Vor einigen Jahren kam in der Router-Branche ein neuer Trendbegriff auf: Mesh. Er fasst mehrere clevere Funktionen zusammen, die für eine Optimierung des WLAN-Managements und Vereinheitlichung des Heimnetzes sorgen. Kamen zu Beginn vor allem bei teuren Geräten Mesh-Funktionen zum Einsatz, haben selbst günstige Modelle sie mittlerweile auf dem Kasten.

Testsieger DSL: AVM FritzBox 7690

An der Spitze der besten bislang von COMPUTER BILD getesteten DSL-Router liegt die AVM FritzBox 7690. Sie bietet viele Funktionen und beherrscht Supervectoring 35b für die derzeit schnellsten DSL-Tarife. Im Test schlug sie sich besser als der Vorgänger FritzBox 7590 AX. Die 7690 hat den neuen WLAN-Standard Wifi 7 (WLAN-be) auf dem Kasten, der weitere Optimierungen fürs drahtlose Netzwerk bringt. Sie funkt zwar nicht in der “neuen” 6-Gigahertz-Frequenz, macht aber auch in den 2,4- und 5-Gigahertz-Frequenzen richtig viel Tempo. Zusammen mit AVMs FritzRepeatern rüstet der Router das WLAN mit cleveren Mesh-Funktionen auf, die Geräte automatisch optimal verbinden. Preis zum Testzeitpunkt: 269 Euro.

Preistipp DSL: AVM FritzBox 7530 AX

Wenn Sie eine günstige DSL-FritzBox mit WLAN-Mesh suchen: Die FritzBox 7530 AX besitzt eine für kleine Haushalte ausreichende WLAN-Leistung und ist wie die FritzBox 7590 ebenfalls für Supervectoring-Anschlüsse geeignet. Sie beherrscht Wifi 6 (WLAN-ax) und überholte den älteren Preistipp FritzBox 7530 im Test. Preis zum Testzeitpunkt: 139 Euro.

Testsieger Kabel: AVM FritzBox 6690 Cable

Die FritzBox 6690 Cable ist zu Recht AVMs aktuelles Top-Modell für TV-Kabel. Sie eignet sich für die schnellsten Kabelanschlüsse und drückt beim WLAN unabhängig von Standard und Frequenz mächtig aufs Tempo. Daher empfiehlt sie sich auch für Nutzerinnen und Nutzer, die keine oder nur sehr wenige Geräte mit Wifi 6 besitzen. Mit ihrer hohen Reichweite ist sie die deutlich bessere Wahl für Häuser und große Wohnungen als das Mittelklassemodell FritzBox 6660 Cable – und schlägt auch den Vorgänger FritzBox 6591. Die 6690 glänzt mit etlichen Funktionen sowie einfacher Bedienung. Preis zum Testzeitpunkt: 257 Euro.

Preistipp Kabel: AVM FritzBox 6660 Cable

So testet COMPUTER BILD Mesh-Router

Mesh-Router-Test

Das WLAN-Tempo erfasst COMPUTER BILD mit dem Windows-Bordprogramm iperf und der grafischen Benutzeroberfläche jperf.

Foto: COMPUTER BILD

Während COMPUTER BILD klassische Mesh-Router wie AVMs FritzBoxen als WLAN-Router testet, durchlaufen Mesh-Systeme das Testverfahren für WLAN-Repeater (siehe Absatz “Was ist WLAN-Mesh?” zur Unterscheidung von klassischen Routern und Mesh-Systemen). Der Grund: Mesh-Systeme sind normalerweise zur Erweiterung des Netzwerks gedacht und müssen in puncto Funktionsumfang nicht den Ansprüchen an einen vollwertigen Router genügen. Router und Mesh-Systeme sollen natürlich möglichst viel Gas geben – daher sind WLAN-Messungen ein wichtiger Bestandteil der Tests von COMPUTER BILD. Für eine gute Testnote reicht schnelles WLAN allein aber nicht immer aus: Die Geräte müssen außerdem eine clevere WLAN-Optimierung sowie eine einfache Einrichtung und Bedienung besitzen. Das sind die wichtigsten Disziplinen der Tests von COMPUTER BILD:

  • WLAN-Tempo: COMPUTER BILD erfasst die WLAN-Geschwindigkeit von Mesh-Routern jeweils zu einer PC-Netzwerkkarte mit Wifi 7 (TP-Link TBE550E mit zwei Antennen), Wifi 6 (TP-Link TX3000E mit zwei Antennen) sowie zu einer Karte mit den älteren Standards Wifi 4 und 5 (Asus PCE-AC88 mit vier Antennen). Es gibt vier Messpunkte mit steigender Entfernung zwischen Router und Test-PC, an denen die Redaktion jeweils die Sende- und Empfangsleistung ermittelt.

Mesh-Router-Test

Der Router ist per LAN mit einem Notebook und per WLAN mit einem PC verbunden. Notebook und PC schicken bei der Tempomessung Daten hin und her.

Foto: COMPUTER BILD

  • WLAN-Optimierung: Mesh-Router optimieren das WLAN mit diversen Funktionen. Während Band Steering und Access Point Steering bei WLAN-Mesh quasi Pflicht sind (siehe Absatz “Was ist WLAN-Mesh?”), verfügen nicht alle Mesh-Router über weitere praktische Funktionen. Mit Multi-User MIMO (MU-MIMO) tauschen Mesh-Router etwa mit mehreren Geräten parallel Daten aus – ohne MU-MIMO springt die Verbindung hin und her. Und mit einer Datenpriorisierung legen Nutzerinnen und Nutzer im Menü auf Wunsch fest, welche Geräte der Router bei der Datenverteilung bevorzugt behandeln soll.
  • Einrichtung und Bedienung: Im besten Fall besitzen Mesh-Router einen Assistenten, der Schritt für Schritt durch die Einrichtung führt. Hersteller stellen ihren Mesh-Systemen häufig Apps zur Seite, die Nutzerinnen und Nutzer bei der Installation unterstützen. Leicht verständliche Menüs sowie eine nachvollziehbare Menüstruktur wirken sich ebenfalls positiv auf die Bedienungsnote aus.

Mesh-Router-Test

COMPUTER BILD-Redakteur Patrick Skoruppa bereitet den Test-PC vor. Anschließend sendet und empfängt der Rechner an mehreren Messpunkten Daten.

Foto: COMPUTER BILD

Testsieger ohne Modem: AVM FritzBox 4060

Die FritzBox 4060 besitzt kein eigenes Modem, eignet sich dank integrierter Telefonanlage aber optimal für Glasfaseranschlüsse mit externem Modem im Wohnraum. Dank dreier WLAN-Funkeinheiten und viel Tempo versorgt sie gleichzeitig zahlreiche Geräte schnell mit Daten. Die schlauen Mesh-Funktionen verbinden Geräte auch hier automatisch optimal im AVM-Netzwerk. Preis zum Testzeitpunkt: 210 Euro.

Mesh-Router-Test: Fazit

AVMs Top-Modelle wie die FritzBox 7690 und 6690 Cable eignen sich mit ihrem hohen Tempo und dem großen Funktionsumfang für viele unterschiedliche Nutzungsansprüche. Kleinere Haushalte erhalten mit den günstigeren AVM-Routern FritzBox 7530 AX und 6660 Cable ausreichend Leistung. In Kombination mit einem aktuellen FritzRepeater lässt sich problemlos und vergleichsweise kostengünstig ein drahtloses Mesh-Netzwerk aufspannen.

Was ist WLAN-Mesh?

Vor allem zwei Funktionen verbessern bei WLAN-Mesh den Datenverkehr im Heimnetz: Mit Band Steering verbindet das Netzwerk Geräte stets in der schnellsten Frequenz, mit Access Point Steering erkennt das Netzwerk automatisch, ob der Router oder etwa der Repeater gerade das beste Signal liefert – und verbindet das Gerät entsprechend. Man unterscheidet zwischen verschiedenen Arten von Mesh-Geräten:

Wichtig: WLAN-Mesh funktioniert nur, wenn Router und Repeater vom selben Hersteller stammen.

Was bringt Wifi 7?

Die neuesten Geräte aus dem Test beherrschen Wifi 7. Der WLAN-Standard bringt vor allem einen Temposchub – im Nahbereich schafften die schnellsten Router im Test teilweise mehr als 2.200 Mbps. Auf größere Entfernung sind die älteren Standards Wifi 4 (WLAN-n) und Wifi 5 (WLAN-ac) mitunter aber die bessere Wahl. Denn Endgeräte mit Wifi 7 verfügen bisher über maximal zwei Antennen. Wifi-7-Router mit vier oder mehr Antennen zeigen zumindest mit einem Gerät als Gegenstelle so noch nicht ihr volles Potenzial. Der WLAN-Standard bringt aber nicht nur mehr Tempo, sondern auch weitere Optimierungen – etwa die spannende Funktion Multi-Link Operation (MLO). Damit können Router und Gerät bei Datenübertragungen schnell zwischen den Frequenzen wechseln, was die Ausfallsicherheit erhöht.

Mesh-Router: Häufig gestellte Fragen

Ist mein Telekom-Router Mesh-fähig?

Die folgenden Telekom-Router haben Mesh-Funktionen auf dem Kasten: Speedport Smart 3, Speedport Smart 4, Speedport Smart 4 Plus, Speedport Pro, Speedport Pro Plus.

Wann ist Mesh sinnvoll?

Mesh ist ab zwei Geräten, die das WLAN regeln (zum Beispiel ein Router und ein Repeater), sinnvoll – denn bereits dann verbindet das Netzwerk Geräte stets optimal.

Welcher Router kann Mesh?

Die meisten aktuellen Router beherrschen Mesh-Funktionen, selbst viele günstigere Modell. Werfen Sie vor dem Kauf einfach einen Blick in die Produktbeschreibung – wenn ein Router Mesh auf dem Kasten hat, dann bewirbt der Hersteller es für gewöhnlich auch.

Ist Mesh untereinander kompatibel?

Nein, nur Geräte, die vom selben Hersteller stammen, lassen sich zu einem Mesh-Netzwerk verbinden.

Sind alle Repeater Mesh-fähig?

Zwar sind nicht alle Repeater Mesh-fähig, aber die meisten neueren Modelle beherrschen WLAN-Mesh.

Welche Mesh-Repeater sind mit der FritzBox kompatibel?

AVMs FritzRepeater sind mit der FritzBox kompatibel.


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