Der neue Gaming-PC ist zusammengebaut. Was fehlt, ist ein adäquater Monitor. Wer das Beste vom Besten will, kommt an Bildschirmen mit OLED-Technik nicht vorbei. Die gibt es ab 700 Euro aufwärts. Günstiger sind Monitore mit IPS- oder VA-Technik. Farbstark und reaktionsschnell sind die meisten, bei Größe, Ausstattung und Bedienkomfort gibt es dagegen oft große Unterschiede. Damit Sie im Bildschirm-Dschungel nicht den Überblick verlieren, zeigt COMPUTER BILD die 24 besten Gaming-Monitore im Test.

Samsung Odyssey Neo G9 im Test

Der Samsung Odyssey Neo G9 schnappt sich unter anderem mit hoher Bildschirmhelligkeit und natürlichen Farben den Testsieg.

Foto: COMPUTER BILD

Beim AOC 24G4XE stimmt fast alles: Der Gaming-Monitor gehört mit einer Bildrate von 180 Hertz und den kürzesten Schaltzeiten seiner Größenklasse zu den besten 24-Zoll-Monitoren. Die Helligkeit fällt mit 284 Candela pro Quadratmeter zwar gering aus, und ergonomisch geht auch nicht viel. Der Preis von 132 Euro ist jedoch kaum zu schlagen und macht den AOC zum Preistipp unter den Gaming-Monitoren. Einen ausführlichen Test zum AOC 24G4XE finden Sie hier.

Zu den wichtigsten Testpunkten bei Monitoren gehört die Bildqualität. Da spielen neben der Farbraumabdeckung und der Farbtreue die Helligkeit, der Schwarzwert und der Sichttest eine große Rolle. Um die Abdeckung des Farbraums zu ermitteln, vergleicht die Software HCFR die Messungen (schwarze Dreieckslinie) mit den Referenzwerten (weiße Linie).

Gaming-Monitore im Test

Die Tester ermitteln Farbräume über eine Software.

Foto: COMPUTER BILD, HCFR

COMPUTER BILD misst mit dem Sensor Xrite I1, wie originalgetreu Monitore Farben zeigen. Anschließend prüfen Tester die Schaltzeit der Bildpunkte und die Helligkeitsabweichungen. So bekommt der Leser respektive die Leserin ein objektives Bild von der Qualität des Displays.

Gaming-Monitore im Te

Im Labor untersuchen die COMPUTER BILD-Tester Gaming-Monitore ganz genau.

Foto: COMPUTER BILD

Auch sehr wichtig: die Ausstattung. Monitore sollten möglichst viele Anschlüsse haben. DisplayPort oder HDMI müssen vorhanden sein, ältere Anschlussmöglichkeiten wie DVI oder VGA spielen heutzutage keine große Rolle mehr. An den USB-Buchsen sollten Hersteller aber nicht sparen, denn USB-Hubs sind sehr praktisch. Dort lässt sich beispielsweise eine Webcam oder eine Tastatur anschließen.

Monitore sollten sich gut bedienen lassen, denn manchmal müssen Sie an den Einstellungen schrauben, um das beste Bild zu bekommen. So fließt die Bedienung in die Endnote mit ein. Zu guter Letzt messen die Tester den Stromverbrauch. Monitore sollten so sparsam sein, wie es nur geht.

Warum ein 27-Zoll-Monitor? Diese Modelle bieten mit einer Diagonale von umgerechnet etwa 68,5 Zentimetern eine große, aber nicht zu große Bildfläche. Die Augen haben nämlich nur ein begrenztes Sichtfeld. Bei größeren Monitoren mit höherer Auflösung verpasst der Spieler oder die Spielerin im entscheidenden Moment vielleicht ein wichtiges Detail. Allerdings gibt es Ausnahmen.

Der Samsung Odyssey Neo G9 stellt Inhalte in doppelter WQHD-Auflösung dar. Bedeutet im Klartext: 5120×1440 Pixel im superbreiten 32:9-Format. Das sieht so aus, als stünden drei 27-Zoll-Monitore nebeneinander. Der Bildschirm lässt sich so einstellen, dass er in der Mitte des Screens ein normales 27-Zoll-Bild darstellt (Picture-by-Picture-Technik), links und rechts bleibt er dann schwarz. Das ist ideal für Gamer, die nicht immer die volle Breite nutzen möchten.

Eine nach wie vor gängige Auflösung bei 27-Zöllern ist Full HD. Zu dieser Kategorie gehört etwa der HP X27. Der Monitor stellt Inhalte mit 1920×1080 Bildpunkten dar. Das klingt nicht sonderlich beeindruckend, reicht in dieser Größenordnung für einen scharfen Bildeindruck aber völlig aus. Der LG 27GP850-B und der Samsung Odyssey Neo G9 stechen mit WQHD-Auflösung (2560×1440 Pixel) beziehungsweise Doppel-WQHD (5120×1440 Pixel) heraus.
Während für normale WQHD-Auflösung eine Mittelklasse-Grafikkarte wie etwa die RTX 4060 Ti (rund 400 Euro) ausreicht, braucht es für eine ruckelfreie Wiedergabe mit 5120×1440 Pixeln eine ähnliche hohe Grafikleistung wie bei 4K-Monitoren (Beispiel: Samsung Odyssey Neo G8). Da geht kein Weg an einem Highend-Pixelschubser aus Nvidias RTX-4000er-GeForce– oder AMDs RX-7000er-Radeon-Serie vorbei. Bei Full-HD-Auflösung hingegen bieten selbst günstigere Grafikkarten der RTX-2000er-Reihe von Nvidia und der 5000er-Serie von AMD genug Leistung fürs Zocken mit voll aufgedrehten Effekten.

Ein Monitor mit hoher Bildwiederholrate sorgt für flüssige Szenen. Ein Rechenbeispiel: Theoretisch liefern 120-Hertz-Monitore alle 8,33 Millisekunden ein Bild. Zwar nimmt das menschliche Durchschnittsgehirn nicht alle bewusst wahr, Bewegungen, etwa von Spielfiguren, wirken aber flüssiger (siehe Abbildung).

Gaming-Monitore im Test

Bei 30 Bildern pro Sekunde (30 Hertz) zeigt der Monitor alle 33,33 Millisekunden ein neues Bild. Deutlich geschmeidiger sehen Bewegungen mit 120 Hertz und 8,33 Millisekunden aus.

Foto: COMPUTER BILD

Wichtig fürs Ballern: Gelegenheits- oder Strategiespieler kommen mit 60-Hertz-Monitoren aus. Wer jedoch schnelle Ego-Shooter wie “Call of Duty: Warzone” zockt, greift besser zu einem Bildschirm mit mindestens 144 Hertz. Viele eSport-Profis spielen sogar mit einem 240-Hertz-Monitor für eine noch geschmeidigere und zackigere Bildwiedergabe – einen entsprechend starken Rechner vorausgesetzt.

Der LC-Power-LC-M27-QHD-180 zeigt mit seiner Bildwiederholrate von 180 Hertz bis zu 180 Bilder pro Sekunde. So wirken zum Beispiel Bewegungen von Gegnern in einem Multiplayer-Shooter geschmeidiger. Wer es mit eSports ernst meint, darf auch zu einem 240-Hertz-Monitor wie dem Sony Inzone M3 oder dem LG UltraGear 32GS95UE-B greifen. Profis schwören auf Bildschirme mit hohen Wiederholraten.
Fast genauso schnell ist der Samsung Odyssey OLED G9 mit 2,7 Millisekunden (ms). Dicht dahinter landet HPs X27 (3,4 ms), während der Iiyama G-Master GCB3280QSU-B1 in diesem Testpunkt mit 12,7 ms Federn ließ – trotz 165 Hertz. Auch der Asus TUF Gaming VG32VQR lahmt mit 12,5 ms etwas. Dennoch bleibt das Bild in der Regel bei Werten unter 20 ms schlierenfrei, selbst bei schnellen Bewegungen. Das ist gerade bei Ego-Shootern ein Segen.

Ein noch besseres Spielerlebnis ist drin, wenn der Gaming-Monitor AMDs FreeSync-Technik (für alle Grafikchips) oder Nvidia G-Sync (für Nvidia-GPUs) draufhat. Beide Techniken synchronisieren die Bildwiederholfrequenz des Bildschirms mit der Bildrate des Grafikprozessors. Das verhindert versetzte Bildzeilen (Tearing) oder Ruckler. FreeSync können mittlerweile beinahe alle aktuellen Gaming-Monitore. Darauf abgestimmte Bilder liefern Nvidia-Grafikkarten ab der Pascal-Reihe (1000er-Modelle). Günstige Gaming-Monitore bis 250 Euro bieten meist “nur” AMDs FreeSync-Technik. Warum? Anders als G-Sync ist FreeSync frei von Lizenzgebühren und benötigt keine teuren Hardware-Module. Inzwischen verstehen sich G-Sync-Monitore auch mit AMD-Radeon-Grafikkarten – früher zeigten sie nur im Zusammenspiel mit Nvidias GeForce-Bildmachern synchronisierte Bilder.

Gaming-Monitore im Test

Die linke Bildhälfte ist dank FreeSync-Technik schlierenfrei. Rechts ohne Synchronisierung sieht das Bild dagegen deutlich unsauberer aus.

Foto: AMD, Gearbox Software

Auf die Bildqualität hat unter anderem die Display-Technik Einfluss: Einige der getesteten Monitore setzen auf IPS-Panels, auch der LC Power LC-M27-QHD-180. Hier drehen sich die Kristalle senkrecht zum Display, das sorgt theoretisch für einen schnellen Bildwechsel und eine geringe Blickwinkelabhängigkeit. Beispielsweise beim Asus TUF Gaming VG32VQR kommt ein VA-Panel (VA: Vertical Alignment) zum Einsatz. Hier drehen sich die Kristalle waagerecht zum Display. Das Tempo beim Bildwechsel ist bei dieser Technik oft etwas langsamer, was sich im Test zeigte. Etwas größer ist auch die Blickwinkelabhängigkeit.

Bei OLED-Bildschirmen verwaschen Farben und Kontraste dagegen auch dann nicht, wenn man schräg auf den Bildschirm schaut. Zudem kommt die Technik ohne Hintergrundbeleuchtung (“Backlight”) aus. Im Gegensatz zu VA- und IPS-Displays, bei denen das Backlight auch bei schwarzen Bildinhalten noch minimal durchscheint, bleiben die OLED-Bildpunkte einfach ausgeschaltet. Das sorgt für tiefes Schwarz und tolle Kontraste. Dafür sind Gaming-Monitore mit OLED-Technik in der Regel wesentlich teurer als ihre LCD-Kollegen.

Fast alle Testkandidaten zeigten im Sichttest eine ordentliche bis gute Bildqualität. Während der Zweitplatzierte MSI MPG 321URXDE QD-OLED und die Samsung Odyssey-Modelle OLED G8 und G9 dank ihrer ausschaltbaren Pixel perfektes Schwarz darstellen können, bleiben LCD-Monitore nicht von Ausbleichungen (“Backlight Bleeding”) am Bildrand verschont. Die homogenste Display-Ausleuchtung unter den LC-Displays bietet Testsieger Samsung Odyssey Neo G9 mit seinem Mini-LED-Backlight, das dem Neo G9 eine gleißende Spitzenhelligkeit von bis zu 1.035 Candela pro Quadratmeter verschafft. Damit kann der Monitor die größeren Dynamikumfänge von HDR-Inhalten darstellen. HDR schafft der mit 371 Candela pro Quadratmeter etwas zu dunkle Iiyama G-Master GCB3280QSU-B1 nicht, kompensiert das aber mit ordentlichen Schwarzwerten und für die Preisklasse soliden Kontrasten.

Von den begehrten DisplayPort-Anschlüssen hat der Acer Nitro XZ322QUS gleich zwei. Ein USB-Hub fehlt aber, wie so oft.

Von den begehrten DisplayPort-Anschlüssen hat der Acer Nitro XZ322QUS gleich zwei. Ein USB-Hub fehlt aber, wie so oft.

Foto: COMPUTER BILD

Egal ob Gaming- oder normaler Monitor: Die Ausstattung ist wichtig. Die Testkandidaten haben mindestens einen HDMI- und einen DisplayPort-Eingang und erfüllen damit die Pflicht. Ein USB-Hub als Kür wäre für Gamer praktisch. Damit ließen sich Tastatur oder Maus bequem anschließen, ohne dass der Nutzer beziehungsweise die Nutzerin unter den Tisch krabbeln müsste. Aber dieses Extra fehlt bei fast allen Prüflingen. Der MSI MPG 321URXDE QD-OLED hat hingegen alles: einen USB-C- und einen USB-B-Hub sowie zwei USB-A-Buchsen plus HDMI und DisplayPort.

Für zuverlässige Testergebnisse

Hinter den Kulissen: So testet COMPUTER BILD Monitore!

Foto: COMPUTER BILD

Der 49 Zoll große Samsung Odyssey Neo G9 ist ein Gamer-Traum: Er bietet eine extrem hohe Helligkeit, natürliche Farben und baut Bilder wahnsinnig schnell auf. Gamer mit geringem Budget können sich den Preistipp AOC 24G4XE näher anschauen. Der 24-Zoll-Bildschirm schafft zwar nur Full HD, bietet aber kurze Schaltzeiten und eine hohe Bildwiederholrate.

Welches ist der beste Gaming-Monitor?

Es ist immer eine Frage des Geldes. Der beste Gaming-Monitor in der Kategorie um 300 Euro ist der Iiyama G-Master GCB3280QSU-B1. Der beste bislang von COMPUTER BILD getestete Monitor ist der Samsung Odyssey Neo G9 (S49AG954NU).

Worauf muss ich bei einem Gaming-Monitor achten?

Die Reaktionszeit sollte unter zehn Millisekunden liegen und die Bildwiederholrate bei 144 Hertz oder mehr. Ansonsten sollte das Display hell und farbtreu sein.

Wie viel Zoll sollte ein Gaming-Monitor haben?

Die populärste Größe ist nach wie vor 27 Zoll. Es gibt aber auch Gamer, die auf 32-, 34- oder 49-Zoll-Modellen zocken.

Was kann ein Gaming-Monitor?

Gaming-Monitore sind in der Regel deutlich schneller als herkömmliche Bildschirme.

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