Was tun, wenn das Defragmentieren nicht funktioniert?
Der Windows-Defragmentierer startet nicht
Windows bringt einen eigenen Defragmentierer mit, den Sie seit Vista über Windows-R und den Befehl dfrgui aufrufen. Dahinter steckt eine gleichnamige EXE-Datei im C:\Windows\System32-Ordner, “dfrgui.exe” genannt. Sollte das Utility mit seinem GUI-Fenster nicht erscheinen, liegt das wahrscheinlich an einem beendeten und nicht ladenden Defrag-Dienst.
Zur Abhilfe öffnen Sie mit Windows-R und dem Befehl services.msc den Windows-Dienste-Manager und führen darin einen Doppelklick auf den Eintrag “Defragmentierung” (Windows 7) beziehungsweise auf “Laufwerke optimieren” (Windows 8 und höher) aus. Es öffnen sich die Eigenschaften, und darin stellen Sie den Starttyp auf “Automatisch” und klicken auf den Button “Starten”.
SSD defragmentieren scheitert
Intelligente Tuning-Tools defragmentieren nur Festplatten, nicht aber SSDs. Die Utilitys schonen so die empfindlichen Speicherzellen dieser Flash-basierten Datenträger. Sollten Sie dennoch eine Defragmentierung einer SSD durchführen wollen, können Sie das tun: Hierfür schalten Sie in Ihrem Defrag-Programm die Klassifizierung etwa von Laufwerk C:\ um, sodass es bei ihm zu einer Behandlung als Festplatte (statt zu einem etwaigen SSD-konformen Wartungsverfahren) kommt.
Genug Speicherplatz sicherstellen
Defragmentierungen benötigen eine gewisse Menge an freiem Speicherplatz, um erfolgreich zu verlaufen. Löschen Sie überflüssige Dateien auf dem Laufwerk, das Sie nicht defragmentieren können, um eine hinreichende Kapazität sicherzustellen, sofern sie nicht gegeben ist.
Zum Aufräumen greifen Sie wahlweise zum Windows Explorer, zu einer Funktion in Ihrem Defrag-Tool (sofern dort vorhanden) oder zu einem dedizierten Optimierungs-Programm. Es bietet sich beispielsweise ein Griff zu AVG TuneUp oder zu den Norton Utilities an. Kostenlos nutzen Sie den CCleaner.
Steht nicht genug freier Speicherplatz bereit, scheitert eine Defragmentierung entweder vollständig oder es sind mehrere Durchläufe nötig, um den Fragmentierungsgrad gründlich zu reduzieren.
Laufwerk auf Fehler überprüfen
Defragmentierungs-Programme mögen teilweise keine Laufwerke mit Dateisystem-Fehlern. Gut möglich, dass ihre Optimierungsprozeduren aufgrund von entsprechenden Havarien scheitern. Zur Abhilfe prüfen Sie Ihre Speichermedien auf Probleme und lassen sie beheben.
Geplante Defragmentierungen beginnen nicht
Ob eine per Klick angestoßene oder eine über einen Timer/Scheduler (Zeitplaner) geplante automatische Defragmentierung: Womöglich startet der Vorgang nicht oder pausiert, wenn Sie ein Notebook nutzen und es im Akkubetrieb läuft. Eine Defragmentierung ist nämlich energieintensiv – sie legt Datenträger-/HDD-Last an und spannt die CPU (Prozessor) ein. Insofern zügeln sich manche Defragmentierer mit ihren Routinen, um der Batterielaufzeit des Mobilgeräts nicht zuzusetzen.
Mögliche Lösungen: Sie verbinden Ihr Notebook mit einer Steckdose. Oder Sie legen in den Einstellungen Ihres Defragmentierers einen entsprechenden Schalter um, sodass Sie trotz Notebook-Akkubetrieb defragmentieren können. In letzterem Fall sollten Sie erwägen, eine Schnell-Defragmentierung statt einer gründlicheren vollständigen Defragmentierung auszuführen, damit Ihr Laptop weniger hart arbeiten muss und dem Akku nicht so schnell der Saft ausgeht.
Einzelne Dateien statt das gesamte Laufwerk defragmentieren
Scheitert Ihr Defrag-Tool, eine Partition zu optimieren, nehmen Sie sich wichtige und/oder stark fragmentierte Dateien einzeln vor. Der Windows-Defragmentierer erlaubt zwar nicht, dedizierte Files zu defragmentieren, doch bei nahezu sämtlichen Drittanbieter-Defragmentierern werden Sie funktional in dieser Richtung fündig.
Der Griff zu einem anderen Defrag-Tool ist eine gute Idee, wenn die aktuell genutzte Anwendung scheitert: Eine alternative Lösung funktioniert eventuell besser. Auch Deinstallation und anschließende Neuinstallation eines nicht ordentlich performenden Defrag-Utilitys können zum Ziel führen. Ein Update kann ebenfalls helfen, wobei die meisten Defrag-Programme nicht dadurch glänzen, dass die Hersteller die User mit Aktualisierungen überschütten würden; neue Releases sind hier eher selten.