Ding-dong, klingelt es an der Tür. Mit einer Sackkarre rollt die Zustellerin ein rechteckiges Paket in Form eines kleinen Kühlschranks vor die Haustür. Lieferung bis zur Bordsteinkante. Schon klar. Immerhin gibt es zwei Haltegriffe, an denen ich das rechteckige Sperrgut in den ersten Stock hieve. Die gute Nachricht? Zusammenbauen muss man die Hey-abby-Growbox nicht. Nach Entfernen der Verpackung steht sie fertig montiert in der Küche. Nun ja, fast. Ich muss lediglich vier beigelegte Holz-Füßchen montieren, eine magnetische Staubschutz-Platte auf die Rückseite klippen und zwei Aktivkohlefilter einsetzen. Die ersten beiden Schritte sind mit Schaubildern und Text in der beigelegten Kurzanleitung illustriert.

Das erste Fragezeichen: Wie rum setze ich die Aktivkohlefilter ein?
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Aber wie herum setze ich die Aktivkohlefilter ein? Deren Funktionalität wird zu einem späteren Zeitpunkt wichtig, wenn es darum geht, Cannabis-Gerüche während der Blütezeit zu filtern und aus den Deckenventilatoren ins Freie zu pusten. Das Problem? Die Filter besitzen zwei unterschiedliche Seiten. Eine mit kleinen Kohle-Pellets und eine, die aussieht wie ein schwarz-weißer korallenartiger Schwamm. Der Hey-abby-Support verspricht, jegliche Anfragen im Laufe eines Arbeitstages zu beantworten. Und in der Tat: Wenige Stunden später erhalte ich eine Mail mit beigefügtem YouTube-Video. Die grobmaschige Seite mit der Kohle soll nach oben zeigen. So geht Kundensupport – klasse!

Der Support beantwortet meine Frage zu den Aktivkohlefiltern in wenigen Stunden per Mail. Der Teil mit den Kohle-Pellets soll nach oben zeigen.
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In meiner Küche nimmt die Hey-abby-Growbox eine Fläche von 40x40x120 Zentimeter ein. Die Anzuchtbox sieht aus wie ein weißer Kühlschrank und fügt sich harmonisch in ihre neue Umgebung ein. Die Verarbeitungsqualität ist überraschend gut. Das Chassis besteht aus Stahlblech, die Ober- und Unterseite ist aus Holz gefertigt, der Wassertank aus Plastik. Nach Betätigen des großen runden Drehknopfes an der Box öffnet sich die Tür. Der Platz im Inneren reicht für eine Cannabis-Pflanze. Zwei weniger als gesetzlich erlaubt. Das finden Sie unbefriedigend? Müssen Sie nicht. Ertragreiche Cannabis-Sorten können bereits mit einer Pflanze die erlaubten 50 Gramm abwerfen.

Die Hey-abby-Growbox fügt sich harmonisch in die Küche des Testers ein. Das Loch über dem Wassertank verrät: Der Platz im Inneren reicht für eine Cannabis-Pflanze.
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Für hohe Erträge ist das Anbausystem von Hey abby ausgelegt. Denn die Pflanzen sollen nicht klassisch auf Erde, sondern im Wasser gedeihen. Erfahrene Grower schwören auf diesen sogenannten hydroponischen Anbau. Da die Wurzeln in einer Hydrokultur hängen, kommen die Sprösslinge viel leichter an die im Wasser gelösten Nährstoffe. Die Folge? Schnelleres Wachstum und potenziell höhere Erträge. Die benötigten Inhaltsstoffe legt der Hersteller in Pulverform bei: 26 Päckchen mit der Beschriftung “Silver” und 26 mit der Beschriftung “Gold”.

Für wie viele Pflanzen der Dünger wohl reicht? Hey abby legt zweimal 26 Nährstoffpäckchen mit der Bezeichnung “Gold” und “Silver” bei.
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Die von uns getestete 420 Pro Edition setzt auf eine LED-Beleuchtung von Samsung. Im Keimungs-Stadium bleibt das Licht in der Box aber erst mal aus. Vor der Lampe sitzen die beiden Aktivkohlefilter.
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Da kann eigentlich nichts schiefgehen: Die Hey-abby-App führt Schritt für Schritt durch den Anbau-Prozess. Von Beginn an.
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Drei Tage später finde ich das Samen-Paket im Briefkasten. Ab jetzt kommt die Hey-abby-App zum Einsatz. Über die App füge ich die Growbox meinem WLAN-Netzwerk hinzu und los geht es. Zunächst dürfen wir unserer werdenden Pflanze einen Namen geben. Wir entscheiden uns ganz klassisch für “Mary Jane”. Im Anschluss wählen wir Sorte (“Runtz”) und Pflanzentyp (“Autoflower”) aus und klicken auf “Next”. Ein ausführlicher Video-Clip führt uns nun durch die ersten Schritte. Jeder Schritt ist zusätzlich schriftlich unter dem Video festgehalten. Nach Erledigung setze ich einen Haken hinter dem entsprechenden Textfeld. Erst nachdem ich alle Häkchen gesetzt habe, lässt mich die App fortfahren. Das stellt sicher, dass unerfahrene Grower keine (Flüchtigkeits-)Fehler begehen.

Nach 48 Stunden im Wasserbad hat unser Hanfsamen eine wenige Millimeter lange Wurzel gebildet.
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Die erste Amtshandlung? Den Hanf-Samen in den von Hey abby mitgelieferten Keimbecher legen und mit Wasser übergießen. Den Becher platziere ich in der Haltevorrichtung über dem Wassertank. Nun muss ich zwei bis vier Tage bis zur Keimung warten. Das Licht in der Growbox bleibt dabei ausgeschaltet. Und tatsächlich: Keine 48 Stunden später hat sich der erste Wurzeltrieb seinen Weg aus der Samenhülle gebahnt. Jetzt soll ich den Keimling mit der Wurzel nach unten im beigelegten, würfelförmigen Schwamm platzieren und anschließend in einen ebenfalls mitgelieferten, unten durchlässigen Plastikbecher setzen.

Der Hanfsamen hat gekeimt und soll nun im Wasserbad weitere Wurzeln schlagen.
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Dann gieße ich frisches Wasser in den Keimbecher und setze den Plastikbecher samt gekeimtem Samen im Schwamm in das Wasserbad. Bereits nach wenigen Stunden sprengt der Keimling seine Hülle auch in der Horizontalen.

Bereits nach wenigen Stunden im Schwamm sprengt der Keimling seine Samenhülle auch in der Horizontalen.
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Nun heißt es abwarten. Wächst der Spross zu einer stattlichen Cannabis-Pflanze heran oder scheitert das Experiment im Anfangsstadium? Das verrät COMPUTER BILD in den nächsten Wochen.
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