Um zu ermitteln, welches USB-Mikrofon am besten ist, nehmen die Tester unter anderem die Bedienung unter die Lupe. Neben der generellen Handhabung überprüfen die Redakteure, welche Knöpfe und Funktionen vorhanden sind. So sollte etwa eine Stumm-Taste nicht fehlen. Wichtig ist ebenso, wie leicht sich die Lautstärke anpassen lässt und die sogenannte Richtcharakteristik. Sie entscheidet darüber, aus welcher Richtung ein Mikrofon Schallwellen vorzugsweise erfasst. Für einen Solo-Podcast ist etwa die Nierenform am besten geeignet.
Nächstes Kriterium sind die Anschlüsse. Essenziell ist die Verbindung zum Computer per USB. Ein schönes Extra ist die Möglichkeit, Kopfhörer direkt am Podcast-Mikrofon zu koppeln. Das reduziert den Kabelsalat auf dem Schreibtisch. Wichtigstes Testkriterium ist die Aufnahmequalität der Mikrofone. Mithilfe von Testaufnahmen prüft COMPUTER BILD, ob Gesprochenes natürlich klingt und wie laut Pop- und Atemgeräusche sind. Auch die Inbetriebnahme ist wesentlicher Bestandteil der Gesamtnote. Die Tester gehen etwa der Frage nach, ob die passende Software enthalten ist oder Nutzende ein externes Programm benötigen. Zu guter Letzt sollte das Mikrofon stabil stehen und sich möglichst leicht aufbauen lassen.
Das HyperX QuadCast lässt sich dank der vier wählbaren Richtcharakteristiken vielseitig einsetzen, ob für Solo-Aufnahmen, für Gesprächsrunden oder Videokonferenzen. Die Spinnenhalterung dämpft die Übertragung von polternden Störgeräuschen von der Tischplatte. So schaffte es das QuadCast im Test, mit warmen und angenehm natürlichen Stimmen zu überzeugen. Allerdings sorgten störende Popgeräusche für Punktabzug. Preislich liegt es bei knapp 90 Euro (Stand: September 2024).
Zum Lieferumfang der getesteten USB-Mikrofone zählt jeweils ein kleiner Standfuß zur Platzierung auf dem Schreibtisch. Wackelig oder klapperig wirkte keine der Halterungen. Zumeist sind Mikro und Standfuß miteinander verschraubt, im Falle des Røde NT-USB-Mini ist das Mikro nur aufgesteckt. Solange es auf dem Schreibtisch steht und Nutzende es nicht allzu viel bewegen, geht das in Ordnung. Wem die kleinen Stative zu unflexibel sind, schraubt die Mikros an eine handelsübliche Tisch- oder Wandhalterung. Universal-Modelle gibt es ab etwa 20 Euro.
Nicht nur mit seiner edlen Optik punktete das Beyerdynamic Fox im Test. Zum Lieferumfang zählt ein sogenannter Popschutz. Der anklemmbare Windschutz verhinderte aber Popgeräusche bei Plosivlauten nicht ganz. Letztere bezeichnen übrigens Konsonanten, bei deren Artikulation der Atemluftstrom blockiert wird. Durch die sofort darauf folgende Wiederfreisetzung des gestauten Luftstromes entsteht eine kleine “Explosion”, die den Klang erzeugt. Zurück zum Gerät: Stimmen fehlte in den Testaufnahmen etwas Substanz, sie klangen aber sehr klar und deutlich. Die Nieren-Richtcharakteristik lässt sich nicht ändern, wodurch das Mikro hauptsächlich für Podcasts und Streaming geeignet ist. Der Preis: etwa 100 Euro (Stand: September 2024).
Das Anschließen der getesteten Mikrofone ist denkbar einfach. USB-Kabel an den PC anstöpseln und los geht es. Ein zusätzliches Mischpult oder umständliche Kabelage ist nicht notwendig. Betriebssysteme ab Windows 7 erkennen die Mikrofone und installieren selbstständig die nötigen Treiber. Weitere Programme sind für den Betrieb nicht notwendig, abgesehen von einer Aufnahme-Software. Dennoch bieten einige Hersteller zusätzliche Programme an, mit denen sich etwa Klangeinstellungen vornehmen lassen. Blue Microphones gehört zur Logitech-Familie, das Yeti lässt sich mit dem Programm “Logitech G Hub” einstellen. Im Test fiel die Software durch ihre riesige Funktionsauswahl positiv auf. Sogar Soundeffekte wie Hall oder Stimmverzerrer lassen sich einstellen. Das Programm ist mit seinen vielen Extras jedoch ein wenig unübersichtlich und erschlägt Neulinge mit den vielen Möglichkeiten.
Wichtige Einstellungen wie die Lautstärke (Gain) sollten sich direkt am Podcast-Mikrofon vornehmen lassen. Aber nicht jedes Modell bietet ausreichende Möglichkeiten. Dem Røde NT-USB Mini etwa fehlt eine Taste zum Stummschalten. Besser macht es der Testsieger: Das Yeti X hat eine Taste für die Richtcharakteristik sowie einen Multifunktions-Regler. Über den lassen sich die Mikrofon-Empfindlichkeit, die Kopfhörer-Lautstärke sowie das Mischungsverhältnis einstellen, wie laut man sich selbst per Kopfhörer hört. Mit einem einfachen Druck ist das Mikrofon stumm. Kleine LEDs zeigen obendrein die aktuelle Pegel- oder Balancestufe an – so muss eine gute Bedienung aussehen.
Eine gute Figur macht der Testsieger Yeti X unter anderem bei der Aufnahmequalität. Stimmen klingen über das Mikrofon sehr natürlich und lebendig. Atem- und Popgeräusche, die beim Reden entstehen, sind hörbar, stören aber nicht die Aufnahme. Ein zusätzlicher Popschutz (schon für unter 10 Euro erhältlich) minimiert diese Begleiterscheinungen weiter. Ebenso lassen sich Nebengeräusche wie Tastaturklappern oder Knistern im Hintergrund nur ganz leise wahrnehmen. Das letztplatzierte Shure MV7 soll zwar einen bereits eingebauten Popschutz haben, allerdings bringt dieser herzlich wenig. Worte mit markanten p-Lauten sind schwer verständlich, worunter die komplette Aufnahme leidet. Das ist schade, Stimmen klingen ansonsten angenehm warm und natürlich.
Die Richtcharakteristik gibt Auskunft darüber, ob ein Mikrofon eine bestimmte Vorzugsrichtung hat oder die Schallwellen aus allen Richtungen gleichmäßig erfasst (siehe Diagramme oben). Die gängigsten Formen sind Niere, Kugel und Acht und eignen sich für unterschiedliche Anwendungsbereiche. Abseits dieser drei Charakteristiken gibt es Mischformen – etwa die breite Niere, Hyperniere und Keule. Die Hälfte der Testkandidaten ist zwischen mehreren Richtcharakteristiken umschaltbar. Das geht entweder am Mikro selbst oder per Software. Testsieger Blue Microphones Yeti X hat beispielsweise dafür eine Taste an der Rückseite. Dadurch passt sich das PC-Mikrofon schnell an die gewünschten Gegebenheiten an. Jedes getestete Mikrofon hat mindestens die Nierencharakteristik zu bieten, für Podcasts ist diese Variante meistens am besten geeignet.
Wer ein Mikrofon zur Verwendung mit dem Computer braucht, nimmt am besten eins mit USB-Anschluss. Dann gelingt der Anschluss problemlos, bei Modellen für analoge Mikrofonanschlüsse lauern dagegen Fallstricke. Zu den wichtigsten Praxiseigenschaften zählen außerdem Befestigungsmöglichkeiten und mitgeliefertes Zubehör wie ein möglichst solider Standfuß oder Stativ. Bei der Inbetriebnahme unterscheiden sich USB-Mikrofone kaum. Nach der Verbindung per USB mit dem Computer sind sie in der Regel gleich betriebsbereit. Wichtiger ist die Bedienung. So sollten mindestens Knöpfe zum Stummschalten und zur Lautstärkeregelung an Bord sein. Bei Modellen wie dem Roccat Torch finden sich alle wichtigen Tasten auf dem Fuß. Zuletzt sollten sich Nutzerinnen und Nutzer überlegen, für welche Sprechsituation sie das Mikrofon am häufigsten verwenden, da sie so die passende Richtcharakteristik ermitteln. Redet nur eine Person, ist die sogenannte Nierencharakteristik am besten geeignet. Für Dialoge sind Mikrofone mit einer Acht-Form als Richtcharakteristik, und Gruppen nehmen am besten mit Kugelcharakteristik auf. Viele USB-Mikrofone verfügen über gleich mehrere Charakteristiken, die sich per Taste umschalten lassen. Etwa das HyperX QuadCast bietet gleich vier Formen zur Wahl.
Das beste Mikrofon für Podcasts und Video-Chats ist das Blue Microphones Yeti X. Das USB-Mikro überzeugte im Test mit der besten Sprachqualität. Richtig gut gefielen obendrein die schicke Optik sowie die einfache Bedienung. Zusätzlich bietet der Hersteller mit “Logitech G Hub” eine praktische Software, die das Yeti X mit spannenden Extras wie Klangeffekten erweitert. Der Preis-Leistungs-Sieg geht an das etwa 80 Euro günstigere Roccat Torch. Das Mikro punktete im Test ebenfalls mit seiner einfachen Bedienung und bietet darüber hinaus eine mehr als ordentliche Aufnahmequalität.
Wie kann ich ein USB-Mikrofon anschließen?
Zur Verbindung des USB-Mikrofons mit dem Computer nutzen Sie einfach ein USB-Kabel. Bei aktuellen PC-Mikrofonen und PCs, die mindestens über Windows 7 verfügen, erfolgt die anschließende Treiberinstallation automatisch.
Welche Mikrofonanschlüsse gibt es noch?
Im Test hat COMPUTER BILD ausschließlich Mikrofone mit USB-Anschluss unter die Lupe genommen. Abseits davon gibt es noch Modelle mit XLR- oder Klinkenanschluss, für die in der Regel ein zusätzlicher Vorverstärker oder ein Audio-Interface zum Anschluss an den PC erforderlich ist.
Welches Mikrofon für Podcasts?
Welches Mikrofon am besten für Podcasts geeignet ist, hängt von der Richtcharakteristik und den Aufnahmeumständen ab. Spricht hauptsächlich nur eine Person in das Audiogerät, empfiehlt sich die Nierenform, bei Dialogen ist die Achtform zu empfehlen. Mit Modellen wie dem Hyper X QuadCast ist die Richtcharakteristik je nach Aufnahmesituation passend einstellbar.
Warum ist ein Mikrofon mit Kabel besser?
Kabelgebundene Mikrofone sind meist einfacher in der Handhabung und weniger anfällig für Störungen. Der Einsatz von Funkmikrofonen ermöglicht in der Regel eine größere Bewegungsfreiheit, etwa bei Bühnenauftritten.