Na klar: Größeres Display – und hell!
Wie sollte es auch anders sein: Natürlich ist der OLED-Bildschirm des Plus-Modells größer als der des Standard-iPhones. Statt auf 6,1 Zoll beläuft sich die Größe auf 6,7 Zoll – das Wachstum der Pro-Modelle auf 6,3 und 6,9 Zoll macht man hier also nicht mit. Im COMPUTER BILD-Labor zeigte sich das Display als sehr hell, blieb allerdings mit einem Maximalwert von 1.847 Candela je Quadratmeter bei HDR-Inhalten (1.842 cd mit SDR) etwas hinter dem 16 Pro Max zurück (HDR: 2.052 cd, SDR: 2.062 cd). Bei Kontrast und Farben gab es im Test aber keine nennenswerten Unterschiede zu Apples aktuellem Top-Smartphone – hier liefern alle iPhone-16-Modelle exzellente Resultate ab. Gut: Das robuste Schutzglas Ceramic Shield der zweiten Generation soll das Display genauso gut schützen wie bei den Pro-Modellen. Am Ergebnis des Kratztests im Labor ändert das nichts, da schaffen alle guten Smartphones einen Härtegrad von 7 Mohs. Gegenüber Schäden durch Risse soll man aber stärker geschützt sein. Achtung: Wer früher schon mal ein Pro-iPhone oder ein besseres Android-Smartphone genutzt hat, dürfte sich daran stören, dass die Bildschirmwiederholrate des Plus (wie auch des normalen iPhone 16) weiter bei 60 Hertz verharrt. Empfindlichen Naturen fällt beim Scrollen oder bei bewegten Inhalten auf dem Display unter Umständen ein Ruckeln auf. Wer allerdings bislang immer ein normales iPhone besessen hat, dürfte das nicht merken. Und ein Großteil der Nutzerinnen und Nutzer nimmt den Unterschied gar nicht wahr. Wer das Handy nachts am Bett hat, kann sich indes freuen: Die neue iPhone-Reihe kann die Helligkeit bis auf 1 Candela reduzieren. Bettnachbarn werden also weniger geblendet, wenn Sie nachts noch auf dem Handy lesen.
Gleichauf mit Pro bei den Tasten
Kamera: Endlich Makro und 3D-Videos
Die Kameraeinheit des iPhone 16 Plus setzt sich aus einer 48-Megapixel-Haupt- sowie einer 12-Megapixel-Ultraweitwinkellinse zusammen. Der 48-MP-Sensor der Hauptkamera bietet genug Schärfereserven für einen Zweifach-Zoom ohne künstlich digital errechnete Pixel. Apple spricht daher teils auch von einer Fusion-Kamera mit einem optischen Zweifach-Tele, was zumindest bezogen auf ein Tele-Objektiv in die Irre führt – ein solches mit optischer Vergrößerung gibt es nicht.
Neu an Bord aber: Die Ultraweitwinkelkamera schießt jetzt auf Wunsch auch Makro-Fotos – früher ein Vorzug der Pro-Modelle. Auch 3D-Videos für die spätere Betrachtung auf der Apple Vision Pro lassen sich nun aufnehmen. Denn weil die beiden Linsen jetzt nicht mehr schräg angeordnet sind, kann das iPhone räumliche Fotos und Videos aufnehmen, die sich etwa auf Apples Brille anschauen lassen. Im Praxis-Test für Ultraweitwinkel und Hauptkamera zeigte sich die Kamera des iPhone 16 Plus auf ähnlichem Niveau wie die des 16 Pro Max. Nur bei größeren Zoom-Stufen (ab fünffacher Vergrößerung) neigt das Plus zu Pixelmatsch, während das Pro von seiner Tele-Linse profitiert.
Apple A18 sorgt für Temposprung
Im Vorjahr musste das Plus-Modell noch mit einem alten Prozessor (A16 Bionic) auskommen, jetzt spendiert Apple auch den beiden Basismodellen die neuste Generation in Form des A18-Chips. Der ermöglicht erstmals Spiele mit Raytracing und ist auch für kommende KI-Funktionen vorbereitet. Grundsätzlich ist er aber fast genauso schnell wie der A18 Pro im 16 Pro Max, wird ebenfalls im energiesparenden 3-Nanometer Verfahren produziert. Im Benchmark Geekbench 5 (Multi-Core-Test) kam das iPhone 16 Plus im Test auf durchschnittlich 6.353 Punkte, das iPhone 16 Pro Max auf 6.587 Punkte. Der Vorgänger 15 Plus dagegen schaffte nur 5.220 Punkte.
Und: Erstmals kommen auch die Basismodelle wie das 16 Plus mit 8 Gigabyte Arbeitsspeicher (RAM).
Ordentlich Akku-Power
Apple zufolge soll das iPhone 16 Pro Max das iPhone mit der längsten Akkulaufzeit sämtlicher bislang vorgestellten iPhone-Modelle sein. Zumindest im COMPUTER BILD-Labor-Test, bei dem ein Roboterfinger das Handy im Dauerbetrieb bis zur Erschöpfung quält, kam das nicht ganz hin: Das iPhone 16 Plus hielt 54 Minuten länger als das 16 Pro Max durch, kam am Ende auf 12:13 Stunden (gegenüber 11:19 h). Damit ist es unter den mit aktuellem Testverfahren geprüften Modellen das iPhone mit der längsten Laufzeit. Sämtliche Varianten der neuesten Generation schlagen aber die Vorgänger um Welten, was möglicherweise auch am besser optimierten iOS 18 liegt. Dazu trägt nicht nur die höhere Akkukapazität bei, sondern vermutlich auch der effizientere Prozessor und eine optimierte Software.
iPhone 16 Plus: Preis, Release, Farben
Das iPhone 16 Plus erscheint am 20. September 2024 im Handel, es ist seit dem 13. September vorbestellbar. Die günstigste Variante kostet 1.099 Euro. Käuferinnen und Käufer wählen zwischen den Farben Schwarz, Grün, Pink, Blau, Weiß.
iPhone 16 Plus im Test: Fazit
Der Test des iPhone 16 Plus zeigt: Es braucht kein Pro, um ein starkes und modernes iPhone zu bekommen. Abgesehen von extremen Zoom-Aufnahmen und Profi-Features wie der 4K-Zeitlupe macht die Kamera des Plus genauso tolle Aufnahmen wie das 16 Pro Max. Dank des neuen A18-Prozessors und mehr RAM reicht die Leistung nicht nur für künftige KI-Anwendungen, sondern sogar für Spielen mit Konsolen-ähnlichem Raytracing. Auch die neue Kamera-Taste, 3D-Aufnahmen sowie Raumklang-Video sind an Bord. Und: Der Akku hält sogar länger als bei den Pro-Modellen. Wer weder ein Titangehäuse noch eine Tele-Linse braucht und mit Begriffen wie ProRes, Log-Videoprofilen oder RAW nichts anfangen kann, ist mit dem Plus perfekt bedient. Der Aufpreis gegenüber dem Vorgänger lohnt sich dabei trotz Notengleichheit. Denn da das 16 Plus bereits für Apple Intelligence vorbereitet ist, fährt man mit diesem Modell deutlich zukunftsträchtiger. Denn möglicherweise ist KI im Handy bereits 2025 eine Selbstverständlichkeit.