
iPhone 16 (6,1 Zoll OLED mit 60 Hz) vs. 16 Pro (6,3 Zoll OLED mit 120 Hz).
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Design: Was bringen 0,2 Zoll – und Titan?
Die Grundform beider Modelle ist ähnlich. Äußerlich erkennt man das Pro-Modell an den zurückhaltenden Farben, den drei Kameras auf der Rückseite – und bei genauem Hinsehen auch an der Größe. Das iPhone 16 ist 147,6 mm hoch und 71,6 mm breit, das 16 Pro misst 149,6 mm in der Höhe und ist mit 71,5 erstaunlicherweise sogar 0,1 mm schmaler. Erstaunlich insofern, als die Displaydiagonale des Pro-Modells erstmals größer ist. Das iPhone 16 bleibt bei 6,1 Zoll, das Pro wächst auf 6,3 Zoll. Doch der etwas dünnere Displayrahmen sorgt dafür, dass das Gehäuse nicht ganz so stark gewachsen ist.

iPhone 16 vs. 16 Pro: Beide haben eine matte Glasrückseite, doch nur das Pro besitzt ein Tele als dritte Kamera.
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Zwischenfazit: 1:0 für das Pro – es bietet bei ähnlicher Handlichkeit ein größeres Display. Das höhere Gewicht ist beim kleinen Pro kein Nachteil.

iPhone 16 (Aluminiumramen) vs. iPhone 16 Pro (Titanrahmen).
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Apple A18: Zweierlei Prozessoren
Im Vorjahr musste sich das iPhone 15 noch mit dem älteren Apple-A16-Prozessor begnügen, während das Pro-Modell bereits mit dem schnelleren A17 Pro arbeitete. Im Jahrgang 2024 bekommen alle neuen iPhones eine frische Antriebseinheit, produziert im 3-Nanometer-Fertigungsprozess der zweiten Generation. Im iPhone 16 steckt der Apple A18, im iPhone 16 Pro der A18 Pro. Die Pro-Version besitzt eine zusätzliche Grafikeinheit und ist insgesamt etwas schneller. Der Unterschied ist allerdings nicht wirklich entscheidend. Sämtliche Testkandidaten können Spiele mit Raytracing ausführen und sind fit genug für Apple Intelligence (das 2025 auch in einer deutschen Version kommen soll). Beide Modelle haben 8 GB RAM.
Zwischenfazit: Unentschieden – der kleine Leistungsvorsprung des 16 Pro ist nicht entscheidend. So bekommen beide einen Punkt, es steht also 2:1 fürs Pro.

Geekbench-6-Benchmark: iPhone 16 Pro, iPhone 16, iPhone 15 – das 16 Pro ist am schnellsten, aber der Tempo-Unterschied zwischen iPhone 15 und 16 ist höher als der zwischen 16 und 16 Pro.
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Standard-Kamera: Lohnt sich das Pro?
Das iPhone 16 hat eine Hauptkamera mit 48 Megapixel und eine Ultraweitwinkelkamera mit 12 Megapixel. Das iPhone 16 Pro hat ebenfalls eine 48-MP-Hauptkamera (anderer Sensor), eine Ultraweitwinkelkamera (48 Megapixel) und als dritte Linse ein echtes Tele (12 MP) mit fünffach optischer Vergrößerung via Objektiv (“optisches Tele”). Auf dem Papier scheint also alles klar: Das Pro gewinnt haushoch. Doch im Test sowohl auf Basis der Laborergebnisse als auch in den Sichttests im Praxiseinsatz liegen beide Modelle in der Fotoqualität auf gleich hohem Niveau. Mehr noch: Auch bei normalen Zoom-Aufnahmen gibt es keine nennenswerten Unterschiede, denn das Tele des Pro greift ja erst ab Fünffach-Zoom ein. Neu: Auch das normale iPhone 16 hat jetzt einen Makro-Modus für Bilder aus wenigen Zentimetern Nähe. Das Pro steigert dabei die Auflösung auf Wunsch auf 48 MP (RAW-Max-Option via Ultraweitwinkel-Modus), doch große Unterschiede in der Bildqualität gibt es dabei nicht.

iPhone 16 vs. iPhone 16 Pro (Max), Makro-Fotos im Vergleich: Beide Geräte nutzen dafür die Ultraweitwinkel-Linse. Ein großartiger Qualitätsvorteil des neuen 48-MP-Ultraweitwinkelsensors des Pro gegenüber dem 12-MP-Sensor des iPhone 16 ist nicht auszumachen.
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iPhone 16 vs. iPhone 16 Pro: Nahaufnahme mit natürlichem Bokeh – der Unschärfeeffekt im Hintergrund fällt beim Pro (vermutlich aufgrund des größeren Sensors) minimal stärker aus. Die Bildqualität an sich ist vergleichbar.
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Zwischenfazit: Geht es um normale Alltags-Schnappschüsse, liegt die Fotoqualität beider Modelle auf ähnlichem Niveau. Nachdem beide Modelle hier einen Punkt erhalten, führt das Pro weiter mit 3:2.
Pro-Kamera: Tele und Video
Doch gibt es auch Situationen, in denen sich die Pro-Kamera auszahlt? Absolut. Liegt der Zoom bei Faktor 5 oder höher, zeigen Fotos des Pro dank des optischen Tele weitaus mehr Details. Bei 10-fach-Zoom sind die Unterschiede dann sehr deutlich. Auch für Video-Produzenten ist das Pro die erste Wahl. Wer in den Einstellungen für die Kamera für Video-Aufnahmen das Format “4K (120 FPS”) wählt, kann fortan auch im Nachhinein einen beliebigen Bereich des Videos in eine Zeitlupensequenz umwandeln, ohne sich schon vorher für eine Zeitlupenaufnahme (“Slo-Mo”) entscheiden zu müssen. Für die Nachbearbeitung stehen zudem professionelle Formate wie ProRes und Farbstandards wie Log zur Verfügung. Achtung: ProRes-Videos nehmen viel Speicher ein, sind in 120 FPS nur mit fixem externen Speicher (schnelle SSD via USB-C) möglich.

iPhone 16 vs. iPhone 16 Pro (Max): Bei der Aufnahme mit Zweifach-Zoom kommt in beiden Fällen lediglich die Hauptkamera zum Einsatz, die Qualität ist ähnlich.
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iPhone 16 vs. iPhone 16 Pro (Max): Bei der Aufnahme mit Zehnfach-Zoom dagegen spielt das richtige Tele der Pro-Modelle seine Stärke aus. Schon optisch wird das Bild im Vergleich zur Hauptkamera um den Faktor 5 vergrößert.
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Zwischenfazit: Wer spezielle Ansprüche an die Kamera stellt, bekommt mit dem Pro weitaus mehr Möglichkeiten – vor allem bei starken Tele-Aufnahmen oder für die nachträgliche Videobearbeitung. Damit erhöht das Pro den Vorsprung auf 4:2.

Zeitlupe in 4K für jeden Videobereich nachträglich – mit dem iPhone 16 Pro geht es. Dazu muss vorher unter “Einstellungen”, “Kamera” für Videos die Auflösung “4K (120 FPS)” aktiviert werden.
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Akkulaufzeit im Vergleich
Im Vergleich zu den Vorgängern haben alle iPhone-16-Modelle bei der Laufzeit zugelegt, sowohl dank des effektiveren Prozessors als auch schlicht dank größerer Akkus. Im Test hatte das Pro mit 9:58 Stunden gegenüber 9:21 Stunden beim iPhone 16 die Nase leicht vorn. Unverändert langsam dauert das Aufladen (für vollen Akku rund zwei Stunden, nach 15 Minuten immerhin rund 30 Prozent). Drahtloses Laden ist jetzt etwas schneller mit bis zu 25 Watt möglich, aber nur mit Apples neustem Magsafe-Ladepuck.
Zwischenfazit: Wieder ist der Unterschied nur knapp, aber das Pro gewinnt dank einer guten halben Stunde mehr Laufzeit im Test und führt mit 5:2
Display: Achtung bei 120 Hertz
Einst lagen in Sachen Qualität Welten zwischen den Pro- und den Basismodellen. Doch diese Zeiten sind vorbei: Beide Testkandidaten arbeiten mit kontraststarken OLED-Displays, zeigen natürliche und gute Farben und sind sehr hell – dass das Pro hier noch einige Candela mehr auf Lager hat, ist nicht entscheidend. Und so läuft am Ende alles auf die Bildwiederholrate hinaus, die beim Basismodell fix auf 60 Hertz (Hz) eingestellt ist, beim Pro aber zwischen 1 und 120 Hz variiert. Das sorgt für stromsparenden Lesebetrieb und für eine ruhigere Darstellung beim Scrollen oder bei Apps mit schnell bewegten Bildschirminhalten, etwa bei Spielen. Doch wer bislang keine 120 Hz gewohnt ist, dem fällt der Unterschied meist nicht auf. Als Faustregel gilt: Wer zuvor bereits ein Pro-Modell oder ein besseres Android-Handy mit 120-Hertz-Display intensiv genutzt hat, sollte unbedingt zum Pro greifen. Den anderen dürfte der 60-Hz-Bildschirm des iPhone 16 nicht sonderlich ruckelig erscheinen. Im Zweifelsfall sollte man sich beide Modelle mal anschauen, bei Kollegen, Freunden oder im Laden.
Zwischenfazit: Die Vorteile von 120 Hertz spürt nicht jeder, daher schlägt sich das auch nicht in der normalen Test-Tabelle nieder. Doch im Direktvergleich ist es ein echter Pluspunkt für das Pro, das damit seinen Vorsprung auf 6:2 ausbaut.
Fazit: iPhone 16 vs. iPhone 16 Pro
Im normalen Test-Verfahren zählt die Leistung in Kernfunktionen – kleine Unterschiede und spezielle Bedürfnisse fallen hier nicht wirklich ins Gewicht, zumal beide iPhones bei Tempo und Display-Helligkeit bereits in vielen Punkten die Schwelle für eine glatte Note “sehr gut” locker nehmen. Hier erreicht das iPhone 16 am Ende dieselbe Wertung wie das Pro. Im Direktvergleich aber entscheidet das Pro letztlich vor allem wegen seiner speziellen Stärken wie dem 120-Hertz-Display, einem starken Tele und Vorteilen für die Video-Nachbearbeitung das Duell für sich. Wem diese Dinge als Otto Normalanwender egal sind, der greift zum iPhone 16 und spart 250 Euro. Wer das volle Technik-Paket will, ist jedoch am Ende mit dem Pro besser bedient – und bekommt als Zugabe auch ein etwas größeres Display.