Die Festgeldzinsen sind auf den tiefsten Stand seit mehr als einem Jahr gefallen. Bundesweit verfügbare Angebote mit zwei Jahren Laufzeit bringen im Schnitt nur noch 2,68 Prozent Zinsen. Niedriger standen die Festgeldzinsen zuletzt im Mai 2023. Beim Tagesgeld haben sich die Banken vor der anstehenden EZB-Zinssitzung, die an diesem Donnerstag stattfindet, eine Atempause verordnet und die Zinsen weitestgehend konstant gehalten. Das zeigt eine aktuelle Zinsauswertung von über 800 Banken und Sparkassen durch das Vergleichsportal Verivox.
Festgeldzinsen im August deutlich gesunken
Seit ihrem Höhepunkt im November vergangenen Jahres gaben die Zinsen bundesweit verfügbarer Festgeldangebote im Schnitt um 0,71 Prozentpunkte nach. “In den aktuellen Festgeldkonditionen ist eine Leitzinssenkung bereits eingepreist. Größere Zinssprünge sind deshalb nicht zu erwarten, wenn die EZB den Einlagezins wie erwartet um einen Viertelprozentpunkt zurückfährt”, sagte Oliver Maier von Verivox. “In den kommenden Wochen dürfte sich der aktuelle Trend fortsetzen und die Festgeldzinsen weiter in moderatem Umfang sinken.”
Günstige Inflationsentwicklung führt zu hohen Realzinsen
Atempause beim Tagesgeld
Beim Tagesgeld haben sich die Zinsen im Marktdurchschnitt in den vergangenen Wochen kaum von der Stelle bewegt. Bundesweit verfügbare Angebote werden mit durchschnittlich 1,68 Prozent sogar minimal höher verzinst als Anfang August (1,66 Prozent). Bei Sparkassen (0,61 Prozent) und den regionalen Genossenschaftsbanken (0,63 Prozent) liegen die Durchschnittszinsen mehr als einen Prozentpunkt niedriger. “Vor dem Notenbanktermin wartet ein Großteil der Banken noch ab, was passieren wird. Aber wenn die EZB die Leitzinsen senkt, werden viele Geldhäuser schnell nachziehen und ihrerseits auch die Verzinsung auf ihren Tagesgeldkonten nach unten schrauben”, sagt Oliver Maier. Wie eine Verivox-Auswertung zeigt, hatten nach der letzten Leitzinssenkung allein im Juni mindestens 54 Banken und Sparkassen ihre Tagesgeldzinsen reduziert.