Mit dem Honor Magic 6 Pro hat der Hersteller gezeigt, dass er es mit den besten Smartphones aufnehmen kann. Jetzt sollen die neuen Modelle Honor 200 und Honor 200 Pro zeigen, dass man auch für weniger Geld klasse Smartphones anbietet. COMPUTER BILD hat das Honor 200 Pro getestet.
Honor 200 und Honor 200 Pro
Wenn man beide Geräte einzeln auf Fotos betrachtet, könnte man meinen, dass man es hier mit einem Gehäuse mit unterschiedlicher Füllung zu tun hat. Tatsächlich ist die Ähnlichkeit zwischen Honor 200 und Honor 200 Pro groß, aber es gibt Unterschiede. Das Pro ist nämlich 1,8 mm länger, 0,6 mm breiter, einen halben Millimeter dicker und 12 Gramm schwerer. Trotzdem wirkt es mit seinem abgerundeten Gehäuse und den dünnen Rändern ähnlich elegant wie das teurere Magic6 Pro.
Honor 200 und Honor 200 Pro im Vergleich
Die Rückseite ist angenehm matt und versucht sich bei Lichteinfall an einer optischen Imitation von Marmor. Das war zumindest mein Eindruck, denn Honor spricht von “Mondschattenweiß”. Trotz seiner Größe verhält sich das Honor 200 Pro recht anschmiegsam. Auf der Rückseite ragt die ovale Kamerainstallation 3 Millimeter aus der Rückseite heraus und sorgt dafür, dass das Smartphone auf dem Tisch liegend bei jeder Bedienung kippelt. Ein paar Regentropfen sollten kein Problem sein, aber beabsichtigte oder unbeabsichtigte Tauchgänge mögen die Honors nicht.
Helles Display
Honor 200 und Honor 200 Pro offerieren eine Bildwechselfrequenz von maximal 120 Hertz. Mit 6,78 zu 6,7 Zoll Diagonale bietet das Pro etwas mehr. Das gilt auch für die Auflösung: 2700×1224 Pixel (437 ppi) beim Pro und 2664×1200 Pixel (435 ppi) beim Honor 200. Honor verspricht eine enorme maximale Helligkeit von 4.000 Candela pro Quadratmeter (cd/m²) aka Nits. Mit dem Regler auf Anschlag und ohne Gegenlicht und Automatik wirkte das Honor Magic 6 Pro im Test etwas heller. Das Labor bestätigt den Eindruck und ermittelte bei Standardinhalten für das 200 Pro eine maximale Helligkeit von 1.198 cd/m² und 1.422 für das Magic6 Pro. Mit HDR-Inhalten legten beide noch weiter zu: Hervorragende 2.560 cd/m² für das 200 Pro stehen 2.973 beim Magic6 Pro gegenüber. So lässt sich das Honor 200 Pro auch bei gutem Wetter mühelos ablesen. Im Honor 200 steckt die Selfiekamera in einer kreisrunden Aussparung. Das Pro reserviert dafür einen Bereich im Tic-Tac-Format.
Der Zusatzsensor im Pro verhindert wie beim Magic6 Pro eine Authentifizierung per Foto. Alternativ entsperren Sie die Smartphones über den unsichtbaren Fingerabdrucksensor im Display. Unterm Strich bekommt das Honor 200 Pro die gleiche hervorragende Note für das Display (1,1) wie das Magic6 Pro und liegt damit nahe am Optimum.
Ausstattung
Das Honor 200 gibt es hierzulande mit 8 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher sowie 256 GB Gerätespeicher, oder mit 12/512 GB. Letzteres ist die einzige Speicherkonfiguration für das Honor 200 Pro. Der Speicher ist nicht erweiterbar. Der Kartenschacht schluckt lediglich zwei Nano-SIM-Karten (Dual-SIM). WLAN a/b/g/n/ac/ax, NFC, 5G und Bluetooth 5.3 sind auch an Bord. Die USB-C-Buchse unterstützt für den Datenverkehr nur USB 2.0. Ein Klinkenstecker eines alten Kopfhörer dockt nur per Adapter an. Dank des Infrarotsender können Sie das Honor 200 Pro auch als Fernbedienung nutzen. Als Oberfläche kommt MagicOS 8.0 zum Einsatz, welches auf Android 14 basiert.
Prozessor und Geschwindigkeit
Im Honor 200 Pro kommt wie im Poco F6 Qualcomms Snapdragon 8s Gen 3 zum Einsatz. Das Honor 200 kommt mit Qualcomms Snapdragon 7 Gen 3. Beide sind im 4-Nanometer-Verfahren gefertigt und bieten eine gute Performance. Zu Top-Geräten wie dem Magic 6 Pro bleibt zwar ein messbarer, aber im Alltag wenig spürbarer Abstand. Der Vergleich der Temponoten spiegelt Unterschiede eigentlich recht gut wider: 1,1 beim Magic6 Pro und 1,2 beim Honor 200 Pro. Beide sind richtig schnell.
Akku und Ladepower
Honor 200 und 200 Pro haben einen Akku mit der überdurchschnittlichen Kapazität von 5.200 Milliamperestunden. Bei ununterbrochener Dauernutzung reichte das im Handy-Akku-Test für eine Laufzeit von 11:18 Stunden. Gut ja, aber längst nicht so stark wie beispielsweise das Magic6 Pro (13:30 Std.). Mit bis zu 100 Watt Ladeleistung geht das Laden sehr schnell. Der komplette Ladevorgang dauerte im Test 62 Minuten. Nach 15 Minuten war das Honor 200 Pro bei 37 und nach 30 Minuten bei 70 Prozent. Im Gegensatz zum Honor 200 Pro verzichtet das Honor 200 auf den Komfort von kabellosem Laden. Mit dem richtigen Zubehör fließen beim Honor 200 Pro bis zu 66 Watt!
Kameras
Im 200 und 200 Pro ordnet Honor die Kameras in Ovalform an. Zwar hat die Hauptkamera bei beiden Modellen eine Auflösung von 50 Megapixel (MP) vor dem 4-in-1-Pixel-Binning (zu 12,5 MP), aber im Pro steckt ein größerer Sensor (1/1,3″ statt 1/1,56″) und mit 1,9 zu 1,95 die etwas lichtstärkere Blende. Über eine optische Bildstabilisierung “OIS” verfügen beide.
Tele- und Ultraweitwinkellinse unterscheiden sich beim Honor 200 und dem 200 Pro nicht. Der Aufnahmewinkel ist nicht so groß wie beim Magic6 Pro, aber die Fotoqualität konnte überzeugen.
Der 2,5-fache optische Zoom bespielt einen Sony IMX865-Senor mit 50 MP.
Zusammen mit allen digitalen Tricks ist maximal eine 50-fache Vergrößerung möglich. Dann ist das Bild aber natürlich längst nicht mehr so scharf.
Die 12-MP-Ultraweitwinkellinse hat noch einen anderen Trick, als einen großen Aufnahmewinkel. Sie übernimmt nämlich auch Makroaufnahmen. Das klappt ab einem Abstand von nur 2,5 Zentimetern zum Motiv.
Starke Leistung auf dem Fotomessstand
Eigens für die Porträt-Fotografie hat Honor zusammen mit dem für Promi-Fotos bekannten Harcourt Studio KI-Algorithmen entwickelt, die Licht- und Schatteneffekte „auf SLR-Niveau“ erzeugen sollen.
Aber auch abseits von beeindruckenden Porträtaufnahmen überzeugte die Hauptkamera bei Tageslicht und schlechter Beleuchtung. Hier drängelte es sich sogar knapp vor das Magic6 Pro – immerhin das beste Honor, was wir bisher getestet haben. Mehr noch: Bei schlechter Beleuchtung war das Honor 200 Pro so gut wie Googles Pixel 8a, bei Tageslicht sogar einen Tick und beim 4x-Zoomen dank 2,5-facher Telelinse einen deutlichen Tacken besser. Mit allen digitalen Tricks ist maximal eine 50-fache Vergrößerung möglich. Dann ist das Bild aber längst nicht mehr so scharf und kann auch nicht mit den Teletalenten eins Magic6 Pro oder Google Pixel 8 Pro mithalten.
Auch die Frontkamera (f/2,1) kann mit der Zwischennote 1,1 neben den Selfiestrebern bestehen. Wer allerdings die Beautyeffekte auf Anschlag einstellt, wundert sich über große Augen und Babyhaut. Die guten Ergebnisse auf dem Fotomessstand zeigen, dass die authentische Darstellung bei allem faszinierendem KI-Zauber nicht auf der Strecke bleibt.
Videos sind maximal in 4K bei 60 fps möglich. HDR-Effekte gibt es nur in FHD mit 30 oder 60 fps. Wer die AI-Funktionen aktiviert, bekommt maximal 30 fps – das gilt übrigens auch für die Selfiekamera .
Preise, Speicher und Farben
Honor startet mit im Vergleich zu China unerwartet hohen Preisen und versucht das mit Rabatten und Geschenken zu relativieren. Bei gleicher Speicherausstattung und ungeachtet möglicher Rabatte ist das Honor 200 Pro 150 Euro teurer. Der Vorverkauf geht bis zum 20. Juni. Besteller des Honor 200 Pro erhalten mit dem Code A200RLYBRD einen Rabatt von 150 Euro auf die Bestellung im Honor-Shop.
Das Honor 200 erscheint in Weiß (“Moonlight White”), Schwarz und Grün (“Emerald Green”) und kostet mit 8/256 GB 599,90 Euro. Mit 12/512 GB kostet es 649,90 Euro. Zum Start gibt es bei Honor100 Euro Rabatt und ein 100-Watt-Schnellladenetzteil für 1,00 statt 49,90 Euro.
Das Honor 200 Pro gibt es in Weiß (“Moonlight White”), Schwarz und (exklusiv im Honor-Shop) in Grün (“Ocean Cyan”). Mit mit 12/512 GB kostet es 799,90 Euro. Zum Start gibt es bei Honor100 Euro Rabatt und zwei Geschenkpakete. Einmal sind die Honor Earbuds X6 (UVP: 49,90 Euro), das Honor Band 9 (UVP: 49,90 Euro) und der Honor SuperCharge Wireless Charger Stand (UVP: 99,00 Euro) enthalten. Das andere Paket enthält die Earbuds X6 (UVP: 49,90 Euro) und die Honor Watch 4 (UVP: 149,90 Euro).
Test-Fazit: Honor 200 Pro
Das Honor 200 Pro rückt dem Magic6 Pro in vielen Bereichen dicht auf die Pelle. Beim Tempo bleibt es knapp dahinter, bei der Fotoqualität setzt es mitunter Bestwerte für Honor. Auch beim hellen und elegant abgerundeten Display mit Doppel-Notch lässt das Magic6 Pro grüßen. Die stärkere Telelinse und vor allem die bessere Ausdauer sorgen dafür, dass sich das teurere Magic6 Pro letztlich doch absetzen kann. Aber das Honor 200 Pro setzt sich nicht nur preislich vom Honor 90 ab: Es schafft den Sprung in die höchste Notenkategorie und krönt seine Leistung mit dem Urteil “sehr gut” (Note: 1,4). Der Preis-Tipp mit dieser Note bleibt das Xiaomi 13T, welches zwar mittlerweile unter 400 Euro erhältlich ist, aber mit einer UVP von 649,90 Euro an den Start ging. Ob Honor 200 und 200 Pro auch noch so weit im Preis fallen, kann man noch nicht sagen, aber es hat schon begonnen. Was auf jeden Fall so bleibt: Die Honors sind mit ihren dünnen Rändern eleganter als die T-Modelle von Xiaomi.
Mit der kostenlosen Grafiksoftware „Foto-Mosaik-Edda“ erstellen Sie unkompliziert eindrucksvolle Mosaikbilder, bei denen Ihr Lieblingsmotiv (etwa ein Portrait oder ein Tierfoto) automatisch aus Hunderten kleiner Einzelbilder zusammengesetzt wird. Da Anzahl und farbliche Varianz der benutzten Einzelfotos Read more…
Liebe Leserinnen, liebe Leser, in Ausgabe 22/2024 finden Sie eine interessante Mischung aus der Welt der Technik. In der Rubrik “News” präsentiert COMPUTER BILD brandneue Produkte und beleuchtet Interessantes aus den Social-Media-Netzwerken. Das Sicherheitscenter zeigt Read more…
Android 15 erreicht dieser Tage Googles Pixel-Smartphones, die meisten anderen Hersteller benötigen länger für die Verteilung des Updates. Lediglich das chinesische Unternehmen Vivo war dieses Jahr sogar schneller als der Android-Entwickler selbst. Samsung hingegen hat Read more…