Eine Instagram-Story hier, ein schneller Facebook-Post dort: Bei australischen Nutzenden füttert das nicht nur den eigenen Account, sondern unwissentlich auch die KI-Anwendung des Mutterkonzerns Meta. Das geht aus einem Bericht von The Guardian hervor. In der EU hatte Meta ein ähnliches Vorgehen geplant, scheiterte aber letztlich am Gegenwind der Datenschützenden. Strenge EU-Regeln zwangen das Unternehmen im Juli 2024 dazu, sämtliche Pläne vorerst einzufrieren und Usern die Möglichkeit des Widerspruchs einzuräumen. Wie The Guardian enthüllt, ist die Lage in Australien jedoch eine völlig andere.

Geständnis: Meta nutzt Beiträge für KI-Entwicklung

Dem Bericht zufolge hatte am 10. September 2024 ein Gespräch zwischen den Meta-Führungskräften und dem australischen Politiker David Shoebridge stattgefunden. Letzterer stellte folgende These in den Raum: “Die Wahrheit ist, dass Meta einfach beschlossen hat, alle Fotos und Texte von jedem öffentlichen Beitrag auf Instagram oder Facebook, den Australier seit 2007 geteilt haben, abzugreifen, es sei denn, man hat sich bewusst dafür entschieden, diese Beiträge auf privat zu stellen. Das ist doch die Realität, oder?” Eine Frage, die Meta-Datenschutzdirektorin Melinda Claybaugh nüchtern mit “Ja” beantwortete.

So können sich Australier schützen

Ob in Australien künftig eine EU-ähnliche Widerspruchsregelung geplant sei, ließ sie offen. In der EU, so Claybaugh weiter, habe der Konzern in erster Linie “auf einen sehr spezifischen rechtlichen Rahmen” reagiert. Ein Rahmen, der laut Labor-Politiker Tony Sheldon in Australien nach wie vor fehlt. Daher erwartet er von der Regierung, “dass sie etwas dagegen unternimmt”. Bis es so weit ist, könnte es allerdings noch eine Weile dauern. Zurzeit bleibt für Australierinnen und Australier somit nur eine Möglichkeit: die eigenen Instagram- oder Facebook-Beiträge künftig auf “privat” setzen. Andernfalls müssen Betroffene wohl damit rechnen, dass ihre Posts zum Trainieren eines KI-Modells verwendet werden.

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