Sie wollen Ihr Smartphone im Auto zum Beispiel als Navi nutzen, ohne sich strafbar zu machen? Dann sollten Sie über den Kauf einer passenden Halterung nachdenken. Doch welche Modelle sind ihr Geld wert? AUTO BILD hatte beliebte Universal-Handyhalterungen im Test. Zwar hat dabei kein Modell komplett versagt, doch nicht alle Exemplare überzeugten durchweg.

Testsieger: Vanmass CTVK61

Preistipp: iVoler MPA-CAR-00099

So testet AUTO BILD Handyhalterungen

Handyhalterung-Test

Klebrige Saugnäpfe erschweren das Abmontieren der Halterung, sorgen aber für besseren Halt während der Fahrt.

Foto: AUTO BILD

Handyhalterung-Test

Mit jeder Handyhalterung fuhr die Redaktion dieselbe Teststrecke ab. Neben glatter Fahrbahn war ein Stück Kopfsteinpflaster dabei.

Foto: AUTO BILD

Beim eigentlichen Gebrauch mussten die Halterungen vor allem in puncto Flexibilität und Sicherheit überzeugen: Schränken sie das Sichtfeld von Fahrerinnen und Fahrern ein? Wie gut sind die Fixierungen der Halterung am Auto und die des Handys an der Halterung? Lässt sich das Smartphone flexibel justieren? Und wie stark wackelt das Gerät auf ebener und unebener Fahrbahn? Dafür fuhr das Testfahrzeug, ein VW T-Cross, stets dieselbe Strecke über Kopfsteinpflaster und eine typische innerstädtische Fahrbahn ab.

Der dritte Teil des Tests dreht sich um die Qualität: Machen Material und Verarbeitung einen hochwertigen Eindruck? Entstehen bereits beim Testen Verschleißerscheinungen? Können aufgrund von zu starken Federn oder anderen mechanischen Bauteilen Verletzungen entstehen? Die Tester bewerteten auch die Verpackung: Wurde hier Material verschwendet und ist der Müll eindeutig den verschiedenen Wertstoffgruppen zuzuordnen?

Handyhalterungen im Test: Fazit

Im Folgenden finden Sie die Ergebnisse des jüngsten Vergleichstests von AUTO BILD.

Handyhalterungen im Test: Ergebnisse im Detail

Handyhalterung-Test

Neun Handyhalterungen sind zum Vergleichstest angetreten.

Foto: AUTO BILD

Im Vergleichstest hat AUTO BILD neun beliebte Handyhalterungen untersucht:

  • Callstel PX1955-944
  • Getihu HG-310
  • Grooveclip ICGC029-M Dash Magnet
  • Hama Handy-Kfz-Halterung für 4-11 cm (178291)
  • iVoler MPA-CAR-00099
  • Lamicall C2 Handy-Autohalterung
  • Lescars PE4436 Kfz-Halterung mit Schwanenhals
  • UGreen 50853 Auto-Handy-Halterung
  • Vanmass CTVK61

Gut: Alle neun getesteten Geräte erfüllen im Grunde ihren Zweck – bei korrekter Installation löste sich keine der Halterungen ungewollt. Dennoch offenbarten sowohl Halterungen mit Saugnapf als auch Halterungen zur Befestigung an Lüftungslamellen typische Schwachstellen. So neigten alle Saugnapfsysteme mit Schwanenhals und Teleskopauszug (Hama, Lescars, Callstel und Vanmass) dazu, auf unebener Fahrbahn zu wackeln oder zu schwingen. Das erschwerte die Navigation oder das Tippen auf dem Display erheblich. Nur beim Testsieger Vanmass CTVK61 blieb das Gewackel im Rahmen. Dafür sind Halterungen mit Saugnapf flexibel.

Beim Testsieger Vanmass und dem weniger hochwertigen Modell von Callstel sollen die weichen Saugnäpfe laut der Hersteller auch auf glatten Flächen des Armaturenträgers halten. Im Falle des Testfahrzeugs VW T-Cross funktionierte diese Art der Befestigung aber nicht einwandfrei.

Der GrooveClip besitzt weder Schwanenhals noch Teleskopauszug: Er hat als einzige Verstellmöglichkeit ein Kugelgelenk. Vorteil: Er schwingt nicht. Nachteil: Je nach Autotyp sitzt er bei der Montage an der Scheibe weit weg von Fahrerin und Fahrer. Dafür erlaubt sein Saugnapf auch das Befestigen auf glatten Flächen im Cockpit. Der Befestigung des Handys am Halter dient ein Magnet, den Sie dauerhaft auf das Smartphone kleben müssen.

Bei Halterungen, die sich an der Lüftung befestigen lassen, eignen sich nicht alle Produkte für jedes Fahrzeugmodell. Je nach Dicke, Breite, Position und Umgebung der Lüftung lassen sich besonders große Smartphones nicht unbedingt so befestigen, dass sie langfristig gut halten sowie leicht abzulesen und zu bedienen sind.

Handyhalterung-Test

Bei den Lüftungshalterungen kommt es stark auf die Bauform der Lüftungsdüsen und der Halterungen an. Am VW T-Cross ist beispielsweise die Bedienung der Heizung verdeckt.

Foto: AUTO BILD

Doch Ausnahmen bestätigen die Regel: Das Modell von UGreen verfügt über einen Kugelkopf, mit dem sich Neigung und seitlicher Winkel des Smartphones frei einstellen lassen. Das Verstellen der Überwurfmutter gestaltet sich sehr einfach. Allerdings wackelte das ältere Apple iPhone SE 2016 in der Halterung, weil es zu schmal ist.

Gleiches gilt für die Halterung von Lamicall, bei dessen Schiebemechanismus für das Telefon man sich leicht den Finger oder die Hand klemmt, wenn man nicht aufpasst. Er wirkt weniger hochwertig als der Preistipp von iVoler, mit dem man für wenig Geld eine haltbare, wenn auch weniger flexible Halterung bekommt.

Handyhalterung-Test

Bei der Klebe-Halterung von Getihu ist etwas Vorarbeit zu leisten, bevor sie sich montieren lässt. Danach sitzt sie aber bombenfest und lässt sich kaum mehr entfernen.

Foto: AUTO BILD

Die Halterung von Getihu kommt weder mit Saugnapf noch mit Lüftungsgitterklemmen: Ein starker Kleber sorgt für den sicheren Halt auf einer möglichst glatten Fläche des Armaturenbretts. Damit eignet er sich für die allermeisten Fahrzeugmodelle. Er lässt sich nicht immer wieder anbringen und entfernen, ist aber extrem unauffällig, sehr gut verarbeitet und dank eines Kugelgelenks hinreichend flexibel.

Handyhalterungen: Häufig gestellte Fragen

Welcher ist der beste Handyhalter fürs Auto?

Im großen Vergleichstest 2022 von AUTO BILD machte der Vanmass CTVK61 das Rennen. Die Handyhalterung übertrumpfte die Konkurrenz in puncto Sicherheit, Flexibilität und Qualität.

Wie viel sollte ein guter Handyhalter fürs Auto kosten?

Gute Handyhalterungen gibt es bereits ab 10 Euro. Allerdings tummeln sich in diesem Preissegment auch wenig empfehlenswerte Modelle. Machen Sie Ihre Kaufentscheidung am besten nicht nur am Preis fest, sondern lesen Sie Tests und Erfahrungsberichte.

Wie gut sind magnetische Handyhalter?

Im Test von AUTO BILD entpuppte sich die magnetische Handyhalterung von iVoler als Preistipp. Die meisten magnetischen Handyhalterungen lassen sich sehr einfach montieren und bieten eine hohe Stabilität.

Was sollte man beim Kauf einer Handyhalterung beachten?

Häufig hängt vom Auto und der Nutzungsabsicht ab, welche Halterung sich für wen am besten eignet. Sie haben Ihr Handy gern im Blick? Dann wählen Sie eine Halterung für die Windschutzscheibe oder die Armaturen. Sie möchten vor allem Musik abspielen und nicht dauernd aufs Navi schauen? Dann befestigen Sie das Handy in der Mittelkonsole, beispielsweise an den Lüftungsschlitzen. Auch das Handy selbst spielt bei der Wahl der Halterung eine Rolle: Wenn Sie immer dasselbe Telefon befestigen wollen, dann eignet sich etwa ein Magnethalter, dessen Gegenstück Sie aufs Handy kleben. Möchten Sie unterschiedliche Handys verwenden, dann besorgen Sie sich eine Halterung mit Klemmmechanismus.

Warum verwendet man eine Handyhalterung im Auto?

Das Gesetz erlaubt die Nutzung von elektronischen Geräten durch Fahrerinnen und Fahrer im Auto nur dann, wenn sie fest eingebaut sind, sich per Sprache bedienen lassen oder in einer Halterung stecken. Man darf das Handy also nur mit einer Kfz-Halterung legal als Navigationssystem benutzen. Dann dürfen Sie aber auch Adressen oder Telefonnummern eingeben. Es ist jedoch nicht erlaubt, das Smartphone bei eingeschaltetem Motor in der Hand zu halten. Auch das Ablegen auf dem Oberschenkel oder das Einklemmen zwischen Kopf und Schulter haben Gerichte bereits als Halten im Sinne des Verbots beurteilt. Die Bußgelder beginnen bei 100 Euro je Verstoß und es gibt mindestens einen, bei Gefährdung oder Unfall zwei Punkte in Flensburg. Doch auch wenn Sie das Mobiltelefon in eine Halterung stecken, ist und bleibt das Handy im Auto ein Sicherheitsrisiko. Deshalb am besten: Während der Fahrt Finger weg vom Handy!

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