Epson ist nach HP (35 Prozent) mit einem Marktanteil von knapp 22 Prozent der weltweit zweitgrößte Druckerhersteller. Seine Parade-Produkte sind aktuell die Tintentank-Modellen der EcoTank-Reihe. Die sind bei den Anschaffungskosten etwas teurer, drucken aber zu extrem niedrigen Kosten. Mit dem Modell WorkForce WF-2960DWF bringt das bereits 1942 gegründete Unternehmen nun wieder ein Multifunktionsgerät mit klassischen Tintenpatronen auf den Markt. Im Angebot gab es das Modell zum Testzeitpunkt für unter 100 Euro. Dafür bekommen Kunden vergleichsweise viel geboten, müssen aber auch mit einigen Mankos leben, wie der Test des WorkForce WF-2960DWF zeigt.

Mit seinen Abmessungen von 38x30x22 Zentimetern ist der WorkForce WF-2960DWF kein riesiges Multifunktionsgerät, es ist recht kompakt. So findet es es auch auf kleineren Schreibtischen einen Platz. An der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen: Alles sitzt da, wo es ein soll, eine billige Klapperkiste ist der WorkForce WF-2960DWF nicht.

Epson Workforce WF-2960DWF: Test

Der Epson Workforce WF-2960DWF ist ein kompaktes Multifunktionsgerät.

Foto: Epson

Für um die 100 Euro erhalten Kunden zudem ein Multifunktionsgerät, das recht ordentlich ausgestattet ist: Dokumente und Fotos lassen sich vom Rechner per USB zuführen. Der Drucker darf aber auch per Netzwerkkabel an den Router andocken. So nutzen ihn mehrere Personen im Haushalt parallel. Das klappt übrigens auch drahtlos per WLAN. Vorteil: Nutzer bringen so nicht nur Dokumente vom PC oder Notebook zu Papier, sondern auch per Smartphone oder Tablet. Gut: Per USB-Stick lassen sich Schriftstücke und Bilder auch direkt am Epson WorkForce WF-2960DWF drucken – ohne Umweg über einen Rechner. Schade: Per microSD– oder SD-Karte, etwa von Digitalkameras, klappt das nicht. Dafür fehlt dem Epson der Speicherkartenleser. Wer es noch braucht: Ein Fax mit einem Speicher für maximal 100 Seiten ist an Bord.

Epson Workforce WF-2960DWF: Test

Der kleine Touchscreen des Epson Workforce WF-2960DWF lässt sich leicht anwinkeln.

Foto: Epson

Auch gut: Die Papierkassette an der Front nimmt bis zu 150 Blatt auf – unter einer Abdeckung geschützt vor Staub und Eselsohren. Im Auswurfschacht dürfen maximal 80 Seiten Platz nehmen. Im Test ließen sich dank Duplex-Einheit auch beidseitige Ausdrucke anfertigen, das Kopieren und Scannen von Dokumenten klappte auch ohne Umweg über den PC. Der dafür nötige Touchscreen fällt mit einer Diagonalen von 6,1 Zentimeter etwas mickrig aus, er setzt Eingaben aber schnell um, das Menü ist einfach und logisch aufgebaut.

Epson Workforce WF-2960DWF: Test

Mit dem ADF-Scanner an der Oberseite des Epson Workforce WF-2960DWF lassen sich bis zu 30 Seiten in einem Rutsch einscannen oder kopieren.

Foto: Epson

Aber viel wichtiger ist die Druckqualität. Und die war im Test richtig gut: Farbige Fotos und Grafiken spuckte der Epson mit einer hohen Farbtreue aus, Graustufen fast originalgetreu, die Schärfe bewegte sich beim Fotodruck auf einem sehr hohen Niveau, Grafikdrucke waren aber etwas unscharf. Auf farbigen Druckflächen war zudem eine minimale Stufenbildung erkennbar, obendrein zierte zum Teil eine Körnung die Bilder. Beim Scannen von Bildern überzeugte der Epson auch nicht in allen Punkten: Während sich die Farbtreue noch auf einem hohen Niveau bewegte, erfasste er Graustufen leicht verfälscht. Die Schärfe war aber dank der maximalen Auflösung von 1534 ppi sehr hoch.

Gut dafür: Egal ob Fotos, Grafiken oder Texte – der Epson WorkForce WF-2960DWF druckte im Test mit einem hohen Tempo: So lag eine Seite mit schwarzem Text bereits nach drei Sekunden im Auswurf, sechs Textseiten waren nach 22 Sekunden fertig. Für eine Seite mit einer aufwendigen, farbigen Grafik benötige der Epson 1:50 Minute, ein Farbbild auf Fotopapier mit den Maßen 18×24 Zentimeter war in drei Minuten fertig – und fürs kleinere 10×15-Zentimeter-Foto brauchte er eineinhalb Minuten. Das sind allesamt gute, wenn auch keine überragenden Werte!

Epson Workforce WF-2960DWF: Test

Die Papierkassette des Epson Workforce WF-2960DWF nimmt bis zu 150 Blatt auf.

Foto: Epson

Die Druckkosten des WorkForce WF-2960DWF lassen sich aber mit dem Tintenabo-Modell “ReadyPrint” von Epson senken. Damit kommt die Tinte automatisch nach Hause, sobald sich der Patronenfüllstand dem Ende neigt. Je nach Modell kostet das Abo pro Monat zwischen 99 Cent für maximal 10 Seiten und 18,99 Euro für maximal 500 Seiten. Und es spielt keine Rolle, ob Sie eine Textseite, eine farbige Grafik auf DIN A4 oder ein Foto drucken – die Kosten sind immer gleich: je nach Abomodell zwischen 4 und 10 Cent. So wird die Textseite zwar etwas teurer, wer aber viel in Farbe druckt oder Bilder auf Fotopapier verewigt, fährt mit dem Abomodell deutlich günstiger.

Der WorkForce WF-2960DWF von Epson ist gut ausgestattet. Er druckte im Test Texte, Fotos und Grafiken in einer guten Qualität. Und das Multifunktionsgerät trödelt nicht, es druckt recht zügig. Aber selbst für ein Modell mit klassischen Tintenpatronen sind die Druckkosten hoch, im Vergleich zu den (meist deutlich teureren) Tintentankgeräten sowieso. Am Ende ist der Epson WorkForce WF-2960DWF ein vergleichsweise günstiges Multifunktionsgerät, das sich vor allem für Wenigdrucker bestens eignet.

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