Pedelecs, im Volksmund auch E-Bikes genannt, erfreuen sich seit Jahren wachsender Beliebtheit. Nicht nur bei Einzelhändlern bringen die Drahtesel mit elektrischem Hilfsmotor die Kassen zum klingeln, auch auf dem privaten Markt lässt sich mit dem Verkauf gebrauchter Räder einiges vom üblicherweise üppigen Anschaffungspreis wieder reinholen. Für viele Menschen, die sich von ihrem E-Bike trennen wollen, ist Ebay die erste Anlaufstelle, um einen passenden Abnehmer oder eine passende Abnehmerin zu finden. Dem schiebt der Betreiber der Handelsplattform nun überraschend einen Riegel vor – zumindest in Großbritannien.

Wie die britische BBC berichtet, plant Ebay ab dem 31. Oktober 2024 im Vereinten Königreich ein generelles Verbot von privaten E-Bike-Verkäufen. Während ausgewählte gewerbliche Händler auch weiterhin elektrifizierte Fahrräder und deren Akkus anbieten dürfen, soll privaten Usern dieses Privileg in Zukunft verwehrt bleiben. Doch auch professionelle Anbieter müssen laut Bericht bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um ihr E-Bike-Geschäft fortführen zu dürfen. Welche das sind, ließ Ebay offen. Die Begründung für die geplante Neuregelung bleibt etwas undurchsichtig. Demnach gibt Ebay in erster Linie Sorgen rund um das Thema Brandschutz an.

Offenbar Reaktion auf steigende E-Bike-Brände

Laut BBC meldete die Londoner Berufsfeuerwehr unlängst eine drastische Zunahme von Bränden, die durch defekte E-Bike-Akkus ausgelöst wurden. Demnach stieg die Zahl der Vorfälle 2023 um 78 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ebay erklärte in einer Stellungnahme gegenüber der BBC, dass die Sicherheit der Verbraucherinnen und Verbraucher oberste Priorität für das Unternehmen habe. Inwiefern ein Verbot von Privatverkäufen die Sicherheit von E-Bikes erhöht, bleibt unklar. Laut der Website Electrek.co gibt es gegenwärtig keinerlei gesetzliche Vorgaben, die den Privatverkauf von E-Bikes einschränken würden. Es handelt sich bei Ebays Regeländerung also um eine freiwillige Maßnahme.

Electrek.co zufolge hat Ebay ähnliche Pläne bislang für keinen anderen Markt angekündigt. Ob sich das künftig ändert, ist nicht bekannt. Die Website stellt auch die Sinnhaftigkeit eines solchen Verbots infrage. Demnach gab es 2023 in ganz Großbritannien 155 E-Bike-Brände. Die Gesamtzahl der E-Bikes im Land liegt laut Schätzungen jedoch zwischen 500.000 und einer Million. Die Brandrate liegt also zwischen 0,01 und 0,02 Prozent. Zum Vergleich: Bei Autos liegt sie mit 0,05 Prozent deutlich höher. Brennende E-Bike-Akkus tauchen auch in deutschen Schlagzeilen immer wieder auf. Laut Electrek.co handelt es sich in den meisten Brandfällen um billige Produkte ohne entsprechende Sicherheitszertifizierungen. Das Brandrisiko bei teuren Markenmodellen sei hingegen verschwindend gering.

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