Obwohl die Monitore hauptsächlich aus Plastik gefertigt sind, wirken sie nicht billig. Beim Unterbau hat der LG 32GS95UE-B mit seinem schmalen Monitorständer die Nase vorn. Dafür ist der Bildschirm des MSI gerade einmal 5 Millimeter dick. Der Preis für die ultraflache Bauweise? Technik und Kühlkörper nehmen etwas mehr Platz auf der Monitorrückseite ein. Dadurch kommt der MPG 321URXDE im Gegensatz zum insgesamt etwas voluminöser gebauten LG ohne aktive Kühlung aus.
Lüftergeräusche gibt der LG 32GS95UE-B zwar von sich. Die hört aber nur, wer sein Ohr direkt auf die Luftauslässe an der Monitoroberseite legt. Da ist ein Gaming-PC in der Regel lauter. Ergonomisch herrscht Gleichstand bei den Testkandidaten. Beide lassen sich drehen, neigen und in der Höhe verstellen. Nur im Hochformat lassen sie sich nicht nutzen. Ist das ein Nachteil? Nein. Denn gezockt wird üblicherweise im Querformat (Verhältnis 16:9).
Gaming ist ein Traum auf beiden Geräten. Die Bildqualität zählt zum Besten, was wir bislang auf einem Monitor gesehen haben. Hauptverantwortlich ist die Technik im Bildschirm. Das OLED-Display des LG und das OLED-Display des MSI unterscheiden sich grundlegend. LG erzeugt mit weiß leuchtenden OLED-Pixeln zunächst Schwarz-Weiß-Bilder (daher auch die Bezeichnung WOLED). Davor angebrachte rote, grüne und blaue Filter bringen Farbe ins Spiel. Bei den QD-OLEDs des MSI-Monitors erzeugen blaue OLEDs erst einmal ein komplett blaues Bild. Für rote und grüne Pixel kommen sogenannte Quantum Dots als Farbkonverter zum Einsatz.
Trotz der unterschiedlichen Technik waren Unterschiede beim Bild mit bloßem Auge kaum auszumachen. Dank ihrer selbstleuchtenden Pixel zeigen die Kandidaten tiefstes Schwarz und perfekte Farben. Dennoch wirkte das Bild des MPG 321URXDE einen Tick brillanter. Das liegt aber nicht an der QD-OLED-Technik, sondern am glänzenden Display des MSI. Vor allem in dunkler Umgebung kamen Farben und Kontraste noch eine Spur knackiger rüber als auf dem LG. Der Nachteil? In heller Umgebung spiegelt das MSI-Display relativ stark, während die matte Oberfläche des LG 32GS95UE-B eintreffendes Licht besser zerstreut. Für den Einsatz tagsüber eignet sich der LG daher besser. Mit ihrem nahezu unendlich hohen Maximalkontrast können beide sehr gut HDR-Inhalte darstellen, auch wenn sie nicht deren volle Helligkeit erreichen.
Der 32GS95UE-B kann das toppen. Neben 240 Hertz in nativer Auflösung lässt sich der Monitor per Knopfdruck in einen 480-Hertz-Modus versetzen. Perfekt für alle, die nicht nur hochaufgelöste Singleplayer-Titel, sondern auch “Counter-Strike” & Co. auf Wettkampfniveau spielen möchten. In diesem Modus müssen sich Gamer allerdings mit Full-HD-Auflösung begnügen. Unerlässlich für einen Gaming-Monitor sind kurze Schaltzeiten. Durch zu lange Reaktionszeiten verursachte Schlieren sind bei OLED-Displays kein Thema. Im Test wechselten die Bildpunkte bei beiden Geräten in rasend schnellen 2,6 Millisekunden ihre Farbe. Davon profitieren Gamer besonders in Rennspielen und Shootern.
Trotz der unterschiedlichen OLED-Technik gibt es kaum sichtbare Unterschiede beim erstklassigen Bild. Wer Kontrolle über die Raumhelligkeit hat und zum Arbeiten sein USB-C-Notebook anschließen will, greift zum MSI MPG 321URXDE. Wer öfter bei Tageslicht zockt und zugleich maximal flexibel sein will, greift zum LG 32GS95UE-B mit der Option, kompetitiv auf 480 Hertz zu spielen.