Vor etwa einem Jahrzehnt waren Mini-Tablets noch sehr beliebt. Heute ist das Interesse an den Geräten mit Bildschirme zwischen 7 und etwas mehr als 8 Zoll (ungefähr 17,8 bis 20 Zentimeter) gesunken. Der Hauptgrund dafür ist das Wachstum der Smartphone-Displays: Das iPhone 15 Pro Max hat eine Größe von 6,7 Zoll, das Samsung Galaxy S 24 Ultra übertrifft das sogar um 0,1 Zoll und das aufklappbare Samsung Galaxy Z Fold 5 erreicht enorme 7,6 Zoll. Trotzdem haben Mini-Tablets immer noch nicht ausgedient. Wir haben sieben aktuelle Modelle von Apple, Samsung, Amazon und Realme unter die Lupe genommen und zeigen, welches der kleinen Tablets das beste Gesamtpaket liefert.

  • COMPUTER BILD hatte aktuelle Mini-Tablets im Test.
  • Der Testsieger ist das Apple iPad mini.
  • Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis hat das Amazon Fire 7 von 2022.
  • Am schwächsten schnitt das Amazon Fire 7 Kids Edition von 2022 ab.
Das beste Mini-Tablet liefert – wie bei den großen Modellen – Apple mit dem iPad mini. Neben einem frischen Design spendiert der Hersteller dem Gerät einen aktuellen Prozessor. Der A15-Bionic gibt auch im iPhone 13 den Takt vor und sorgt hüben wie drüben für ein hohes Arbeitstempo. Es bleibt nicht der einzige Vorzug. Auch das iPad mini laden Sie mittlerweile per USB. Als Bonus schließen Sie bei Bedarf zusätzliche Hardware an. Fotografen laden unterwegs etwa frisch geknipste Fotos zur ersten Bearbeitung direkt auf den bis zu 256 Gigabyte großen Speicher. Der 8,3 Zoll große Bildschirm animiert dank hoher Auflösung und tollen Farben zum Lesen und Filmeschauen unterwegs. So holt sich das iPad mini spielend leicht den Testsieg unter den 8-Zoll-Tablets. Es ist allerdings auch das Mini-Tablet mit dem höchsten Preis. In der WLAN-Variante mit 64 Gigabyte Speicher startet es bei 565 Euro (Preis zum Testzeitpunkt). Den ausführlichen Test des iPad mini (2021) finden Sie hier.

Damit Sie beim Kauf nicht danebengreifen, hat COMPUTER BILD ein ausgefeiltes Testverfahren entwickelt. Anhand dessen ermittelt die Redaktion die Testkandidaten mit dem schnellsten Prozessor und dem besten Bildschirm.

Bildqualität

Eines der wichtigsten Kriterien ist die Bildqualität. Ist der Bildschirm zu dunkel, können Nutzerinnen und Nutzer in der Sonne nichts erkennen. Das ist schlecht, wenn man sein Tablet als E-Book-Reader nutzen möchte. Über einen speziellen Sensor ermitteln die Testenden zudem, wie viele Farben der Tablet-Bildschirm anzeigen kann und wie originalgetreu er sie wiedergibt. Das ist wichtig für die Betrachtung von Fotos oder das Anschauen von Filmen und Serien auf den Mini-Tablets.

Arbeitstempo

Zugegeben, auf einem kleinen Bildschirm lässt sich nicht optimal arbeiten. Der handliche Formfaktor eines Mini-Tablets eignet sich aber optimal zum Zocken. Dazu braucht das Gerät einen anständigen Prozessor. Um den jeweiligen Testkandidaten an die Grenzen zu bringen, setzen die Testerinnen und Tester auf einen Mix aus Benchmark-Tests. Außerdem prüfen sie, wie schnell das Gerät alltägliche Aufgaben wie das Verfassen einer Textnachricht bewältigt.

Akkulaufzeit

Ein Robotarm tippt auf einen Bildschirm

Mithilfe eines Roboterarms, der das Tablet wie ein echter Mensch benutzt, ermittelt COMPUTER BILD die Akkulaufzeit.

Foto: COMPUTER BILD

Auch bei kleinen Tablets sollte die Akkulaufzeit nicht zu kurz geraten. Wie lang ein Mini-Tablet im Betrieb durchhält, ermittelt das Testteam über den Dobot-Roboter-Arm der Firma Variobotic. Der bedient das Tablet genauso wie Nutzerinnen und Nutzer. Sprich: Er surft im Internet, verschickt E-Mails und startet die Filmwiedergabe – wird dabei aber nicht müde.

Weitere Ausstattungsmerkmale

Zusätzliche Punkte für eine gute Note können Mini-Tablets im Test mit der weiteren Ausstattung sammeln. Ist neben Wifi 6 (ax) auch 5G an Bord, surfen Sie mit dem Gerät (und dem richtigen Datentarif) auch unterwegs im Netz. Auch ein Einschub für microSD-Speicherkarten ist ein Vorteil. So erweitern Sie den Speicher gegen geringen Aufpreis. Ist dann noch Bluetooth 5.2 dabei, stimmt das Gesamtpaket.

Bevor Sie beim günstigen Angebot im Online-Handel zuschlagen, sollten Sie einige Kriterien beachten:

  • Maße und Gewicht: Bei Mini-Tablets misst der Bildschirm in der Regel nicht viel mehr als 8 Zoll. Maximal sind es 8,7 Zoll. Die Geräte sind also schön handlich und schnell im Rucksack oder gar in der Jackentasche verstaut. Wegen der kompakten Maße eignen sie sich aber auch nur bedingt zum Arbeiten.
  • Hardware: Viele Mini-Tablets gibt es für kleines Geld zu kaufen. Entsprechend mau kann die Hardware ausfallen. Um lahme Prozessoren wie den Unisoc Tiger T616 machen Sie besser einen Bogen. Richtig schnell laufen die iPad minis mit Apples eigenen Prozessoren. In der aktuellen Ausgabe ist der A15 Bionic verbaut.
  • Bildschirm: Der Bildschirm sollte möglichst hochauflösend ausfallen, gute Kontraste darstellen und Farben natürlich wiedergeben. Bei den vielen günstigen Geräten suchen Sie ein gutes Display allerdings vergebens. Vermeiden Sie bei Mini-Tablets wie bei größeren Geräten auf jeden Fall vorsteinzeitliche Auflösungen à la 1024×600 Bildpunkte. Trotz der kompakten Bildschirme sind einzelne Pixel fürs Auge gut sichtbar.
  • Erweiterbarer Speicher: Gerade bei günstigen Geräten sparen die Hersteller oft am Speicher. Mit 32 Gigabyte kann man selbst dann wenig anfangen, wenn man keine große Fotobibliothek mitnehmen möchte. Achten Sie beim Kauf des Mini-Tablets deswegen auf einen Schacht für microSD-Karten. Die meisten Geräte lassen sich dadurch um bis zu 2 Terabyte Speicher erweitern.
  • Mobilfunk: Wollen Sie auch unterwegs unabhängig vom WLAN surfen? Dann ist ein Mobilfunkmodul Pflicht. Die gute Nachricht: Gerade bei günstigen Mini-Tablets fällt der Aufschlag für die LTE-Version nicht so heftig aus wie bei Edel-Geräten. Die gibt es dann wiederum schon als 5G-Version zu kaufen.

Eine Hand hält ein Tablet in die Kamera.

Das Realme Pad mini ist ein echter Handschmeichler und dazu noch ein Langläufer.

Foto: COMPUTER BILD

Das iPad mini 2021 hält nicht ganz so lange durch. Es hat dafür andere Vorzüge. Dazu gehört das hohe Arbeitstempo. Videoschnitt und Fotobearbeitung sind kein Problem. Das suchen Sie bei den anderen 8-Zoll-Tablets vergebens. Darüber hinaus bietet das iPad mini den besten Bildschirm. Wichtig für Film- und Serien-Fans sowie Fotografen. Nicht nur die Auflösung stimmt. Farben sehen auch besser aus als bei der günstigen Konkurrenz. Dazu stimmt die Helligkeit des Testsiegers. Wichtig, wenn Sie das Tablet unterwegs auch draußen nutzen möchten.

Hände halten das iPad mini.

Das iPad mini (2021) ist das mit Abstand teuerste Mini-Tablet – dafür liefert es auch das höchste Tempo und bringt den besten Bildschirm mit.

Foto: COMPUTER BILD

“Echte” Android-Geräte sind unter den Mini-Tablets selten. Zwar basiert auch Amazons Betriebssystem Fire OS auf der Google-Software, den Play Store finden Sie dort aber nicht. Anders sieht es beim Samsung Galaxy Tab A7 Lite (Preis zum Testzeitpunkt: 125 Euro) aus. Hier sind sämtliche Google-Dienste an Bord. Vor allem, wenn Sie es ruhiger angehen lassen, können es mit einer Sudoku- oder Solitär-App ein paar gemütliche Stunden auf der Couch werden. Für größere Spiele ist der Spar-Prozessor im Galaxy Tab leider zu langsam. Auch das Realme Pad mini ist mit Android inklusive Play Store ausgestattet. Eine weitere Parallele: Sonderlich schnell ist auch dieses Mini-Tablet nicht.

Die meisten Mini-Tablets sind nicht besonders teuer. Dafür müssen Sie in der Regel auf ein flottes Arbeitstempo verzichten. Wer Leistung pur sucht, greift zum iPad mini (2021). Das Gerät ist das mit Abstand schnellste im Testfeld. Fühlen Sie sich im Amazon-Universum zu Hause? Dann ist das Fire HD 8 Plus (2022) die richtige Wahl. Es bietet Zugriff auf die wichtigsten Amazon-Dienste. Android-Fans sind beim Galaxy Tab A7 Lite richtig, wenn Sie mehr Akkulaufzeit wünschen, greifen Sie zum Realme Pad mini.

Mini-Tablets: Die wichtigsten Fragen

Was kostet ein Mini-Tablet?

Mini-Tablets gibt es oft zum Mini-Preis. Das günstigste Gerät ist das Amazon Fire 7 (2022). Den Billigheimer bekommen Sie schon ab rund 65 Euro (Preis zum Testzeitpunkt). Allerdings dürfen Sie bei solchen Geräten nicht zu viel erwarten. Für wenig Geld gibt es oft auch nur wenig Leistung und maue Bildschirme. Wer das beste Mini-Tablet haben möchte, muss zum iPad mini greifen. Das gibt es beim Online-Händler ab 579 Euro (Preis zum Testzeitpunkt).

Welches ist das beste 8-Zoll-Tablet?

Wie bei den großen Tablets gibt Apple auch bei den Geräten mit Bildschirmgrößen um die 8 Zoll den Ton an: Das iPad mini (2021) ist das aktuell am besten ausgestattete Mini-Tablet im Testfeld. Hier stimmt der Mix aus Leistung, Bildschirm und weiterer Ausstattung.

Welches Tablet wiegt am wenigsten?

Mini-Tablets sind teilweise deutlich leichter als die größeren. Das leichteste Modell im Testfeld ist das Amazon Fire 7 (2022) mit nur 282 Gramm Gewicht. Knapp dahinter rangiert das iPad mini (2021) mit 293 Gramm.

Wie groß ist ein 8 Zoll Tablet?

Der Bildschirm allein macht die Größe des Mini-Tablets noch nicht aus. Wichtig ist auch, wie dünn die Ränder ums Display ausfallen. So kommt es, dass das durchdesignte iPad mini (2021) mit 19,5×13,5×0,6 Zentimetern bei ungefähr gleicher Bildschirmgröße kompakter ausfällt als das Amazon Fire HD 8 (20,2×13,7×1 Zentimeter). In der Regel sind die Geräte sehr handlich und passen deswegen oft sogar noch bequem in die Jackettasche.

Wie breit ist ein 8 Zoll Tablet?

Das hängt natürlich von der Bauweise des Herstellers ab. In der Regel sind 8-Zoll-Tablets aber nicht breiter als 14 Zentimeter, wenn man die Geräte hochkant hält. Nutzen Sie das Tablet lieber im Querformat? Dann sind die meisten Modelle rund 20 Zentimeter breit.

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