Huawei bietet seinen Kundinnen und Kunden im Wearable-Bereich eine Menge Alternativen. Auf der Preisskala ganz unten angesiedelt ist die Band-Serie des Herstellers. Mit dem Huawei Band 9 geht es bereits in die neunte Generation. Die Vorgänger boten bereits einiges für wenig Geld, und genau da soll der Neuzugang anknüpfen. Wir haben den Fitnesstracker im Test in Alltagssituationen und im Labor auf die Probe gestellt.
Das bewährte Design in neuen Farben
Das Display des Huawei Band 9 ist ein AMOLED-Bildschirm mit guter Helligkeit. In einigen Alltagssituationen ist die leichte Wölbung jedoch hinderlich, denn dann trübt eine Spiegelung die Lesbarkeit. Leider läuft die Schrift in einigen Menüpunkten noch immer durch. Dafür reagiert das Band schnell auf Eingaben, auch ein Always-on-Display ist an Bord. Durch das Menü führt ein seitliches Wischen. Mit längerem Druck auf eine der Kacheln lässt sich die Auswahl der Favoriten ändern. Ein Druck auf den Knopf an der Seite öffnet das Menü.
Eingeschränkte Fitnessnutzung
Im Vergleich zu Smartwatches oder Sportuhren sind Fitnesstracker meist mit weniger Sensoren ausgestattet. So ist es auch beim Huawei Band 9: Es hat lediglich einige Gesundheitssensoren. Um Trainingsstrecken per GPS zu erfasssen, ist ein Smartphone als Begleiter erforderlich. Höhendaten erfasst weder die Smartphone-App noch das Band. Entsprechend dürftig sieht deswegen auch die anschließende Auswertung in der App aus. Zwar gibt es einige Diagramme, aber umfassende Details fehlen. Zudem fehlt das Freiwasserschwimmen als Modus. Abseits davon sind jedoch knapp 100 Sportmodi verfügbar, wovon sich 24 gleichzeitig auf dem Gerät speichern lassen. Zum Umfang gehören auch Exoten wie Laser Tag oder Autorennen. Positiv: Bei Sportarten wie etwa Seilspringen zeichnet das Band 9 die Wiederholungen auf. Ebenfalls verbessert hat sich die automatische Trainingserkennung: War sie bei den Vorgängern träge unterwegs, erkannte das Band 9 das Training zeitnah und fragte nach einer Aufzeichnung. Bleiben Sie im Anschluss stehen, wird das Training automatisch unterbrochen – an die erneute Aktivierung müssen Sie dann selbst denken. Zusätzlich zum Zählen der Schritte kann das Band 9 einen Inaktivitätsalarm bei zu langen Sitzphasen auslösen.
Die Gesundheit im Blick
Huawei Health: Probleme mit iOS und Android
Wichtig für Nutzer von Huawei Health und der Tracker/Smartwatches des Herstellers: Sie funktionieren nicht mit beiden Mobil-Betriebssystemen gleich gut. iOS-User haben das Nachsehen, denn die Anwendung ist dort noch abgespeckter als bei Android. Auch fehlen einige Funktionen auf dem Tracker, etwa die Musiksteuerung.
Die Verfügbarkeit weiterer smarter Funktionen ist begrenzt: Wecker, Stoppuhr, Timer, Taschenlampe, Wetteranzeige und eine Telefon-suchen-Funktion sind an Bord. NFC-Zahlung und Kalender gibt es nicht. Mit einem Android-Smartphone ist immerhin noch die Reaktion auf eingehende Nachrichten mittels Standardantworten möglich.
Die Laufzeit kann sich sehen lassen
Ein positiver Effekt des abgespeckten Funktionsumfangs ist die verlängerte Akkulaufzeit. Wer dazu noch das Always-on-Display deaktiviert, kann diese weiter steigern. Mit dem eingeschalteten Always-on-Display, permanenter Herzfrequenzmessung und Schlaferkennung kam das Huawei Band 9 im Test auf fünf Tage Akkulaufzeit. Damit hat sich die Laufzeit im Vergleich zum Vorgänger noch erhöht. Laden lässt sich der Tracker mit dem mitgelieferten Kabel durch die Befestigung der Ladeklemme an den Ladeanschlüssen auf der Rückseite des Gehäuses. Der Ladevorgang klappt zuverlässig, da die Magneten das Gerät am Ladekabel halten.
Huawei Band 9: Preis, Farben, Verfügbarkeit
Das Huawei Band 9 ist seit April 2024 in Deutschland verfügbar. Zum Verkaufsstart verlangte der Hersteller für den Fitnesstracker 59 Euro. Doch bei einigen Händlern gibt es das Huawei Band in Schwarz, Weiß, Rosa, Gelb oder Blau sogar noch günstiger: Im August 2024 geht es schon bei 46 Euro los.
Huawei Band 9: Fazit des Tests
Das Huawei Band 9 bringt keine großen Veränderungen im Vergleich zum Vorgänger mit. Neu ist nur im Bereich der Schlaferfassung das Atmungstracking. Abseits dessen hat sich am Funktionsumfang des Geräts nichts geändert. Positiv ist jedoch, dass die Herzfrequenzmessung dieses Mal exakt funktioniert. Zudem reagiert auch die automatische Trainingserkennung endlich flotter als zuvor. Insgesamt sind diese Änderungen jedoch zu dezent, um eine spürbare Verbesserung im Vergleich zum Vorgänger zu bieten. Es scheint, als hätte Huawei bei seinen Fitnesstrackern den Zenit erreicht.
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