Welche Sparten sind bei der Stromerzeugung in Deutschland am wichtigsten? Die Sonnenenergie machte dank vieler Photovoltaik-Anlagen im ersten Halbjahr 2024 satte 13,9 Prozent der Gesamtenergiemenge aus, wie das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung berichtet. Allerdings war ein anderer Bereich der erneuerbaren Energien noch deutlich wichtiger: die Windenergie. Laut Amt stammt im selben Zeitraum ein Drittel der inländischen Stromproduktion aus Windkraftanlagen. Kein Wunder also, dass man derzeit dabei ist, Windkraftanlagen auszubauen. In schwindelerregende Höhe geht es in der Lausitz-Gemeinde Schipkau im Land Brandenburg.
Gigantische Gesamthöhe
Am 19. September 2024 erfolgte in Klettwitz die Grundsteinlegung für das weltweit höchste Windrad. Für den Aufbau ist das Dresdner Unternehmen Gicon verantwortlich. Entsprechend heißt das Ding: Gicon-Höhenwindrad. Die Abmessung bis zum Turm (Nabenhöhe) liegt bei 300 Metern, das Gesamtmaß bei 360 Metern. Ein normales Windrad misst laut dem Energieanbieter EnBW im Vergleich gerade einmal 90 bis 130 Meter (Nabenhöhe).
Stärkeren Wind nutzen
Aber wozu die ganze Mühe mit dem überdimensional großen Rad? Das ist recht einfach beantwortet: In einer Pressemitteilung von Gicon heißt es dazu: “Das Höhenwindrad wird es ermöglichen, die stärkeren und stetigeren Winde in großen Höhen zu nutzen, die herkömmlichen Windkraftanlagen bislang unzugänglich waren. Dies kann zu einer mehr als doppelt so hohen Energieausbeute im Vergleich zu bestehenden Windkraftanlagen führen.”
Betrieb an ganz neuen Standorten möglich
Doch nicht nur die stärkeren Winde in großen Höhen sind das Ziel, es geht auch um die Erschließung neuer Standorte. Jochen Großmann, Gründer und Geschäftsführer der Gicon, erklärt: “Mit dem Gicon-Höhenwindrad betreten wir neues Terrain in der Windenergie. Diese Anlage nutzt die Vorteile des Höhenwinds und kann an Standorten betrieben werden, die bisher nicht für Windkraft geeignet waren.” Gicon erledigt den Aufbau im Auftrag der beventum GmbH. Noch 2024 will man die ersten Turmelemente montieren, die Inbetriebnahme soll 2025 erfolgen.
