Testsieger: Segway Navimow
Preistipp: Gardena Sileno Minimo 250
So testet COMPUTER BILD Mähroboter
COMPUTER BILD wollte wissen, was die rollenden Rasentrimmer wirklich können. Dazu mussten sie nicht ins Testlabor, sondern raus vor die Tür! Dort waren die Geräte vier Wochen im Einsatz. Wer hat den Rasen gut im Griff, wer meistert souverän alle Hürden und Hindernisse?
Eine Wiese, viele Mäher
Die Testwiese in einem Hamburger Garten mussten die Kandidaten gerecht unter sich aufteilen. Nur so sind gleiche Testbedingungen garantiert – und die Ergebnisse vergleichbar. Jeder von ihnen kümmerte sich einen Monat lang um etwa 100 Quadratmeter Fläche, die größere Modell mussten bis zu 800 Quadratmeter beackern. Die Tester dokumentierten alle Auffälligkeiten und die Fortschritte bei der Rasenpflege.
Mähen nach Plan
Damit die Mäher in Abwesenheit der Tester nicht faul herumlungerten, mussten sie zu festen Arbeitszeiten ran. In der ersten Woche waren in den Smartphone-Apps täglich zwei Stunden programmiert. Danach ging es nur noch dreimal die Woche ans Werk, um den gestutzten Rasen kurzzuhalten und ihn vor der Sommerhitze zu schützen.
Kinderbein und Schaufel
Wer Kinder oder Haustiere hat oder im Garten gerne mal was herumliegen lässt, freut sich, wenn die Mäher auf “Hindernisse” reagieren. Das verhindert unter Umständen ernsthafte Verletzungen – oder schont zumindest das Gerät. Dazu warf COMPUTER BILD den Mähern wiederholt Schuhe, Steine oder die Attrappe eines Kinderbeins zum Fraß vor.
Bedienung und smarte Funktionen
Wie gut klappt die Bedienung im Alltag? Ist ein beleuchtetes Display an Bord, das Zugriff bietet auf wichtige Meldungen oder Einstellungen – ganz ohne Handy! Auch willkommen: ein Drehregler, um die Schnitthöhe komfortabel zu ändern. Oder eine PIN-Code-Abfrage, die Diebstahl vorbeugt. Lässt sich der Akku des Mähers wechseln? Und schicken Regen- und Frostsensoren das Gerät bei schlechter Witterung zurück zur Ladestation?
Mähleistung und Schnittergebnis
Vier Wochen Härtetest haben Mensch und Maschine einiges abverlangt. Welcher Roboter machte den Rasen schön und zeigte sich selbst von seiner besten Seite? Wer sorgte für einen guten Rasen-Look und ein einheitliches Schnittbild? Wer werkelte nachlässig, ließ einige Grasbüschel stehen, verdreckte leicht oder ließ sich nur schwer reinigen?
Was bringt smarte Rasenpflege überhaupt?
Im Garten braucht vor allem der Rasen viel Zuneigung und Pflege, wenn er schön grün und dicht sein soll. Dazu gehört, dass Hobbygärtner im Sommer mindestens zwei- bis dreimal im Monat den ollen Rasenmäher schwitzend über die Grünflächen schieben müssen. Wer lieber in der Sonne auf der Terrasse chillt, lässt einen Mähroboter für sich arbeiten. Der erledigt fast alles von selbst, geht zur Freude der Nachbarn vergleichsweise leise ans Werk und lässt sich bequem von der Liege aus per Smartphone steuern. Neben der Arbeitsersparnis bietet ein rollender Rasenroboter weitere Vorteile: Weil er bei schönem Wetter jeden Tag unterwegs ist, wächst das Gras durch den ständigen Schnittreiz besonders dicht. Das sieht schick aus, obendrein haben Moos und Unkraut kaum Chancen. Die kurz geschnittenen Grasschnipsel müssen nicht zusammengeharkt und abtransportiert werden – sie bleiben einfach liegen, zersetzen sich mit der Zeit und geben dem Rasen wichtige Nährstoffe zurück. Das erspart Gartenbesitzern unter Umständen zusätzliches Düngen.
Wichtig zu wissen: Nicht alle Mäher im Test wissen von allein, wo das Blumenbeet anfängt und der Garten aufhört. Viele brauchen einen Begrenzungsdraht. Den setzt die Ladestation des Roboters unter Spannung und erzeugt so einen kaum sichtbaren virtuellen Zaun. Klingt gefährlich, ist aber ganz harmlos – und zeigt dem Mähroboter seinen Aktionsbereich: wo er mähen und wo er brav umkehren soll. Das erzeugte Magnetfeld ist so stark, dass der Draht auch einige Zentimeter unter der Erde Platz nehmen darf. Eine Übersicht besonders smarter Mäher, die beim Navigieren auf GPS und Funk setzen und so ohne Signalkabel in der Rasenkante auskommen, finden Sie weiter unten.
Inbetriebnahme: Nicht immer schnell erledigt
Erfreulich: Sofern erforderlich, lieferten im Test alle Hersteller viel Begrenzungsdraht sowie Plastiknägel zum Fixieren mit – immer genug, um die versprochene maximale Arbeitsfläche, aber auch Bäume und Beete einzuzäunen. Denn mangels passender Sensoren oder voraus schauender Kameras erkennen diese “dummen” Mäher auch diese “Hindernisse” nicht ohne den helfenden Draht. Der Haken: Die wenigsten haben den dafür erforderlichen gut gepflegten englischen Rasen. Und so brauchte es beim unebenen Testgelände zahlreiche Nägel, bis der Draht keine Stolperfallen mehr bot oder die Klingen des Mähroboters ihn durchtrennten. Smartes sind da die Mäher von Segway, Ecovacs, Dreame udn Co. unterwegs: Sie finden sich im Garten ohne Begrenzungsdraht zurecht. Das alles gilt es beim Aufbau der Mähers und Verlegen des Kabels zu beachten:
Auspacken & fit machen
Mäher, Ladestation, Begrenzungskabel, Rasennägel und mehr – Die Hersteller liefern alles Nötige mit. Vor dem Aufbau empfehlenswert: das üppige Grün letztmals mit dem “alten” Rasenmäher kürzen.
Planen und platzieren
Wichtig: Ladestation und – je nach Modell – Signalkabel oder Funkantennen gemäß Anleitung platzieren! Nur dann findet der Mäher heim und rollt nicht in Beete oder Nachbars Garten.
Begrenzungsdraht verlegen
Mäher & Handy-App einrichten
Alle Hersteller spendieren auch eine App fürs Handy. Damit steuern Sie den Mäher bequem von Terrasse oder Sofa aus – eben so weit das Bluetooth-Signal reicht. Für die Fernsteuerung von unterwegs braucht es WLAN oder Mobilfunk, zu finden bei Segway, Husqvarana, Dreame Ecovacs, Ecoflow, Bosch, Worx oder den teureren Modellen von Gardena.
Mähen: Per Handy oder vollautomatisch
Alle Mähroboter im Test drehen ihre ersten Runden auf dem Rasen auch ohne Kontakt zum Smartphone. Viele Geräte haben dafür ein paar Tasten an Bord. Andere bieten zusätzlich ein kleines Display für mehr Infos und Feintuning beim Mähen. Smart wird es aber erst mit den passenden Apps. Alle Testkandidaten verbinden sich recht fix per Bluetooth mit dem Handy. Hier lassen sich etwa Zeitpläne zum automatischen Mähen des Rasens einstellen. Der Roboter dreht dann beispielsweise immer montags, mittwochs und freitags von 10 bis 12 Uhr seine Runden (geht bei allen), passgenau je nach Arbeitsfläche (etwa Bosch und Worx) oder auch je nach Wachstum des Rasens (nur Gardena). Immer parat: der Ladestand des Akkus oder grundlegende Schalter für die Bedienung. Aber das smarte Steuern etwa von der Terrasse aus gelingt nur, solange Mäher und Handy in Bluetooth-Reichweite zueinander sind. Von unterwegs klappt es bei Dreame, Worx und Mammotion, der sich per WLAN verbinden lässt, und beim Bosch, der Mobilfunk an Bord hat. Besser sind Segway, Husqvarana, Ecovacs und Ecoflow aufgestellt: Sie haben gleich beide Funktechniken an Bord.
Sichtbare Ergebnisse: Da ist Geduld oft gefragt
Aber wie schlagen sich die Mähroboter nun im heimischen Garten? Alle Geräte beackerten ihre Testfläche beharrlich. Die Modelle mit Begrenzungskabel fuhren aber unstrukturiert umher, bis sie an die Strippe oder ein Hindernis aneckten. Sie drehten dann um und schlugen einen anderen Weg ein, Irrfahrten inklusive. Nachteil: Das Mähen dauerte lange und so mancher Grasbüschel musste sich bis zur nächsten Tour gedulden – nicht smart! Anders die drahtlosen Mäher von Segway, Ecovacs, Dreame Mammotion und Ecoflow: Sie fahren die Rasenflächen systematisch Bahn für Bahn ab und stürzen sich abschließend noch einmal auf die Grundstücksgrenzen. Das sorgte im Test bereits nach wenigen Tagen für ein gleichmäßiges Schnittergebnis. Nach dem Zufallsprinzip fahrende Geräte brauchen da viel länger, bis der Rasen-Look stimmt. Zu ihnen gehört auch der Husqvarana. Obwohl er ohne Signalkabel werkelt, mäht auch er nach dem Chaosprinzip.
Den schönsten Rasen gab es bei Segway, Ecovacs, Mammotion und Gardena zu bewundern. Diese Mäher sorgten für ein einheitliches Schnittbild und ließen nichts aus. Auch Bosch, Dreame und Husqvrana schlugen sich wacker. Ebenfalls gut dabei: Ecoflow, Bosch und Yard Force. Einhell und Worx werkelten dagegen etwas nachlässig: Hier blieben nach einem Monat Ecken und Kanten um Hindernisse herum, aber auch auf der freien Fläche ließen die Roboter ein paar Halme stehen. In Hanglage fühlen sich die Mähroboter wohl: Alle schaffen Steigungen bis 25 Grad spielend. Für Yard Force, Einhell und Worx darf es gerne auch noch einen Tick steiler sein. Noch kräftiger und geländetauglich zeigten sich Ecoflow, Mammotion udn Husqvarana im Test.
Wer lange nicht gemäht hat, sollte den Rasen nicht gleich auf 2 Zentimeter abrasieren lassen – lieber Stück für Stück. Dazu bringen viele Mäher einen Drehknopf oder Schalter mit, um die Schnitthöhe fix einzustellen. Bei Segway (H-Serie), Mammotion, Dreame, Husqvarana und Ecoflow klappt das bequem in der App. Automatisch justieren anhand der Rasenhöhe? Das kann keiner der Testkandidaten. Beim Gardena braucht es sogar Werkzeug, um die Schnitthöhe zu ändern – umständlich.
Nachteile und Schwächen: Nicht immer störungsfrei
Aufbauen, programmieren und nie wieder kümmern? Das bleibt bei den meisten Mähern im Test ein Wunschtraum. Nur der Segway, Ecovacs, Gardena und auch Ecoflow arbeiteten durchweg selbstständig. Alle anderen leisteten sich (zu) viele Ausfälle und verlangten dann nach menschlicher Zuwendung. Der Einhell büchste immer wie der aus, rollte über seinen Begrenzungsdraht hinweg, bis Hecke und Gartenzaun ihn stoppten. Die meisten Störungen traten beim Worx auf: In 40 Arbeitsstunden blieb er 19-mal stecken und verweigerte mitunter Steuerbefehle per Smartphone. Der Bosch dockte oft erst beim zweiten oder dritten Anlauf an der Ladestation an – oder gar nicht. Immerhin störten die Betriebsgeräusche nicht die Harmonie im Garten. Segway, Gardena und Ecovacs gingen flüsterleise ans Werk, Mammotion, Einhell, Husqvarna, Dreame und Bosch waren lauter unterwegs. Trotzdem: Sie bleiben oft unter 60 Dezibel. Das ist weniger Lärm als ein normales Gespräch oder ein brummender Kühlschrank.
Sicherheit: Kind und Kegel in Gefahr!
Zwar weisen die Hersteller darauf hin, die Mäher nicht unbeaufsichtigt fahren zu lassen. Dank automatischer Zeitpläne ist die Versuchung aber groß, den Robotern den Garten zu überlassen. Welche Gefahren das birgt, prüfte COMPUTER BILD anhand einiger Gegenstände, die die Tester den gefräßigen Geräten vor die Nase legten. Bei Segway und Ecovacs kam außer Gras nichts unter die Messer. Dafür sorgen die Kameras an Bord. Den Garten damit stets im Blick, wich der Mähroboter im Test nicht nur Menschen aus, die spontan seinen Weg kreuzten – auch vor Steinen, Schläuchen, Ästen oder einem schlafendem Igel stoppten diese Geräte zuverlässig und machte einen Bogen um das Hindernis. Ähnlich gut waren Dreame, Mammotion, und Ecoflow unterwegs. Nur bei allzu kleinen Gegenständen musste er passen.
Alle Modelle mit Begrenzungsdraht sowie der Husqvarna fielen im Sicherheits-Check mehr oder weniger durch: Sie rollten ungeniert über das ausgelegte Stromkabel oder die herumliegende Schaufel. Was die Roboter nicht überrollten, schoben sie durch die Gegend – oft, bis der Begrenzungsdraht die Fahrt stoppte.
Das alles schädigt im Zweifelsfall den Mähroboter, aber die eingebaute Vorfahrt “beschert” unter Umständen auch ernsthafte Verletzungen. Bei Bosch geriet ein Schuh unters Messer, beim Yard Force, Dreame und Husqvarna die Attrappe eines Kinderbeins, bei Worx (mit Draht) sogar beides. In solchen Unfallsituationen helfen selbst die großen Stopp-Tasten oder die verbauten Hubsensoren nicht mehr, mit denen alle Geräte die rotierenden Klingen sofort anhalten.
Wartung: Die Rasenpfleger wollen Pflege
Bei den Testfahrten sammelte sich in Mähwerk, Gehäuse und Ladestation immer wieder einiges an Gras und Dreck an. Da ist eine regelmäßige Reinigung fällig. Die Geräte von Segway, Ecovacs, Ecoflow, Dreame, Husqvarana Worx, Mammotion und Gardena lassen sich sich mit einem Gartenschlauch abspritzen, bei den anderen ist Zuppeln und Schrubben gefragt. Besonders schmutzig wird es bei nassem Rasen. Einen Sensor, der die Mäher bei Regen nach Hause schickt, bringen Segway, Dreame, Husqvarna, Ecovacs, Ecoflow, Mammotion, Worx und Einhell mit. Übrigens: Ums messerscharfe Mähen kümmert sich bei allen Robotern eine Drehscheibe mit drei Rasierklingen, bei Mammotion sind es gleich zwei Mähteller mit je vier Klingen. Die halten keine Ewigkeit, sind aber fix und kostengünstig ersetzt.
Im Trend: Smarte Mäher ohne Begrenzungsdraht
Ganz ohne Draht klappt das smarte Mähen erst ab der Gartensaison 2023. 2024 sind weitere smarte, aber auch deutlich teurere Mähroboter erschienen oder angekündigt, die sich per GPS, Kamera oder Satellit zurechtfinden sollen. Hier eine Auswahl:
Ecovacs Goat G1
Ecoflow Blade
Husqvarna Nera
Segway Navimow
Worx Landroid Vision
Mammotion Luba
Dreame Roboticmower A1
Mit Segway und Ecovacs (drahtlos) sowie mit Gardena (mit Begrenzungskabel) mäht es sich am smartesten. Leise und ohne Störungen kümmerten sich die Mähroboter im Test um einen schicken Rasen. Den Testsieg sicherte sich der Segway Navimow, der nicht beim Sicherheits-Check mit Schuh und Kinderbein-Attrappe patzte! Für Sparfüchse ist der kompakte, aber aufs Signalkabel angewiesene Gardena (500 Euro, Preis zum Testzeitpunkt) interessant. Die drahtlosen Mäher von Segway (ab 999 Euro), Ecovacs (ab 950 Euro), Dreame (ab 1.800 Euro) und Mammotion (ab 2.300 Euro) sind zwar smarter, kosten aber mindestens das Doppelte und lohnen nur für ausreichend große Gärten.
Welcher Mähroboter ist der beste?
Was kostet die Installation eines Mähroboters?
Im Prinzip nichts. Denn wer etwas Zeit und Mühe investiert, nimmt den Mähroboter selbst in Betrieb. Wer das Verlegen des Begrenzungsdrahtes und den Umgang mit der Technik scheut, beauftragt einen Gärtner. Der ist je nach Größe und Beschaffenheit des Gartens mehrere Stunden beschäftigt, sodass dafür gerne mehr als 100 Euro Arbeitslohn zu zahlen sind.
Welche Mähroboter brauchen kein Begrenzungskabel?
Wann lohnt sich ein Mähroboter?
Mähroboter lohnen sich längst nicht mehr nur für große Anwesen. COMPUTER BILD testete auch günstige Geräte für kleine Gärten mit 250 und 500 Quadratmeter Rasenfläche. Die Preise bleiben im Rahmen: Zwischen 300 und 800 Euro müssen Sie für einen kompakten Roboter hinblättern. Wer mehr Funktionen will oder größere Flächen zu beackern hat, muss mit 1000 Euro oder mehr rechnen.
Wie weit mäht ein Mähroboter am Rand?
Das kommt darauf an, mit welchen Hindernissen der Mähroboter im Garten konfrontiert ist: Auf die Terrasse und auf Gehwege, die das gleiche Höhenniveau wie der Rasen haben, fährt das Gerät einfach ein Stück drauf – hier bleibt kein Rand zurück. Anders bei Blumenbeeten, Zäunen oder ähnlichen Hindernissen. Hier fährt der Mähroboter nicht komplett heran und lässt einen bis zu 15 Zentimeter breiten Streifen stehen.
Wie oft muss ein Mähroboter mähen?
Je nach Rasenwachstum und Fläche lohnt es sich unter Umständen, den Mähroboter täglich mehrere Stunden fahren zu lassen, damit das Grün kurz wird oder bleibt. Bei großer Sommerhitze ist es ratsam, die Mähzeiten zu reduzieren. Nachts sollte der smarte Helfer in seiner Ladestation bleiben und den Garten den Igeln überlassen.