Die Bedeutung von künstlicher Intelligenz hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen und beeinflusst mittlerweile viele Wirtschaftsbereiche. Unternehmen setzen auf KI, um ihre Prozesse zu optimieren, innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln und ihre Produkte zu verbessern. Doch welche Firmen haben bereits erfolgreich KI integriert und welche Aktien sind für Anlegerinnen und Anleger 2024 interessant? COMPUTER BILD stellt die vielversprechendsten KI-Aktien 2024 vor und erklärt, welche Unternehmen Sie im Blick behalten sollten.
Was ist künstliche Intelligenz?
Künstliche Intelligenz (KI), im Englischen als Artificial Intelligence (AI) bekannt, umfasst die Simulation menschlichen Verhaltens durch Computer und dient als Sammelbegriff für verschiedene Technologien, die im Rahmen der digitalen Transformation über die letzten Jahre branchenübergreifend an Relevanz gewonnen haben. Dazu zählen unter anderem:
- Maschinelles Lernen (Englisch: Machine Learning)
- Robotik
- Verarbeitung natürlicher Sprache (Natural Language Processing – NLP)
- Neuronale Netzwerke (Deep Learning)
- Maschinelles Sehen
- Expertensysteme
- Prädiktive Analytik
Die Grundidee von KI: Computer sollen Aufgaben lösen, die ansonsten Menschen erledigen würden. Dabei orientieren sich KI-Technologien an den Funktionen des menschlichen Gehirns. Sie befähigen einen Computer, klar definierte Aufgaben in einem abgegrenzten Bereich zu lösen. Die Bandbreite möglicher Anwendungen reicht dabei von der Automatisierung einfacher Prozesse wie der Erinnerung an einen Termin bis zum Aufbau einer Smart Factory, also einer vollautomatisierten Produktionsanlage.
Was ist Artificial Intelligence (AI)?
Artificial Intelligence ist einfach nur das englische Wort für künstliche Intelligenz. Die Abkürzung ist AI. Die Begriffe KI-Aktien und AI-Aktien sind also synonym in Gebrauch.
Was sind KI-Aktien?
KI-Aktien (auch AI-Aktien genannt) sind Aktien von Unternehmen, deren Geschäftsmodell auf KI-Technologie basiert oder massiv davon profitiert. Künstliche Intelligenz ist für alle Branchen mit repetitiven Abläufen interessant. Die fortgeschrittensten KI-Anwendungen finden sich daher in der industriellen Produktion, wo zunehmend KI-gesteuerte Roboter und Maschinen die Abläufe übernehmen. Die Basis für eine funktionierende KI-Anwendung sind große Datenmengen. In der Produktion stammen diese zum Beispiel von Lieferanten, Kunden oder Sensoren in den Maschinen. Selbstlernende Algorithmen unterstützen hier die Qualitätskontrolle, liefern Prognosen für die vorausschauende Wartung der Maschinen oder die Entwicklung des Marktes. Auch im Gesundheitswesen kommt KI zum Einsatz, etwa bei der medizinischen Bildanalyse, roboterassistierter Chirurgie oder bei der Auswertung von Gesundheitsdaten.
Durch die Automatisierung von Prozessen verspricht der Einsatz von KI zudem große Effizienzgewinne quer durch alle Branchen und Abteilungen. So entsteht Freiraum, in dem Menschen mehr Zeit für strategisch wichtige und kreative Aufgaben haben. Insbesondere in der Kundenbetreuung setzen viele Unternehmen bereits auf KI-gestützte Chatbots, die im Kontakt auf der Website einfache Fragen beantworten und Anliegen für die Bearbeitung durch menschliche Mitarbeiter vorsortieren. In der Personalabteilung sorgen sie wiederum für reibungslose Onboarding-Prozesse und eine Entlastung des HR-Teams.
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Top 10 KI-Aktien: Das sind die spannendsten Titel 2024
Reine KI-Unternehmen sind auch 2024 an der Börse noch selten. Trotzdem profitieren viele Aktien aktuell vom KI-Hype. Das sind die zehn Top-KI-Aktien mit zuletzt starker Rendite (Stand: 22. August 2024).
- Nvidia ist ein führender Hersteller von Grafikprozessoren und hat sich zunehmend auf KI-Anwendungen spezialisiert, die in Bereichen wie autonomes Fahren und Deep Learning eingesetzt werden. Zusätzlich profitiert das Unternehmen auch von der wachsenden Nachfrage nach leistungsstarker Hardware für die KI-Anwendungen. Im Jahresverlauf hat die Aktie um 173 Prozent zugelegt und notiert aktuell bei rund 116 Euro
- Meta Platforms hat sich in den letzten Jahren zu einem führenden Akteur im Bereich der künstlichen Intelligenz entwickelt. Meta hat massiv in KI-Forschung und -Entwicklung investiert, um seine sozialen Netzwerke zu verbessern, insbesondere durch die Implementierung von Algorithmen, die die Personalisierung von Inhalten und die Moderation von Benutzerinteraktionen steuern. Darüber hinaus setzt Meta KI-Technologien ein, um neue Produkte wie virtuelle und erweiterte Realitätserlebnisse in seiner Oculus VR-Plattform zu entwickeln. Die Meta-Aktie notiert aktuell bei 488 Euro und hat innerhalb des letzten Jahres rund 80 Prozent an Wert gewonnen.
- KLA ist ein Anbieter von Lösungen für die Halbleiterindustrie und nutzt KI, um die Produktion und Qualität von Halbleitern zu verbessern. Die Aktie wird für aktuell 733 Euro gehandelt – ein Plus von 62 Prozent im Jahresverlauf.
- Uber Technologies nutzt künstliche Intelligenz, um Fahrtrouten effizient zu berechnen, die Preisgestaltung in Echtzeit anzupassen und die Nachfrage vorherzusagen, was zu einer verbesserten Betriebseffizienz und Kundenzufriedenheit führt. Darüber hinaus investiert Uber in die Entwicklung autonomer Fahrzeugtechnologien, ein Bereich, der stark auf fortschrittliche KI-Systeme angewiesen ist. Diese Technologien könnten langfristig neue Geschäftsmöglichkeiten in Bereichen wie der Lieferung von Waren und personenunabhängigen Transportdiensten eröffnen. Innerhalb des letzten Jahres hat die Aktie um mehr als 60 Prozent zugelegt und notiert aktuell bei 66,36 Euro.
- Palo Alto Networks nutzt KI, um fortschrittliche Cybersecurity-Bedrohungen zu erkennen und Unternehmen vor Sicherheitsverletzungen zu schützen. 2023 konnte das Unternehmen erstmals mit einem Gewinn abschließen und gleichzeitig den Umsatz um 25 Prozent steigern. An der Börse hat die KI-Aktie im letzten Jahr um fast 50 Prozent zugelegt und notiert bei 322 Euro.
- AMD hat sich im Jahr 2024 als führender Akteur im KI-Markt etabliert. Das Unternehmen verzeichnete ein starkes Wachstum, insbesondere im Bereich der KI-Chips, die mittlerweile das größte Geschäftsfeld von AMD darstellen. Mit leistungsstarken neuen Chips wie dem Ryzen 8040 und dem MI300X, die speziell für KI-Anwendungen in Rechenzentren entwickelt wurden, konkurriert AMD direkt mit Nvidia. Diese Fortschritte haben im Jahresverlauf zu einem Kursanstieg um 44 Prozent auf rund 141 Euro geführt. Analysten sehen weiterhin großes Potenzial für weiteres Wachstum.
- Amazon verwendet KI in seinen Empfehlungssystemen, bei der Lieferkettenoptimierung und in Sprachassistenten wie Alexa. Außerdem betreibt das Unternehmen eine der größten Cloud-Infrastrukturen weltweit und profitiert daher vom wachsenden Bedarf nach Rechenleistung. Die Amazon-Aktie kostet aktuell 162 Euro und hat im Jahresverlauf um 30 Prozent zugelegt.
- Microsoft ist sowohl mit der Cloud-Plattform Azure als auch mit seinen Business-Lösungen eng mit dem Thema Künstliche Intelligenz verbunden. Die Aktie von Microsoft wird für aktuell 382 Euro gehandelt – ein Plus von knapp 28 Prozent seit 22. August 2023.
- Synopsys ist ein Unternehmen, das Softwarelösungen für die Chipentwicklung bereitstellt und KI für die Verifikation und Optimierung von Chipdesigns einsetzt. Die Aktie hat seit vergangenem Jahr um 26 Prozent zugelegt und notiert nun bei 510 Euro.
- Alphabet ist das Mutterunternehmen von Google und setzt KI in Produkten wie der Google-Suchmaschine und selbstfahrenden Autos ein. Aktuell wird die Alphabet Aktie für rund 150 Euro gehandelt und hat im Jahresverlauf knapp 25 Prozent zugelegt.
Neue KI-Aktie: Apple verstärkt KI-Initiative
Auch Apple hat den Fokus auf KI mit dem Launch der KI-Plattform „Apple Intelligence“ verstärkt. Sie ist darauf ausgelegt, KI-Fähigkeiten tief in Apples Produkte zu integrieren, beginnend mit Verbesserungen an iOS 18 und der Einbindung von KI in Geräte wie iPhone und iPad. Apple Intelligence zielt darauf ab, den Nutzerinnen und Nutzern personalisierte Erlebnisse auf ihren Geräten zu bieten, die eine maßgeschneiderte Unterstützung und Inhalte-Erstellung ermöglichen.
Nach der Enthüllung von Apple Intelligence und einer strategischen Partnerschaft mit OpenAI zur Integration von KI-Technologien wie ChatGPT in Apple-Geräte erreichte Apples Aktie ein Rekordhoch. Analysten spekulieren, dass dieser Durchbuch zu erheblichen Gewinnen für Apple führen könnte. Sie prognostizieren einen sogenannten “Super-Zyklus”, den eine Welle von Upgrades und eine gesteigerte Nachfrage nach den neuesten KI-fähigen Geräten antreiben wird.
Wichtig zu wissen: Apple Intelligence ist bereits seit Ende Juli 2024 verfügbar, aber nur, wenn die Gerätesprache auf US-Englisch eingestellt ist und Sie ein iPhone 15 Pro, ein iPad oder ein MacBook mit mindestens einem M1-Prozessor verwenden. Für die EU gelten zudem spezifische Einschränkungen. Apple hat bestätigt, dass Apple Intelligence in der EU vorerst nicht auf iPhones und iPads verfügbar sein wird, hauptsächlich aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Einhaltung des Digital Markets Act (DMA). Der DMA fordert bestimmte Interoperabilitäts- und Datenschutzstandards, die Apple zurzeit nicht erfüllen kann, ohne möglicherweise die Sicherheit und den Datenschutz seiner Nutzer zu gefährden. Eine interessante Ausnahme könnten MacBooks bilden, da diese nicht den gleichen regulatorischen Beschränkungen unterliegen wie iOS- und iPadOS-Geräte. In der Entwickler-Beta von macOS Sequoia 15.1 wird die EU nicht als Region aufgeführt, in der Apple Intelligence nicht verfügbar ist, was bedeutet, dass Mac-Nutzer in der EU möglicherweise Zugang zu diesen Funktionen haben könnten, sobald das Update veröffentlicht wird.
KI-Aktien: Branchen mit Potenzial 2024
Die bekannteste KI-Anwendung 2024 ist zweifellos ChatGPT. Doch das Unternehmen hinter ChatGPT, OpenAI, ist kein börsennotiertes Unternehmen. Aber Unternehmen, die selbst KI-Lösungen entwickeln, sind nicht die einzigen, die von den gemachten Fortschritten profitieren können. Anlegerinnen und Anleger, die KI-Aktien kaufen wollen, sollten sich daher auf Titel konzentrieren, die bereits über ein stabiles Geschäftsmodell verfügen: Geht es nach den Analysten von Morgan Stanley, gehören Meta (Facebook), Uber Technologies und Nvidia zu den Top-KI-Aktien 2024. Diese Unternehmen haben alle bereits ein stabiles Geschäftsmodell und nutzen KI, um ihre Produkte und Dienstleistungen zu verbessern.
Daneben finden Sie in diesen Branchen spannende Unternehmen mit Geschäftsmodellen, die von der Integration von KI profitieren können:
Chiphersteller: Für künstliche Intelligenz brauchen die Anbieter leistungsstarke Chips. Daher finden sich interessante KI-Aktien auch unter den Chipherstellern: Intel, Qualcomm, Micron Technology und AMD sind alle im Bereich der KI aktiv und bieten verschiedene Produkte und Dienstleistungen an, die von der KI-Entwicklung und -Nutzung profitieren. AMD hat beispielsweise seine AI-Chip-Verkäufe für 2024 auf 4,5 Milliarden Dollar hochgeschätzt und nimmt 5 Milliarden Dollar in die Hand, um den Rechenzentrumsspezialisten ZT Systems zu übernehmen. Damit stärkt AMD seine Position als wichtiger Akteur neben Nvidia.
Gesundheitswesen: KI spielt auch in der Medizin sowie in der Biotechnologie eine immer größere Rolle. Durch die Analyse von Patientendaten kann KI präzisere Diagnosen stellen und personalisierte Behandlungspläne erstellen. Diese Technologien ermöglichen eine detaillierte Analyse auf zellulärer Ebene, was besonders in der Präzisionsmedizin und in der Krebstherapie Fortschritte ermöglicht. KI hilft auch, die Entwicklung neuer Medikamente zu beschleunigen, indem sie den Prozess der Wirkstoffforschung und -prüfung optimiert. Aktuell wenden zum Beispiel Illumina, Intuitive Surgical, Sartorius, Siemens Healthineers oder Teladoc KI in der Entwicklung oder in ihren Produkten an.
Fertigungsindustrie: KI ermöglicht intelligente Wartungsroutinen und geringere Ausfallzeiten in der Produktion, während sie in der Logistik dabei hilft, zunehmend komplexe Lieferketten zu steuern. Auch in diesem Bereich finden Anlegerinnen und Anleger interessante KI-Aktien 2024 aus den USA, aber auch aus Europa – wie die Softwareanbieter ABB (Asea Brown Boveri), Oracle, SAP, Schneider Electric oder Zebra Technologies. Im Schatten der produzierenden Industrie entwickelt sich KLA zu einem interessanten KI-Unternehmen. KLA bietet Geräte zur Überwachung der Halbleiter-Produktion sowie diverse Software-Lösungen für die Prozessmodellierung und Automatisierung an. Das Unternehmen wurde bereits 1975 gegründet und verfügt über ein stabiles Geschäftsmodell unabhängig vom aktuellen AI-Trend.
Klassische IT-Unternehmen: Auch der Facebook-Konzern Meta investiert in KI. Das Unternehmen hat einen neuen Supercomputer für KI-Anwendungen in Betrieb genommen. Das AI Research Supercluster (RSC) ist für eine breite Palette von KI-Aufgaben ausgelegt, darunter Computer Vision, Spracherkennung, natürliche Sprachverarbeitung (NLP).
Angesichts des großen Interesses an ChatGPT hat Microsoft bekanntgegeben, die Technologie in seine Cloud-Services zu integrieren. „Azure OpenAI“ ist ein Ergebnis der Zusammenarbeit mit OpenAI. Dieser Dienst vereint die generativen KI-Modellierungsfähigkeiten mit den umfangreichen Enterprise-Funktionen von Azure, um Nutzern leistungsstarke, skalierbare KI-Anwendungen anzubieten.
IBM hat sich auf die Entwicklung und Implementierung von Quantencomputing-Technologien fokussiert. Mit seinem Cloud-basierten Supercomputer Vela zielt IBM darauf ab, die Leistung von KI- und maschinellen Lernsystemen durch fortschrittliche Hardwarekonfigurationen und Netzwerkarchitekturen erheblich zu steigern. Dies unterstützt die Entwicklung größerer und komplexerer KI-Modelle, die schneller und effizienter arbeiten können.
Durch die Integration von generativer KI in seine Creative Cloud-Anwendungen spielt Adobe 2024 eine wichtige Rolle im Bereich KI. Diese KI-Funktionen dienen als Kreativ-Co-Pilot, der das menschliche Einfallsreichtum verstärkt und neue Horizonte für die Erstellung und Bearbeitung von Inhalten eröffnet.
Autonome Fahrzeuge: KI-Aktien 2024
Der Bereich des autonomen Fahrens gilt als einer der komplexesten Herausforderungen für künstliche Intelligenz. Es gibt zwar längst alltagstaugliche Fahrerassistenzsysteme, aber auf öffentlichen Straßen sind noch keine wirklich autonom fahrenden Autos unterwegs. KI-Aktien 2024 aus dem Bereich stammen etwa Alphabet (Google) mit Waymo, Amazon, Uber oder auch dem chinesischen Suchmaschinen-Riesen Baidu. General Motors treibt über seine Tochter Cruise die Entwicklung von Robotaxis voran und hat bislang 16 Milliarden US-Dollar in das Unternehmen investiert.
Außerdem gehören neben den bekannten Automobilherstellern wie Daimler, BMW, Tesla oder Toyota auch Zulieferer aus den Bereichen Sensorik, Automobilelektronik und Vernetzungstechnologie zu den Hauptprofiteuren des Trends. Luminar beispielsweise ist spezialisiert auf Lidar-Sensor- und Softwarelösungen und verbessert als Partner von großen Automobilherstellern wie Volvo und Mercedes-Benz die autonomen Fahrfähigkeiten in Luxus- und Elektrofahrzeugen. Die AI-Vision-Prozessoren von Ambarella sind integraler Bestandteil der Entwicklung von fortschrittlichen Fahrerassistenzsystemen und autonomen Fahrzeugen. Unternehmen wie Aptiv, AT & S und Elmos entwickeln eigene autonome Fahrzeugtechnologien oder kooperieren mit anderen Unternehmen, um autonome Fahrsysteme zu entwickeln.
Auch bei Versicherungen kommt KI zum Einsatz, zum Beispiel bei der Risikoabschätzung oder der Betrugserkennung. Eine interessante KI-Aktie aus dem Bereich ist Lemonade. Das Unternehmen vereinfacht den Prozess des Versicherungsabschlusses mit einer Chatbot-gestützten mobilen App. Weitere Unternehmen, die KI unter anderem zur Produktentwicklung, Risikobewertung und Betrugsbekämpfung nutzen, sind Allianz, Ping An Insurance oder Swiss RE.
Autonome Flugzeuge: KI-Aktien 2024
AeroVironment ist ein führendes Unternehmen im Bereich der automatisierten Flugzeuge und entwickelt sowohl unbemannte Flugzeuge als auch unbemannte Bodenfahrzeuge und Waffensysteme. Die Technologien von AeroVironment finden nicht nur im militärischen Bereich Anwendung, sondern unterstützen auch Ersthelfer und Weltraumforscher. Das Unternehmen war unter anderem am ersten Hubschrauberflug auf dem Mars im Jahr 2020 beteiligt. Die Aktie befindet sind seit einem Jahr im Aufwärtstrend und hat im Juni erneut ein Allzeithoch erreicht. Seit Jahresbeginn hat die Aktie um 48 Prozent zugelegt.
CoreWeave: Potenzielle KI-Aktie mit Herausforderungen
CoreWeave hat sich auf die Vermietung von GPU-Ressourcen spezialisiert und ist für die leistungshungrigen KI-Lösungen dadurch besonders interessant. Dabei profitiert CoreWeave aktuell vor allem von einer Partnerschaft mit Nvidia. Angesichts der nach wie vor bestehenden Chip-Knappheit ist dieser exklusive Zugang zu den GPUs des Marktführers ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Noch ist das Unternehmen aber nicht an die Börse gegangen. Bislang sammelte CoreWeave beeindruckende 12,1 Milliarden US-Dollar ein und wurde dabei mit 19 Milliarden US-Dollar bewertet. Ein IPO wird von vielen Beobachtern 2025 erwartet. Anlegerinnen und Anleger sollten diese potenzielle KI-Aktie im Blick behalten.
Aktien von KI-Plattformen: C3.ai und Palantir
C3.Ai bietet Unternehmen eine dedizierte KI-Plattform für die Automatisierung von Prozessen. Die KI-Aktie des Unternehmens war 2022 in eine Abwärtsspirale geraten, nachdem ein Hedgefonds dem Unternehmen öffentlich vorwarf, kein langfristig profitables Geschäftsmodell und keine diversifizierte Kundenbasis zu besitzen und somit deutlich überbewertet zu sein. Seitdem konnte die KI-Aktie nicht mehr an die alte Performance anknüpfen. Aktuell notiert die Aktie bei knapp 22 Euro und hat seit Jahresbeginn rund 17 Prozent ihres Werts verloren.
Eine weitere spannende KI-Aktie ist Palantir: Das von Paypal-Gründer Peter Thiel mitgegründete Unternehmen sammelt und organisiert Daten aus verschiedenen Quellen. So unterstützt es seine Kundinnen und Kunden, datengestützte Entscheidungen zu treffen. Kunden von Palantir sind Regierungsbehörden und das Militär aber auch Unternehmen. Die Aktie notiert bei rund 29 Euro und hat seit Jahresbeginn knapp 90 Prozent zugelegt.
KI-Aktien: Pennystocks sind selten günstig
Dass eine einzelne Aktie zu einem geringen nominellen Preis verkauft wird, bedeutet aber nicht, dass sie wertlos ist. Es gibt Unternehmen, die ihr Grundkapital auf möglichst viele Aktien verteilen, damit möglichst viele Anlegerinnen und Anleger sich die Aktie auch leisten können. Umgekehrt ist eine KI-Aktie unter 1 Euro nicht automatisch günstig. Entscheidend sind die fundamentalen Kennzahlen in Relation zum Aktienpreis und der Menge der ausgegebenen Aktien. Eine wesentliche Metrik zur Identifikation günstiger Aktien ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis. Als Faustregel gilt: Ein KGV von unter 12 ist preiswert, ein KGV über 20 teuer. Letztlich kommt es aber immer auf das Gesamtbild an, denn auch hinter einem niedrigen KGV können sich ernsthafte Probleme verbergen, die in den Bilanzen nicht auftauchen.
KI-Aktien-Pennystocks sind zum Beispiel die Papiere von Inuvo. Das Unternehmen bezeichnet sich selbst als einen Marktführer im Bereich intelligenter Werbung, die Marken mit passenden Inhalten und Verbraucherabsichten in Einklang bringt. Weitere KI-Pennystocks sind:
- Artificial Intelligence Technology Solutions entwickelt KI-Lösungen, die darauf abzielen, die Sicherheit und Überwachung durch automatisierte Systeme und Roboter zu verbessern.
- CooTek verwendet KI, um benutzerfreundliche mobile Anwendungen zu entwickeln, die das Nutzererlebnis durch personalisierte Inhalte und intuitive Interaktionen verbessern.
- BrainChip spezialisiert sich auf die Entwicklung von neuromorphen Prozessoren, die KI-Anwendungen eine energiesparende Datenverarbeitung ermöglichen, ähnlich der Funktionsweise des menschlichen Gehirns.
- Remark Holdings setzt KI ein, um leistungsstarke visuelle Erkennungslösungen zu bieten, die in Sicherheits-, Handels- und Finanzsystemen weltweit Anwendung finden.
Vorsicht: KI-Aktien-Pennystocks können – wie andere Pennystocks auch – sehr starken Kursschwankungen unterliegen, da die Marktkapitalisierung in der Regel weit unter anderen Aktien ist, und einzelne Marktakteure so hohe Veränderungen verursachen können. Zudem sind die wenigsten KI-Aktien wirklich günstig, wenn man die Kennzahlen der Unternehmen zugrunde legt.
KI-Aktien: ETF weltweit
Wenn Sie einzelne KI-Aktien kaufen, müssen Sie auf eine angemessene Gewichtung in Relation zu Ihrem Gesamtportfolio achten. Deutlicher leichter gelingt der Aufbau eines diversifizierten Portfolios aus KI-Aktien mit einem KI-Aktien-ETF. ETFs bilden einen Aktien-Index nach und ermöglichen so ein einfaches Investment in eine Vielzahl von Aktien aus dem Bereich KI.
Für Anlegerinnen und Anleger, die in den Megatrend Artificial Intelligence investieren möchten, stehen zum Beispiel folgende KI-Aktien-ETFs zur Auswahl:
- WisdomTree Artificial Intelligence UCITS ETF
- Amundi MSCI Robotics & AI ESG Screened UCITS ETF Acc
- Xtrackers Artificial Intelligence & Big Data UCITS ETF
- L&G Artificial Intelligence UCITS ETF
- iShares Automation & Robotics UCITS ETF
Je mehr Aktien Ihr Portfolio beinhaltet, desto geringer ist tendenziell dessen Volatilität. Allerdings ist bei einem branchenspezifischen ETF wie einem KI-Aktien-ETF immer Vorsicht geboten. Durch den Fokus auf das KI-Thema bleiben bestimmte Branchen unterpräsentiert. Wenn Sie einen KI-Aktien-ETF kaufen, sollten Sie daher in jedem Fall zusätzlich in einen breiter gestreuten ETF wie den MSCI World investieren.
KI-Aktien: Unternehmen aus Deutschland
In Deutschland gibt es mehrere vielversprechende KI-Start-ups. Diese Unternehmen nutzen KI in verschiedenen Bereichen wie Gesundheitstechnologie, Klima- und Umwelttechnik, Fintech, Supply Chain Management und mehr. Spannende Unternehmen sind Orbem, das KI für MRT-Plattformen einsetzt, Ceezer, eine KI-gesteuertes Kohlenstoffkredit-Plattform, und Deepset, das sich auf semantische Suchmaschinen für Unternehmen konzentriert. Diese Unternehmen sind bislang aber noch nicht an der Börse gelistet.
KI-Aktien von Unternehmen aus Deutschland gibt es bisher noch kaum. Allerdings investieren einige deutsche Unternehmen verstärkt in KI-Technologien – zum Beispiel im Bereich Big Data. Wer auf den Erfolg dieser Projekte spekulieren will, findet Chancen in den Papieren von Porsche, SAP, Siemens, Deutsche Telekom, Infineon, Deutsche Bahn oder Bosch, die zuletzt mit der Einführung von Splunk von sich Reden machten. Splunk ist ein Software-as-a-Service-Anbieter für die Auswertung großer Datenmengen zur Optimierung von Prozessen im Unternehmen. Im März 2024 hat Cisco das KI-Unternehmen für rund 28 Milliarden Euro übernommen und von der Börse genommen.
Auch 2024 wenig KI-Aktien aus Deutschland
So bleibt das Deutschland vorerst ein Land der Hidden Champions – Marktführer mit oft globaler Relevanz, die allerdings als mittelständische Unternehmen geführt werden. Das ist aber ein Modell, das für den hochkapitalisierten und kompetitiven IT-Sektor kaum realisierbar ist.
KI-Aktien-Unternehmen 2024: Was kommt nach ChatGPT?
Nach der Veröffentlichung von ChatGPT und der Integration durch Microsoft sowie der Einführung von Google Gemini haben auch andere große Technologieunternehmen wie Meta und X (ehemals Twitter) begonnen, ihre eigenen KI-Modelle zu entwickeln und zu integrieren.
Grok von X, entwickelt unter der Führung von Elon Musk, soll sich als direkte Konkurrenz zu bestehenden Modellen wie ChatGPT etablieren. Grok ist in die Plattform X integriert und soll die Benutzerinteraktionen verbessern und die Inhaltsmoderation optimieren. Dieses Modell zielt darauf ab, die Funktionalitäten der Plattform zu erweitern und innovative Anwendungen im Bereich der sozialen Medien zu ermöglichen.
Meta hat mit seinem AI Research SuperCluster (RSC) eine beeindruckende Entwicklung vollzogen. Dieser Supercomputer, einer der schnellsten weltweit, unterstützt die Entwicklung fortschrittlicher KI-Modelle, die insbesondere in der Sprachverarbeitung und Computer Vision Anwendung finden. Meta hat außerdem angekündigt, dass diese KI-Modelle eine zentrale Rolle in der Entwicklung des Metaverse spielen werden, was langfristig neue Interaktionsmöglichkeiten und Anwendungen schaffen könnte.
Neben der Entwicklung von KI-Modellen und Plattformen sehen wir bereits die ersten Integrationen in anderen Märkten. So eröffnet die Integration von KI mit AR/VR-Technologien wie der Apple Vision Pro potenziell neue Möglichkeiten im Handel. Auch in der Medizintechnologie werden KI-gestützte Lösungen entwickelt, beispielsweise in Form von Robotern oder diagnostischen Werkzeugen. Vom Wachstum des KI-Markts profitieren letztlich vor allem die großen Technologieunternehmen.
Microsoft bietet mit Azure eine leistungsfähige Cloud-Infrastruktur und integriert KI-Modelle nahtlos in seine Microsoft 365 Business-Software. Amazon bleibt mit seinen riesigen Serverfarmen ein Schwergewicht im Cloud-Geschäft, während Nvidia als führender Chiphersteller die notwendige Hardware für anspruchsvolle KI-Anwendungen bereitstellt und bereits eigene KI-Lösungen entwickelt hat. Apple hat sich durch den Launch eigener Prozessoren ebenfalls gut positioniert, um die wachsende Nachfrage nach KI-Technologie zu bedienen.
Investoren sollten sich der Volatilität der KI-Branche bewusst sein und ihren Fokus auf langfristige Entwicklungen statt auf kurzfristige Trends legen. Die Fähigkeit, technologische Fortschritte und ihre möglichen Auswirkungen auf verschiedene Sektoren zu verstehen, wird entscheidend sein, um die Gewinner von morgen zu erkennen.
Kosten, Optionen & Co.: Der Depot-Vergleich
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