Der Loewe We Beam zählt zu den smarten und unkomplizierten Video-Projektoren: Die sind weder für Konferenzräume gedacht, noch zur Festinstallation unter der Decke eines speziell ausstaffierten Heimkinos. Stattdessen fühlt sich der kleine Beamer auf dem Couchtisch wohl oder auf irgendeinem Hocker im Wohnzimmer, Ferienhaus oder Camper. So verspricht er im Handumdrehen einen vergnüglichen Film- und Gaming-Abend unter Freunden oder mit der Familie. Damit tritt er gegen beliebte Konkurrenten wie den Samsung Freestyle oder den Xgimi Mogo 2 Pro an.

Mit einer Kantenlänge von 17,5 Zentimetern und knapp 5 Zentimeter Höhe braucht der Loewe We Beam nicht mehr Platz als eine mittelgroße Pralinenschachtel, mit 830 Gramm stellt auch das Gewicht keine nennenswerten Ansprüche an die Unterlage. Dank Gewinde in der Unterseite lässt er sich sogar auf einem Kamerastativ befestigen. Mit dem Abstand zur Projektionswand lässt sich die Bildgröße einstellen. Laut Hersteller sollen Bilddiagonalen von 40 bis 120 Zoll möglich sein, das entspricht etwa 1 bis 3 Metern. Dementsprechend liegt der Mindestabstand bei einem knappen Meter, praxisgerecht sind 1,50 bis 2 Meter. Mit zunehmender Größe sehen die Bilder dunkler und flauer aus. Bei gerader Ausrichtung liegt die Bildunterkante praxisgerecht etwa auf Höhe der Stellfläche. Sollte der Loewe schräg nach oben oder unten beamen müssen, ist das auch kein Drama: Er richtet automatisch die Kanten gerade aus (Trapezkorrektur) und stellt das Bild scharf. Dabei korrigiert er die Justage selbstständig nach jedem Schubser und Platzwechsel – sehr clever. Mit einer Taste auf der Fernbedienung lässt sich der Prozess manuell anstoßen, da ist außerdem Feineinstellung per Hand möglich.

Die Steuerung des Loewe We.Beam erfolgt über eine handliche Fernbedienung.

Die Steuerung des Loewe We Beam erfolgt über eine handliche Fernbedienung.

Foto: COMPUTER BILD

  • HDMI: Am HDMI-Eingang ist zum Beispiel ein TV-Receiver oder eine Spielekonsole anschließbar. Gut für Gamer: Die übliche Bildverzögerung (Latenz) fällt hier mit rund 20 Millisekunden unmerklich kurz aus. Die 4K- oder UHD-Auflösung verarbeitet der Eingang mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde, höhere Bildraten gemäß HDMI 2.1 sind nicht möglich. Der Anschluss kann außerdem als Tonausgang für Soundbars und AV-Receiver (ARC, enhanced Audio Return Channel) dienen.
  • USB: Der We Beam hat einen USB-A-Anschluss zur Foto- und Videowiedergabe. Im Test kam der Beamer mit seinem integrierten Mediaplayer mit den gängigsten Multimediaformaten außer DivX und DTS-Ton zurecht.
  • Audio-Ausgang: Die Klinkenbuchse beliefert zum Beispiel PC-Lautsprecher oder einen Kopfhörer mit dem laufenden Ton.
  • Bluetooth: Mit dem Beamer lässt sich ein Bluetooth-Kopfhörer oder ein Bluetooth-Lautsprecher koppeln.
  • WLAN: Per Funk ist die Verbindung ins Heimnetzwerk oder zu einem mobilen Hotspot möglich.

Bei bestehender WLAN-Verbindung kann der Loewe We Beam mit Bordmitteln Filme, Serien und TV-Sendungen streamen. Seine Möglichkeiten sind dabei jedoch begrenzt, weil er mit einem Linux-Betriebssystem mit überschaubarer App-Auswahl arbeitet. So sind Amazon Prime Video und Netflix verfügbar, außerdem die ARD-Mediatheken und Joyn sowie YouTube – und das war es dann schon. Prinzipiell lassen sich Bildschirme von Mobilgeräten per Miracast spiegeln, wenn etwa das Android-Smartphone ebenfalls diese etwas betagte Technik beherrscht.

Der USB-C-Anschluss am Loewe We.Beam ist für die Stromversorgung reserviert.

Der USB-C-Anschluss am Loewe We Beam ist für die Stromversorgung reserviert, neben Netzteilen eignen sich auch Powerbanks mit USB-PD (Power Delivery) und mindestens 65 Watt.

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Die Projektionstechnik im Loewe We Beam ist ganz auf der Höhe der Zeit: Full-HD-Auflösung ist für Beamer dieser Größe und Preisklasse Stand der Technik, ungewöhnlich ist der Laser als Lichtquelle. Der ist heller als die sonst verbreiteten LEDs und langlebiger als althergebrachte Halogenlampen. Loewe verspricht 25.000 Stunden, selbst bei täglichem Einsatz entspricht das mehr als 20 Jahre. Und hell ist der kleine wirklich, im Testlabor erreichte er mit 518 Lumen fast die doppelte Helligkeit etwa im Vergleich zum Samsung Freestyle. So ist vom Bild noch etwas zu erkennen, wenn die Umgebung nicht komplett dunkel ist. Aber wie bei jedem Beamer gilt für den Loewe: Für bestmögliche Bildqualität kann es nicht dunkel genug sein. Die Farbwiedergabe ist in der Standard-Einstellung etwas bunt, insbesondere Grün leuchtet fast schon giftig. Der Wechsel in den Benutzer-Modus und auf warme Farbtemperatur bewirkt ein deutlich natürlicheres Bild, ohne an Helligkeit einzubüßen. Bewegungen zeigt der Beamer leicht ruckelig, auch das ist typisch für günstige Mobil-Modelle. Sehr gut: Trotz hellem Bild und geringer Abmessungen ist der Loewe im Betrieb mit 21 Dezibel flüsterleise, nur für kurze Momente wie bei der Bildjustage brauste er im Test etwas auf.

Der Loewe We.Beam kann per WLAN Filme, Serien und TV-Sendungen streamen, wenn auch nur von wenigen Anbietern..

Der Loewe We Beam kann per WLAN Filme, Serien und TV-Sendungen streamen, wenn auch nur von wenigen Anbietern..

Foto: COMPUTER BILD

Der Loewe We Beam zeigte im Test, wie unkompliziert ein Beamer sein kann. Gemessen an seiner handlichen Größe ist er sehr leistungsstark, das helle Bild gefällt bei Filmen genauso wie beim Gaming oder bei Sport-Übertragungen. Zudem verhält sich der Projektor dabei ungewöhnlich leise. Die Tonwiedergabe übernimmt am besten eine gute Bluetooth-Box, die eingebauten Lautsprecher klingen nahezu bassfrei. Die Streaming-Möglichkeiten mit Bordmitteln sind begrenzt. Wenn aber Amazon Prime Video, Netflix und YouTube genügen, überzeugen Bedienbarkeit und Arbeitstempo.

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