Bis 2030 soll sich die Photovoltaikleistung in Deutschland laut Bundeswirtschaftsministerium von derzeit rund 82 Gigawatt (Stand 2023) auf 215 Gigawatt erhöhen. Ein erheblicher Anteil des Solarstroms kommt dabei von Photovoltaikanlagen auf Dächern. Dem New-Energy-Start-up SunOyster Systems (SOS) zufolge ist jedoch rund die Hälfte aller Dächer auf Gewerbegebäuden aufgrund unzureichender Lastreserven für Solaranlagen ungeeignet. In Anbetracht dessen hat das norddeutsche Unternehmen nun spezielle Leichtbaumodule für Dächer entwickelt, deren Tragfähigkeit eigentlich zu gering für PV-Anlagen ist.
PV-Leichtmodule deutschlandweit einzigartig
Wie das PV-Magazine berichtet, hat SOS mit seinen besonders leichten Spezialmodulen bereits mehrere Ausschreibungen gewonnen. Laut SOS-Vertriebsleiterin Amelie Krahl sind die Leichtmodule mit getemperter Glasfront bislang “einzigartig in Deutschland”. Pro Quadratmeter wiegen die Module inklusive Kleber gerade einmal 6 Kilogramm. Im Vergleich dazu bringen konventionelle PV-Module ein Gewicht von etwa 50 bis 60 Kilogramm pro Quadratmeter, also fast das Zehnfache, auf die Waage. Gleichzeitig soll der Wirkungsgrad der Leichtmodule dem von normalen Hochleistungsmodulen in nichts nachstehen, so Krahl weiter.
Erstes Projekt steht vor der Umsetzung
Noch in diesem Jahr sollen die PV-Leichtmodule mit einer Gesamtleistung von 45 Kilowatt auf dem eigentlich nicht für Solaranlagen geeigneten Flachdach des Finanzamts Sinsheim zum Einsatz kommen. Die Liegenschaftsverwaltung des Landes Baden-Württemberg habe den Zuschlag für das Vorhaben bereits erteilt. SOS-Geschäftsführer Carsten Corino sieht in diesem Projekt nur den Auftakt. Er hofft, dass in Zukunft “viele weitere unserer PV-Leichtmodule auf öffentlichen Dächern” installiert werden. An Nachfrage für diese Lösung dürfte es hierzulande nicht mangeln.
