Im Internet gibt es unglaubliche Schnäppchen. Manchmal sind die aber tatsächlich zu gut, um wahr zu sein. Denn Kriminelle locken mit Mode, Konzerttickets, Technik und mehr in gut gefälschte Shops mit sehr niedrigen Preisen. Das Ganze hat nur einen Haken: Die Ware wird nie geliefert. Damit Sie nicht auf solche Tricks hereinfallen, sollten Sie jeden neuen Shop, bei dem Sie einkaufen wollen, zuvor prüfen. Am einfachsten geht das mit dem Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale NRW. Der kennt viele Betrugsadressen, checkt Details wie Impressum, Adressen, das Alter der Seite und vieles mehr – und gibt Ihnen eine Einschätzung, ob die Seite vertrauenswürdig ist.

Falsche Angebote täuschen Verbraucher

“Fake Shops sind eines der großen andauernden Verbraucher-Probleme in Deutschland”, weiß Oliver Havlat. Er ist Chefredakteur bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen und kennt sich mit den Methoden der falschen Internetshops bestens aus. “Wir haben 120.000 Online-Shops in unserer Datenbank und davon sind 27.000 als Fake Shops aufgeführt”, sagt er.

Dass immer wieder Nutzerinnen und Nutzer auf die falschen Angebote eingehen, liegt an den Methoden der kriminellen Betreiber. Oliver Havlat weiß: “Fake Shops sind vor allem dort zu finden, wo die Waren knapp sind. Der Preis ist dann meist etwas günstiger als bei der Konkurrenz.” Außer mit verlockenden Angeboten täuschen die Macher ihre Kundinnen und Kunden mit gut gemachten Webseiten. Die lassen sich auf den ersten Blick nicht immer von denen seriöser Anbieter unterscheiden. “Es handelt sich nicht mehr um handgemachte Seiten, die in schlechtem Deutsch daherkommen”, erklärt der Verbraucher-Experte. Und über automatisierte Prozesse stellen Kriminelle neue Seiten oft gleich im Dutzend online.

Hilfe vom Fakeshop-Finder

Damit Nutzerinnen und Nutzer falsche Angebote schnell entlarven können, hat die Verbraucherzentrale NRW im Sommer 2022 den Fakeshop-Finder an den Start gebracht. Sind sie sich bei einem Shop nicht sicher, geben sie dessen Web-Adresse einfach in den Suchschlitz der Internetseite verbraucherzentrale.nrw/fakeshopfinder ein. Die Einschätzung kommt sofort. Dahinter steckt ein ausgeklügeltes System. “Beim Fakeshop-Finder handelt es sich um eine künstliche Intelligenz, die aktiv nach Shop-Seiten sucht und sie auf bestimmte Kriterien prüft”, so Oliver Havlat.

Zum Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale NRW

Das Tool checkt unter anderem, ob die Website des jeweiligen Shops über ein Impressum verfügt und darin eine Umsatzsteuer-ID genannt wird. Wichtig ist außerdem, wo die Seite gehostet wird, ob die angebotene Domain dazu passt und ob es im Quelltext der Seite Auffälligkeiten gibt. Zusätzlich greift der Fakeshop-Finder auf die Bewertungen von Plattformen wie Trustpilot und Trusted Shops zurück und gleicht den Shop mit Fake-Shop-Listen ab. Mithilfe eines leicht zu überblickenden Ampelsystems (siehe unten) gibt der Fakeshop-Finder dann in wenigen Sekunden Auskunft, ob es sich beim überprüften Angebot um einen windigen Betrüger oder doch um einen seriösen Seitenbetreiber handelt.

Die Ampel im Fakeshop-Finder zeigt …

  • Rot: Finger weg! Denn der Shop ist bereits aufgefallen und auf Fake-Shop-Listen zu finden. Andere Nutzerinnen und Nutzer haben die Adresse schon gemeldet. Die Verbraucherzentrale NRW empfiehlt, sich das gewünschte Produkt in einem anderen Shop anzusehen.
  • Gelb: Status unbekannt. Der Shop ist bislang nicht negativ aufgefallen, weist aber mindestens ein Merkmal eines Fake Shops auf. Nehmen Sie den Laden am besten noch einmal genau unter die Lupe (siehe unten) und vermeiden Sie die Zahlung per Vorkasse.
  • Grün: Keine Probleme. Nutzerinnen und Nutzer können eigentlich bedenkenlos zugreifen. Kennen Sie den Shop noch nicht, empfiehlt sich aber, die Rücksendebestimmungen zu lesen, einen Blick auf die AGB zu werfen und darauf zu achten, dass sichere Zahlungsmethoden angeboten werden.

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Fake Shops selbst erkennen und meiden

Der Fakeshop-Finder ist ein sinnvolles Tool, zwielichtige Angebote schon vor dem Kauf zu entlarven. Liefert der Finder zu einem Shop mal keine Infos, können sich Nutzerinnen und Nutzer mit ein paar einfachen Tipps selbst vor der Kostenfalle und vor viel Ärger schützen:

  1. Seien Sie bei Angeboten in unbekannten Online-Shops skeptisch. Fake Shops wollen das schnelle Geschäft mit beliebten, aber knappen Waren machen. Hat ein unbekannter Anbieter etwas auf Lager, das sonst überall ausverkauft ist, seien Sie vorsichtig. Erst recht, wenn der Shop deutlich niedrigere Preise verlangt als die etablierte Konkurrenz.
  2. Prüfen Sie die Bezahlwege. Wirbt der Anbieter mit der Akzeptanz von Mastercard, PayPal & Co., ermöglicht schließlich aber nur die Zahlung via Vorkasse, ist Vorsicht geboten. Kontaktieren Sie in diesem Fall den Shop und fragen Sie nach einer alternativen Zahlungsmethode. So erfahren Sie auch, ob hinter der angegebenen E-Mail-Adresse jemand steckt. Gibt es keine Zahlungsweise, die einen Käuferschutz beinhaltet: Finger weg!
  3. Checken Sie die Website des Shops auf Ungereimtheiten. Passt die Adresse zum Inhalt – oder versucht hier ein Mode-Shop Computerteile zu verkaufen? Hat die Seite ein gültiges Impressum mit Mail-Adresse? Sind die AGB verständlich oder in schlechtem Deutsch verfasst? Und was sagen die Kundenbewertungen über den Shop?
Unter cobi.de/go/fake finden Sie bei der Verbraucherzentrale mehr Tipps zu Fake Shops.

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Schäden in Millionenhöhe durch Fake Shops

Aber selbst wenn der Finder grünes Licht gibt, ist Vorsicht geboten. “Eine grüne Ampel bedeutet, dass uns keine Anzeichen für einen Fake Shop vorliegen”, sagt der Verbraucherschützer. Kenne man den Shop nicht, solle man sich die Rücksendebestimmungen und die AGB anschauen. Andersherum muss eine gelbe Ampel nicht bedeuten, dass Betrüger am Werk sind. Gerade kleinere Shops wissen oft nicht, dass ihre Seite ein Impressum haben muss. Auch hier lohnt es sich, vor dem Kauf ganz genau hinzuschauen (siehe oben). Das kostet nur wenig Zeit und vermeidet unnötigen Ärger.

Die Abzocker in der Shopping-Welt verdienen gut: “Wir gehen davon aus, dass der Schaden, der durch Fake Shops entsteht, jährlich Millionenhöhe erreicht”, sagt Havlat. Für Betroffene bedeutet das im Einzelfall knallhart: Am Ende ist das Geld weg! Eine Rückerstattung können sie vergessen. Es gilt, einfach geduldig zu bleiben und zu warten, bis seriöse Anbieter das gewünschte Produkt wieder führen.

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