Haben Fremde Zugriff auf Ihr E-Mail-Konto, müssen Sie schnell handeln, um weiteren Schaden zu verhindern. COMPUTER BILD erklärt Schritt für Schritt, was zu tun ist.
E-Mail-Account gehackt: Virenscan durchführen
Möglicherweise waren Keylogger und andere Schadprogramme am Hack Ihres Kontos beteiligt. Scannen Sie daher Ihren PC gründlich mit einer Schutzsoftware, noch bevor Sie neue Passwörter festlegen – sonst spielen Sie die neuen Zugangsdaten möglicherweise direkt den Angreifern zu. Während Sie die folgenden Schritte ausführen, lassen Sie auch auf allen anderen PCs, Tablets und Smartphones Virenscans laufen.
E-Mail-Konto gehackt: Passwörter ändern
Es mag trivial klingen, doch wenn auch nur der bloße Verdacht besteht, dass Ihr E-Mail-Konto gehackt sein könnte, sollten Sie schleunigst Ihr Zugangspasswort zum Mail-Postfach ändern! So lässt sich möglicherweise Schlimmeres verhindern. Tipps zur Wahl sicherer Passwörter bietet das obige Video. Können Sie sich gar nicht mehr anmelden, weil Ihr Kennwort geändert wurde? Dann wenden Sie sich an den Kundendienst des Mail-Anbieters, um Ihre Identität zu bestätigen und wieder Zugang zu erlangen. Ist das geschafft, ändern Sie möglichst auch alle anderen Passwörter, denn über Ihren Posteingang haben Angreifer möglicherweise bereits Zugriff auf andere Konten erlangt. Wichtig: Verwenden Sie für jede Anmeldung im Internet ein abweichendes Passwort, denn sonst gilt: Ist ein Konto gehackt, haben die Angreifer sofort Zugriff auf die anderen. Auch ein
Passwort-Manager hilft unter Umständen dabei, ohne Kopfzerbrechen sichere Passwörter einzusetzen. Um auf Nummer sicher zu gehen, ändern Sie zusätzlich Ihre Antworten auf Sicherheitsfrage
Outlook: Eigenes Passwort auslesen
Falls Sie Ihr E-Mail-Passwort nicht mehr wissen, lässt sich das über Outlook auslesen. Das können Hacker übrigens auch, sofern sie direkten Zugriff auf Ihren PC haben. Wie es genau funktioniert, erklärt COMPUTER BILD in einem
Tipp. Achtung: Machen Sie das nur mit eigenen Passwörtern. Kennwörter anderer Personen auf diese Weise auszulesen, ist unter Umständen strafbar.
Ist Ihr Postfach erst einmal geknackt, nutzen die Ganoven es möglicherweise als Malware-Schleuder mit Vertrauensbonus: Erhalten Freunde und Verwandte E-Mails mit dubiosen Anhängen von Ihrem Konto, sind sie vielleicht eher gewillt, die digitalen Anlagen zu öffnen. So hoffen die Missetäter, auch Konten oder gar gesamte PCs weiterer Opfer zu kapern. Wirken Sie dem entgegen, indem Sie Freunde und Verwandte über den Hack informieren und vor möglichen betrügerischen E-Mails warnen.
Kontoeinstellungen überprüfen
Haben Sie (wieder) Zugang zu Ihrem E-Mail-Konto, stellen Sie sicher, dass dort keine Signatur oder Abwesenheitsnotiz eingerichtet ist, die unbekannte Links enthält. Prüfen Sie sicherheitshalber auch, ob Einstellungen in sozialen Netzwerken verändert wurden, etwa bei Facebook, und ob dort möglicherweise falsche Freunde hinzugekommen sind. Sollte dasselbe E-Mail-Konto bereits mehrfach gehackt worden sein, bietet der E-Mail-Anbieter möglicherweise eine unzureichende Sicherheit. In diesem Fall sollten Sie einen Anbieterwechsel erwägen. Prüfen Sie zudem, ob die Hacker eine
Weiterleitung Ihrer E-Mails eingerichtet haben. Darüber würden alle Passwort-Änderungsmails auch an die Kriminellen gehen, und sie könnten sich direkt wieder Zugang zu Ihren Online-Konten beschaffen – selbst wenn sie mittlerweile aus dem E-Mail-Konto ausgesperrt sind. Ist eine fremde Weiterleitung eingerichtet, löschen Sie diese.
Sind alle anderen Maßnahmen getroffen, wappnen Sie sich für die Zukunft, um eine Wiederholung des Hacks zu vermeiden. Prüfen Sie etwa, ob sich Sicherheitseinstellungen im E-Mail-Konto verschärfen lassen, und aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung, sofern verfügbar. Um künftig informiert zu werden, falls Ihre Zugangsdaten bei einer Datenpanne öffentlich geworden sind, nutzen Sie den
COMPUTER BILD-Account-Alarm. Den erhalten Sie kostenlos über den obigen Link. Es ist aber auch möglich, dass die Angreifer die Zugangsdaten direkt bei Ihnen abgegriffen haben. Durch
Phishing oder Malware auf Ihren Geräten können die Angreifer Ihre Daten stehlen und selbst verwenden. Installieren Sie daher ein aktuelles Virenschutzprogramm und informieren Sie sich über gängige Phishing-Tricks und wie Sie diese erkennen. Zudem sollten Sie prüfen, ob Sie für jedes Konto ein eigenes, sicheres Passwort verwenden. Nutzen Sie dafür am besten einen
Passwort-Manager.