleicher Höhe, dafür wandern die Eingabetasten weiter nach unten. Das ist zwar erst einmal ungewohnt, gerade für die Hände ist der höhere Joystick aber ein Segen. Außerdem neu: zwei Seitentasten direkt neben den Joysticks, die man theoretisch mit den Handflächen bedient. Eine nette Idee, im Test war die Aktivierung allerdings zum umständlich und fand eigentlich keinen Einsatz. Auf die beiden Seitentasten sowie vier Rücktasten lassen sich alle vorhandenen Knöpfe der Switch spiegeln, der dafür benötigte Button befindet auf der Rückseite der Halterung.
Alte Probleme? Gelöst!
CRKD hat sich beim Nitro Deck+ einigen der alten Probleme angenommen. So sind die Schultertasten weniger leichtgängig und die Bedienung geht einfacher von der Hand. Mehr noch: Die hinteren Schultertasten lassen sich beim Widerstand einstellen. So reicht etwa schon ein kurzer Tipper, um Kommandos auszuführen – ideal beispielsweise für Shooter, da über den kürzeren Hubweg ein Schuss schneller ausgelöst wird.
Ohne Stick-Drift
Die Joysticks haben außerdem noch ein paar mehr Tricks auf Lager. So lassen sie sich ganz bequem entfernen und gegen konkave oder konvexe Alternativen tauschen. Entsprechendes Zubehör kann man direkt bei CRKD kaufen. Außerdem sagt das Nitro Deck Plus dem sogenannten Stick-Drift weiterhin den Kampf an. Ein Problem, das vor allem bei Nintendos eigenen Joy-Cons häufiger auftritt. Dabei nutzt sich das Material der Controller-Teile ab, wodurch dem Joystick dann Widerstand fehlt. Die Folge: automatische Bewegungen, ohne dass der Spieler das möchte. Das Nitro Deck setzt hingegen auf sogenannte “Hall Effect Sticks”. Diese befinden sich in einem Magnetfeld, wodurch es quasi keine Abnutzung am Material gibt und der Stickdrift der Vergangenheit angehört.
Jetzt auch an Fernseher und Monitor
Die Nintendo Switch wird direkt via USB-C-Anschluss mit der Halterung verbunden. Vor der Nutzung muss man in den Einstellungen der Switch unter “Controller und Sensoren” erst die “Kabelverbindung Pro Controller” aktivieren, ansonsten bleiben Eingaben am Nitro Deck+ ohne Wirkung.
Anschlusstechnisch gab sich das ältere Nitro Deck eher bescheiden, die Plus-Version erweitert das Angebot hingegen sinnvoll. Auf der Rückseite befinden sich je ein USB-C-Eingang- und Ausgang. Hierüber lässt sich die Switch mit Strom versorgen, denn das Nitro Deck bietet keinen eigenen Akku. Außerdem kann man jetzt den Fernseher oder Monitor via HDMI verbinden und das Bild der Switch auf der großen Mattscheibe bewundern – quasi wie im Docking-Modus der Nintendo-Konsole. Dafür braucht es nur ein HDMI- auf USB-C-Dongle – CRKD bot entsprechendes Zubehör bei einer Vorbestelleraktion mit an, ansonsten hilft aber auch ein kurzer Ausflug zu Amazon. Außerdem muss das Nitro Deck in diesem Fall dauerhaft mit Strom versorgt werden.
Controller statt Halterung
Das Nitro Deck Plus kann zudem als Controller genutzt werden – und zwar am PC sowie der Nintendo Switch. Das klappt entweder über USB-C-Kabel oder aber über die Bluetooth-Verbindung. Da das Deck keinen Akku mitbringt, muss der Controller allerdings am Strom hängen. Über die Bluetooth-Verbindung ist auch die Verbindung zur App “CRKD” möglich. Hier gibt es allerdings nichts zu entdecken, man darf lediglich die Seltenheit des eigenen Nitro Decks überprüfen und sich dann je nach Ergebnis cool fühlen. Der Hersteller will hier in Zukunft allerdings Firmware-Updates sowie Änderungen am Nitro Deck ermöglich.
Nitro Deck Plus Test: Fazit
Das ohnehin gute Nitro Deck wird in der Plus-Version noch besser. Die neue Anordnung der Tasten überzeugt, die Steuerung klappt gut und bietet viele Anpassungsmöglichkeiten. Auch die Option für die direkte Verbindung zum Fernseher oder Monitor macht Spaß. Selbst ohne Switch in der Halterung ist das Nitro Deck+ als Controller nutzbar. Viel besser kann man die eigene Nintendo Switch eigentlich nicht betten. Testnote: 1,6