Auch 2024 gehört ein Multifunktionsgerät in jeden Haushalt: Mal eben das Zeugnis kopieren, die Handwerkerrechnung einscannen oder alte Foto digitalisieren – all das funktioniert nur mit solch einem Alleskönner. In diesem Multifunktionsdrucker-Test müssen aktuelle Geräte beweisen, wie gut ihre Druckqualität ist, wie hoch die Kosten sind und was sie alles können. Übrigens: Multifunktionsdrucker gibt es zu günstigen Preisen bei den Amazon Prime Deal Days (8. und 9. Oktober 2024).

Welch ein Papierberg! Fast 32.000 Ausdrucke stapelten sich am Ende des Tests im COMPUTER BILD-Labor. So viele Seiten spuckten die Multifunktionsgeräte zusammengenommen im Druckkosten-Test aus, bei dem sie einen kompletten Satz Tintenpatronen leeren mussten. Aber das war nur eine von vielen aufwendigen Messungen für diesen Vergleichstest.

Multifunktionsdrucker im Test

Reichweitenprüfung: Wie viele Textseiten, Grafiken und Fotos lassen sich mit einem Patronensatz drucken?

Foto: COMPUTER BILD

Drucktempo und -qualität

Die COMPUTER BILD-Redaktion prüfte unter anderem, wie viel Zeit die Testkandidaten benötigen, bis sie eine DIN-A4-Seite Text, eine DIN-A4-Seite mit farbiger Grafik und Fotos in den Formaten 10×15 sowie 18×24 Zentimeter ausgedruckt haben. Aber ein schneller Drucker nützt wenig, wenn im Auswurf nur blasse und verschwommene Resultate liegen. Deshalb ermittelten die Experten mit dem Messgerät X-Rite und Testcharts von Image Engineering, wie originalgetreu die Testkandidaten Farben zu Papier bringen. Obendrein prüften sie die Schärfe, den Kontrastumfang und die Genauigkeit bei der Abbildung von Graustufen. Mit einem elektronischen Mikroskop von DNT untersuchten die Tester, ob die Kanten von Buchstaben glatt und sauber verlaufen oder ob sie mit hässlichen Fransen versehen sind, was die Lesbarkeit verschlechtert.

Software IQ-Analyzer prüft gedruckte oder gescannte Dokumente

Die Software IQ-Analyzer prüft die gedruckten oder gescannten Dokumente und ermittelt die Abweichungen vom Original.

Foto: COMPUTER BILD

Wischen und tropfen

Ebenfalls wichtig: Wie schnell trocknet die Tinte? Dazu prüfte die COMPUTER BILD-Redaktion sofort nach dem Druck, nach 10, 30 und 60 Sekunden sowie nach einer vollen Stunde, ob sich die Texte mit einem Stift markieren lassen, ohne dass Buchstaben verschmieren.

HP Envy Pro 6420

Klasse: Der HP Envy Pro 6420 verfügt fürs komfortable Scannen und Kopieren mehrseitiger Dokumente über einen automatischen Vorlageneinzug.

Foto: HP

Über Druck-, Scan- und Kopierfunktionen hinaus besitzen die Kandidaten praktische Extras:

  • Bluetooth: Modelle wie Canon Pixma TS9550 und Canon Pixma TS8350 haben außer WLAN Bluetooth an Bord. So lässt sich ein Smartphone-Foto ohne Netzwerk zum Drucker senden, der das Bild dann zu Papier bringt.
  • Kartenleser: Empfehlenswert ist ein Speicherkartenleser wie beim Canon Pixma TS8350, Brother DCP-J572DW und Epson Expression Photo XP-8600. Damit drucken die Geräte Bilder von der Kamera ohne Umweg über den PC.
  • USB-Buchse: An Multifunktionsgeräten wie dem Epson Expression XP-8600 lassen sich dank USB-Anschluss Fotos und Dokumente von externen Festplatten oder USB-Sticks ohne PC drucken.
  • Display: Besonders fürs Drucken ohne PC empfiehlt sich ein großer Touchscreen am Gerät, auf dem sich die Bilder vor dem Druck betrachten lassen. Den haben Modelle wie der Canon Pixma GX7050, Canon Pixma TS8350 und Epson Expression Photo XP-8600, die sich dank Touchscreen und schön übersichtlich gestaltetem Menü sehr einfach bedienen lassen. Im Gegensatz dazu verzichtet der HP Envy Pro 6420 ganz auf ein Display.
  • Vorlageneinzug: Dafür glänzt der HP Envy Pro 6420 mit einem automatischen Vorlageneinzug – wie die Modelle Canon Pixma GX7050, Canon Pixma GX4050, HP Smart Tank 7605, HP Smart Tank 7305 oder HP OfficeJet Pro 8022. Das ist wichtig für Nutzer, die beispielsweise oft einen ganzen Stapel Dokumente in einem Rutsch scannen oder kopieren wollen.
Eine gewaltige Tabelle auf einem DIN-A4-Blatt verewigen? Das Wandporträt der Kinder im mickrigen 10×15-Zentimeter-Format? Gelegentlich muss es dann doch etwas größer sein. Einige günstige Modelle erlauben das Bedrucken von DIN-A3-Blättern. So lassen sich etwa die Grundrisse für den geplanten Hausbau besser betrachten. Die Auswahl an günstigen Multifunktionsgeräten, die DIN-A3-Blätter bedrucken, ist nicht riesig, aber es gibt sie, etwa die geprüften Modelle Canon Pixma TS9550, Brother MFC-J5730DW und Brother MFC-J5330DW. Der aktuell beste DIN-A3-Drucker kommt aber aktuell von Epson – das Tintentankmodell EcoTank ET-8550.

Die Inbetriebnahme von Druckern war früher eine Geduldsprobe, aber im aktuellen Test kein Problem: auspacken, Transportsicherungen entfernen, Patronen einsetzen, PC mit dem Drucker verbinden, fertig. Doch Vorsicht! Das Multifunktionsgerät an den PC klemmen, die automatische Erkennung von Windows abwarten, Druckauftrag losschicken – und schon wandert der Brief in den Auswurfschacht. Das ist wunderbar bequem, beim Epson Expression XP-8600 allerdings ein dicker Fehler. Hier sollten Nutzer und Nutzerinnen vorher unbedingt den Treiber für das Gerät installieren. Wenn Sie stattdessen den Windows-Standardtreiber verwenden, verlieren Sie viel Geld. Der Grund: Beim Druck von Textseiten mit schwarzen Buchstaben entleert der Epson zusätzlich die Farbpatronen (siehe Vergrößerung unten) – das ist richtig teuer. Erst nach Installation des Epson-Treibers bringt das Gerät, wie es sich gehört, schwarzen Text nur mit schwarzer Tinte zu Papier. Die anderen vier Multifunktionsgeräte im Test haben dieses Problem nicht, sie drucken Text auch mit dem Windows-Standardtreiber ausschließlich mit schwarzer Tinte.

Epson Expression Photo XP-8600

Mit dem Windows-Treiber druckte der Epson Expression Photo XP-8600 schwarze Texte mit Farbe. Also unbedingt den Herstellertreiber verwenden, um Kosten zu sparen.

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Aber auch mit Originaltreiber geht der Epson alles andere als sparsam mit dem teuren Nass um. Bisher hieß es bei Druckern grundsätzlich: Wenn Sie billig kaufen, zahlen Sie später drauf. Epson hingegen bittet die Kundschaft doppelt zur Kasse: Der Expression XP-8600 ist das teuerste Modell im Test und hat die mit Abstand höchsten Druckkosten. Zwei Beispiele, wie der Hersteller seinen Kunden und Kundinnen das Geld aus der Tasche zieht: Zehn Seiten mit farbiger Grafik kosten mit dem Epson 2 Euro. Mit dem Canon Pixma TS8350 sind dafür nur 90 Cent fällig. Zehn Fotos im Format 10×15 Zentimeter verschlingen mit dem Epson Expression XP-8600 satte 6,70 Euro, mit dem Canon Pixma TS8350 sind es nur 2,40 Euro.

Mit dem Canon Pixma TS9550 kostet eine DIN-A4-Seite mit Text 1,67 Cent, eine Farbgrafik im gleichen Format 12,79 Cent und ein Foto in der Größe 10×15 Zentimeter schlägt mit 22,22 Cent zu Buche. Absolute Spitze in dieser Disziplin sind Drucker mit Tintentank wie der Epson EcoTank ET-2820. Mit einem Tintensatz druckt er beispielsweise 2.444 Fotos im Standardformat 10×15 Zentimeter für 1,3 Cent pro Bild oder über 18.000 Textseiten für 0,04 Cent pro Seite. Teuer ist da höchstens das Papier.

Tintenkosten im Vergleich

Der Vergleich mit jeweils einem günstigen Patronendrucker der drei Hersteller zeigt den enormen Kostenvorteil der Tankmodelle.

Foto: COMPUTER BILD

Das Drucktempo der Geräte unterscheidet sich gewaltig. Es hängt allerdings davon ab, was sie zu Papier bringen sollen. So lag eine Seite schwarzer Text bei den fünf Testkandidaten in maximal sechs Sekunden im Auswurf – da waren alle Modelle fast gleichauf. Eine DIN-A4-Seite mit farbiger Grafik spuckte der Canon Pixma TS6350 hingegen nach gut einer Minute aus, während der Epson weit über vier Minuten brauchte. Den Vogel schoss der Brother DCP-J572DW ab: Ein 18×24 Zentimeter großes Foto hatte er erst nach sieben Minuten fertig gedruckt. Das erledigte der Rest des Testfelds, mit Ausnahme des HP Envy Pro 6420 (5:35 Minuten), in etwa einer Minute. Übrigens: Ob schnell oder langsam, mit viel Krach müssen sich alle Nutzer und Nutzerinnen von Multifunktionsgeräten anfreunden – insbesondere beim HP, der sich in diesem Vergleich als Radaubruder erwies: Mit einem Geräuschpegel von mehr als 15 Sone war er der lauteste Drucker.

Doch Schnelligkeit ist beim Drucken nutzlos, wenn statt des unvergesslichen Urlaubsbilds mit gleißendem Strand, grünen Palmen und blauem Meer ein unscharfes Foto mit gelbem Matsch und grauer Suppe im Papierauswurf liegt. Die besten Resultate lieferten die Modelle Canon Pixma TS9550, Canon Pixma TS8350 und Canon Pixma TS6350: Kanten von Buchstaben und Objekten brachten sie scharf und ohne Fransen zu Papier, Umgebung und Personen gaben sie mit natürlichen Farben wieder. Dagegen waren die Ausdrucke des Brother und des HP Envy Pro 6420 unscharf. Der Brother DCP-J570DW versah Fotos mit einem leichten Grünstich. Beim HP waren Stufen bei Farbübergängen und ineinanderlaufenden Grautönen erkennbar. Klar ist aber auch: Die Ausdrucke von Multifunktionsgeräten sind nicht so gut (und günstig) wie von einem Fotodienst. Besonders die Prüfpunkte “Graustufen-Treue” und “Detailgenauigkeit” zeigen das deutlich: Hier patzten alle Testkandidaten.

Die gedruckten Seiten sollten nicht nur schön sein, sondern auch schnell trocknen. Denn oft landen mehrere Ausdrucke übereinander im Papierfach – ein nachkommendes Blatt darf die Tinte auf dem darunterliegenden nicht verschmieren. Zudem müssen sich Textstellen nach höchstens 30 Sekunden mit einem Marker kennzeichnen lassen, ohne dass Buchstaben verwischen. Das funktionierte im Test lediglich mit dem Brother DCP-J572DW und dem Epson Expression XP-8600; bei den anderen Kandidaten verschmierte die Tinte.

All-in-One-Drucker im Test

So aufwendig testet COMPUTER BILD Multifunktionsgeräte

Foto: Computer BILD

Gute Druckqualität, extrem geringe Druckkosten und eine nahezu vollzählige Ausstattung bot in diesem Vergleich der Canon Maxify GX7050. Wenn Sie mit einer etwas abgespeckten Ausstattung leben können, greifen Sie zum günstigeren Preis-Leistungs-Sieger Pixma TS3450 – ebenfalls von Canon.

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