Zu den wichtigsten Testpunkten bei Monitoren gehört die Bildqualität. Da spielen neben der Farbraumabdeckung und der Farbtreue die Helligkeit, der Schwarzwert und der Sichttest eine große Rolle. Um die Abdeckung des Farbraums zu ermitteln, vergleicht die Software HCFR die Messungen (schwarze Dreieckslinie) mit den Referenzwerten (weiße Linie).
COMPUTER BILD misst mit dem Sensor Xrite I1, wie originalgetreu Monitore Farben zeigen. Anschließend prüfen Tester die Schaltzeit der Bildpunkte und die Helligkeitsabweichungen. So bekommt der Leser respektive die Leserin ein objektives Bild von der Qualität des Displays.
Auch sehr wichtig: die Ausstattung. Monitore sollten möglichst viele Anschlüsse haben. DisplayPort oder HDMI müssen vorhanden sein, ältere Anschlussmöglichkeiten wie DVI oder VGA spielen heutzutage keine große Rolle mehr. An den USB-Buchsen sollten Hersteller aber nicht sparen, denn USB-Hubs sind sehr praktisch. Dort lässt sich beispielsweise eine Webcam oder eine Tastatur anschließen.
Monitore sollten sich gut bedienen lassen, denn manchmal müssen Sie an den Einstellungen schrauben, um das beste Bild zu bekommen. So fließt die Bedienung in die Endnote mit ein. Zu guter Letzt messen die Tester den Stromverbrauch. Monitore sollten so sparsam sein, wie es nur geht.
Warum ein 27-Zoll-Monitor? Diese Modelle bieten mit einer Diagonale von umgerechnet etwa 68,5 Zentimetern eine große, aber nicht zu große Bildfläche. Die Augen haben nämlich nur ein begrenztes Sichtfeld. Bei größeren Monitoren mit höherer Auflösung verpasst der Spieler oder die Spielerin im entscheidenden Moment vielleicht ein wichtiges Detail. Allerdings gibt es Ausnahmen.
Der Samsung Odyssey Neo G9 stellt Inhalte in doppelter WQHD-Auflösung dar. Bedeutet im Klartext: 5120×1440 Pixel im superbreiten 32:9-Format. Das sieht so aus, als stünden drei 27-Zoll-Monitore nebeneinander. Der Bildschirm lässt sich so einstellen, dass er in der Mitte des Screens ein normales 27-Zoll-Bild darstellt (Picture-by-Picture-Technik), links und rechts bleibt er dann schwarz. Das ist ideal für Gamer, die nicht immer die volle Breite nutzen möchten.
Ein Monitor mit hoher Bildwiederholrate sorgt für flüssige Szenen. Ein Rechenbeispiel: Theoretisch liefern 120-Hertz-Monitore alle 8,33 Millisekunden ein Bild. Zwar nimmt das menschliche Durchschnittsgehirn nicht alle bewusst wahr, Bewegungen, etwa von Spielfiguren, wirken aber flüssiger (siehe Abbildung).
Wichtig fürs Ballern: Gelegenheits- oder Strategiespieler kommen mit 60-Hertz-Monitoren aus. Wer jedoch schnelle Ego-Shooter wie “Call of Duty: Warzone” zockt, greift besser zu einem Bildschirm mit mindestens 144 Hertz. Viele eSport-Profis spielen sogar mit einem 240-Hertz-Monitor für eine noch geschmeidigere und zackigere Bildwiedergabe – einen entsprechend starken Rechner vorausgesetzt.
Ein noch besseres Spielerlebnis ist drin, wenn der Gaming-Monitor AMDs FreeSync-Technik (für alle Grafikchips) oder Nvidia G-Sync (für Nvidia-GPUs) draufhat. Beide Techniken synchronisieren die Bildwiederholfrequenz des Bildschirms mit der Bildrate des Grafikprozessors. Das verhindert versetzte Bildzeilen (Tearing) oder Ruckler. FreeSync können mittlerweile beinahe alle aktuellen Gaming-Monitore. Darauf abgestimmte Bilder liefern Nvidia-Grafikkarten ab der Pascal-Reihe (1000er-Modelle). Günstige Gaming-Monitore bis 250 Euro bieten meist “nur” AMDs FreeSync-Technik. Warum? Anders als G-Sync ist FreeSync frei von Lizenzgebühren und benötigt keine teuren Hardware-Module. Inzwischen verstehen sich G-Sync-Monitore auch mit AMD-Radeon-Grafikkarten – früher zeigten sie nur im Zusammenspiel mit Nvidias GeForce-Bildmachern synchronisierte Bilder.
Auf die Bildqualität hat unter anderem die Display-Technik Einfluss: Einige der getesteten Monitore setzen auf IPS-Panels, auch der LC Power LC-M27-QHD-180. Hier drehen sich die Kristalle senkrecht zum Display, das sorgt theoretisch für einen schnellen Bildwechsel und eine geringe Blickwinkelabhängigkeit. Beispielsweise beim Asus TUF Gaming VG32VQR kommt ein VA-Panel (VA: Vertical Alignment) zum Einsatz. Hier drehen sich die Kristalle waagerecht zum Display. Das Tempo beim Bildwechsel ist bei dieser Technik oft etwas langsamer, was sich im Test zeigte. Etwas größer ist auch die Blickwinkelabhängigkeit.
Bei OLED-Bildschirmen verwaschen Farben und Kontraste dagegen auch dann nicht, wenn man schräg auf den Bildschirm schaut. Zudem kommt die Technik ohne Hintergrundbeleuchtung (“Backlight”) aus. Im Gegensatz zu VA- und IPS-Displays, bei denen das Backlight auch bei schwarzen Bildinhalten noch minimal durchscheint, bleiben die OLED-Bildpunkte einfach ausgeschaltet. Das sorgt für tiefes Schwarz und tolle Kontraste. Dafür sind Gaming-Monitore mit OLED-Technik in der Regel wesentlich teurer als ihre LCD-Kollegen.
Fast alle Testkandidaten zeigten im Sichttest eine ordentliche bis gute Bildqualität. Während der Zweitplatzierte MSI MPG 321URXDE QD-OLED und die Samsung Odyssey-Modelle OLED G8 und G9 dank ihrer ausschaltbaren Pixel perfektes Schwarz darstellen können, bleiben LCD-Monitore nicht von Ausbleichungen (“Backlight Bleeding”) am Bildrand verschont. Die homogenste Display-Ausleuchtung unter den LC-Displays bietet Testsieger Samsung Odyssey Neo G9 mit seinem Mini-LED-Backlight, das dem Neo G9 eine gleißende Spitzenhelligkeit von bis zu 1.035 Candela pro Quadratmeter verschafft. Damit kann der Monitor die größeren Dynamikumfänge von HDR-Inhalten darstellen. HDR schafft der mit 371 Candela pro Quadratmeter etwas zu dunkle Iiyama G-Master GCB3280QSU-B1 nicht, kompensiert das aber mit ordentlichen Schwarzwerten und für die Preisklasse soliden Kontrasten.
Der 49 Zoll große Samsung Odyssey Neo G9 ist ein Gamer-Traum: Er bietet eine extrem hohe Helligkeit, natürliche Farben und baut Bilder wahnsinnig schnell auf. Gamer mit geringem Budget können sich den Preistipp AOC 24G4XE näher anschauen. Der 24-Zoll-Bildschirm schafft zwar nur Full HD, bietet aber kurze Schaltzeiten und eine hohe Bildwiederholrate.
Welches ist der beste Gaming-Monitor?
Es ist immer eine Frage des Geldes. Der beste Gaming-Monitor in der Kategorie um 300 Euro ist der Iiyama G-Master GCB3280QSU-B1. Der beste bislang von COMPUTER BILD getestete Monitor ist der Samsung Odyssey Neo G9 (S49AG954NU).
Worauf muss ich bei einem Gaming-Monitor achten?
Die Reaktionszeit sollte unter zehn Millisekunden liegen und die Bildwiederholrate bei 144 Hertz oder mehr. Ansonsten sollte das Display hell und farbtreu sein.
Wie viel Zoll sollte ein Gaming-Monitor haben?
Die populärste Größe ist nach wie vor 27 Zoll. Es gibt aber auch Gamer, die auf 32-, 34- oder 49-Zoll-Modellen zocken.
Was kann ein Gaming-Monitor?
Gaming-Monitore sind in der Regel deutlich schneller als herkömmliche Bildschirme.