SpaceX-Gründer Elon Musk (53) hat seine Vision von Marsflügen für die Massen geteilt. “Wir wollen jeden, der ein Weltraumreisender sein will, befähigen, zum Mars zu reisen! Das heißt du oder deine Familie oder Freunde – jeder, der von großen Abenteuern träumt”, schrieb Musk auf seiner Kurznachrichtenplattform X am 22. September 2024. Irgendwann werde es Tausende “Starships” (“Sternenschiffe”, “Raumschiffe”) geben, die zum Mars fliegen. Reisen von der Erde zum Mars sind Musk zufolge nur alle zwei Jahre möglich. Die Entfernung von der Erde zum Mars schwankt erheblich, da beide Planeten eigene Umlaufbahnen um die Sonne haben. Für Missionen angepeilt werden dabei jene Zeitfenster, in denen die Entfernung am geringsten ist.
Siedlungen auf Mond und Mars
Unabhängig vom Erfolg der Landungen werde SpaceX die Zahl der zum Mars fliegenden Schiffe mit jeder solchen Transit-Gelegenheit “exponentiell” erhöhen, schrieb der Multimilliardär weiter. Die fundamentale Frage sei, ob es der Menschheit gelinge, sich dauerhaft auf mehreren Planeten zu etablieren, bevor die Erd-Gesellschaft durch globale Katastrophen so sehr geschwächt werde, dass sie keine Versorgungs-Nachschübe zum Mars mehr auf den Weg bringen könne, betonte der 53-Jährige.
Ex-ESA-Chef Wörner: Rücksicht nehmen
“Der Mensch wird eines Tages zum Mars fliegen und hoffentlich auch zurück”, sagte Europas früherer Raumfahrtchef Johann-Dietrich (“Jan”) Wörner (70) dazu der Deutschen Presse-Agentur. Die Gefahren einer Mission zum Mars seien aber bedeutend größer als zum Mond. “Erstens die Reisedauer ohne Chance einer raschen Rückkehr, zweitens die Übermittlungsdauer bei der Kommunikation im Notfall, drittens eine hohe Strahlung über einen langen Zeitraum und viertens die psychologischen Herausforderungen.” Auch in anderer Hinsicht mahnt der einstige Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) zu Zurückhaltung: Er habe ein sehr ungutes Gefühl, die Besiedlung anderer Planeten als Ausweg für eine Erde zu haben, die man nicht schütze.
Folgen für die Umwelt
Tourismus sei schön, meinte Wörner. “Aber die ökologischen Konsequenzen dürfen nicht ausgeblendet werden. Wir diskutieren über Schweröl bei Kreuzfahrtschiffen – da ist jeder Vergnügungsraumflug ökologisch nicht akzeptabel.” Raketen für Weltraumflüge haben einen größeren Einfluss auf das Klima als vielfach angenommen: Sie produzieren schädliche Stickoxide, tragen zum Abbau der Ozonschicht bei und beschleunigen die Erderwärmung. Ende 2022 hatte ein Team um Robert Ryan vom University College London errechnet, dass drei Jahre Weltraumtourismus reichen könnten, um doppelt so viele klimaschädliche Emissionen zu erzeugen wie sämtliche wissenschaftliche Weltraummissionen zusammen. Im September 2024 wurde bekannt, dass eine Rakete von Elon Musk am 18. November 2023 bei einer Explosion ein Loch in die obere Atmosphäre gerissen hat. Konkret ging es um die Megarakete Starship – das bislang größte und leistungsstärkste je gebaute Raketensystem. Beim vierten Versuch hatte die unbemannte Rakete den Weg ins All geschafft und war später, wenn auch beschädigt, im Indischen Ozean gelandet.