Abmahnung statt Aufspaltung – vorerst
Nun scheint es, als würde die EU zunächst von einer Aufspaltung des Google-Anzeigengeschäfts absehen. Ganz vom Tisch ist diese Option laut Reuters aber noch nicht. So mahnen die europäischen Wettbewerbshüter den US-Konzern für seine Praktiken vorerst zwar nur ab. Sollte dieser seine Vorgehensweise aber nicht ändern, könne es weiterhin zur Zerschlagung durch die EU kommen. Es wäre die bislang härteste Strafe der EU gegen den US-Konzern. Bis es zu einer offiziellen Entscheidung der EU kommt, könnte es allerdings noch dauern. So gehen Reuters’ Quellen davon aus, dass sie nicht vor November 2024 fallen dürfte.
Google mit geschlossenem Verkaufskreislauf
Allein 2023 erzielte Google mit seinen Diensten Werbeeinnahmen in Höhe von knapp 238 Milliarden US-Dollar (rund 220 Milliarden Euro), wie Reuters berichtet. Das Problem aus Sicht der EU: Google betreibt nicht nur Tools wie Google Ads, mit denen Werbetreibende digitale Anzeigenflächen kaufen können, sondern auch Anzeigenbörsen wie AdX, auf denen diese Flächen verkauft werden. Seit 2014 soll Google diesen Vorteil genutzt haben, um seine eigene Anzeigenbörse AdX für den Kauf von Anzeigenflächen über Google Ads und andere Google-Dienste zu bevorzugen.