Testsieger: AVM FritzFon X6
Preistipp: Gigaset E290HX
So testet COMPUTER BILD DECT-Telefone
Um im DECT-Test eine gute Note zu erzielen, muss ein Festnetztelefon in vielen Disziplinen überzeugen. Der Klang ist natürlich besonders wichtig – sowohl am Ohr als auch beim Freisprechen. Doch auch die Anzahl an Funktionen von Gerät und Basis spielt eine große Rolle bei der Benotung. Ebenso die Akkulaufzeit – schließlich soll das Telefon bei längeren Gesprächen nicht einfach den Dienst quittieren. Die besten Geräte punkten darüber hinaus mit einer tollen Ausstattung sowie angenehmer Haptik. Diese Testpunkte sind besonders wichtig:
- Ausstattung: Während einige Telefone eine eigene Basis haben, melden sich andere an der DECT-Basis eines Routers an. Nicht alle sind mit jedem Router vollständig kompatibel – der Funktionsumfang ist dann eingeschränkt. Bessere Geräte verwenden HD-Voice für eine höhere Gesprächsqualität und bieten eine Komfortausstattung, etwa ein Farb-Display, Tastenbeleuchtung, Kurzwahltasten oder einen Micro-USB-Anschluss zum Aufspielen von Bildern und Tönen.
- Funktionen: Der Funktionsumfang von Festnetztelefonen variiert stark. Im besten Fall haben die Geräte ein großes Telefonbuch, eine umfassende Rufnummernsperre, einen Anrufbeantworter mit viel Speicherplatz, Möglichkeiten zur Gesprächsweiterleitung sowie Multimedia-Funktionen (Internetradio, E-Mail-Abruf und mehr). Auch die Möglichkeit, ein Headset zu verbinden, wirkt sich positiv auf die Testnote aus.
- Leistung: Um den Klang von Festnetztelefonen zu bewerten, verwendet COMPUTER BILD zwei Testverfahren. Zum einen misst das Test-Labor die technische Klangqualität von Mikrofon und Lautsprecher. Zum anderen müssen sich die Geräte im subjektiven Hörtest behaupten. Auch die Akkulaufzeit und die Ladezeit des Telefons sowie die Leistungsaufnahme der Ladeschale ermitteln die Tester im Labor.
- Einrichtung und Bedienung: Bei den meisten DECT-Telefonen ist die Einrichtung kinderleicht – einschalten, DECT-Taste am Router drücken, fertig. Bei der Bedienung trennt sich jedoch die Spreu vom Weizen. Die Tester überprüfen die Übersichtlichkeit und den logischen Aufbau der Menüs sowie die unmissverständliche Benennung von Funktionen. Die Haptik des Telefons fließt ebenfalls in die Testnote ein – schließlich soll es selbst bei langen Telefonaten Hand und Ohr schmeicheln.
DECT-Telefon-Test: Fazit
Vorteil DECT
Warum man überhaupt noch ein DECT-Telefon braucht? Gespräche sind damit weniger störanfällig als per Smartphone. Besonders in Wohnungen und Häusern mit viel Stahl und Beton geht der Mobilfunkempfang schnell in den Keller. Mit einem DECT-Gerät sind Telefonate mit anderen Festnetzteilnehmern außerdem günstiger – denn für gewöhnlich ist die Flatrate für das Festnetz beim Internet-Provider inklusive. Fortgeschrittene Technikfüchse mögen an dieser Stelle zwar einwenden: “Mit meinem modernen Smartphone kann ich doch auch kostenlos per WLAN über meinen Router telefonieren!” Durch seine höhere Reichweite und geringere Störanfälligkeit ist DECT jedoch klar im Vorteil. Denn wer dicke Wände hat und während des Telefonats in einen anderen Raum wechselt, muss bei einem WLAN-Anruf mit Aussetzern und Schwankungen der Sprachqualität rechnen.
DECT-Telefone punkten darüber hinaus mit griffiger Haptik und robuster Verarbeitung. Smartphones liegen zwar prima in der Hand, wenn man ihren Touchscreen bedient. Für ausgedehnte Telefonate eignen sich die meisten DECT-Geräte aber besser, da sie ergonomisch geformt sind – auch der alte Trick, das Telefon zwischen Kinn und Schulter einzuklemmen, klappt oft noch.
WLAN-Router als Basis
Multitalent FritzFon
Das neue FritzFon X6 sowie der Vorgänger C6 sind mehr als schnöde Telefone. Wer will, steuert mit den Tausendsassas etwa alle Smart-Home-Geräte, die sich auch mit der FritzBox schalten lassen. So ändern Sie etwa die Farbe einer Glühbirne oder nehmen eine smarte Steckdose vom Netz. Das FritzFon zeigt außerdem E-Mails sowie aktuelle Meldungen aus dem Internet (RSS-Feeds) an und spielt Internetradio ab.
Auch die anderen Telefone bieten nützliche Helfer für den Alltag. Sie lassen sich etwa als Babyfon verwenden, das bei Überschreitung eines Geräuschpegels Alarm schlägt. FritzFon X6 und C6 sowie Gigaset Comfort 550HX sind zudem mit einer Klinkenbuchse für Headsets ausgestattet. Die fehlt dem CL390HX und dem E290HX. Alle Telefone bieten eine Tastenbeleuchtung und (bis auf das CL390HX) mit Nummern belegbare Kurzwahltasten.
Bedienung: Nicht immer einfach
Besonders bei den beiden FritzFons und dem Gigaset Comfort 550HX ist die Bedienung kinderleicht: Durch die übersichtlichen Menüs navigieren Nutzer einfach auf den großen Displays, Menüpunkte sind unmissverständlich benannt. Beim Gigaset CL390HX und E290HX ist die Navigation hingegen etwas umständlich: Auf dem Bildschirm wird nur ein Menüpunkt zur Zeit angezeigt – man muss sich mühsam Zeile für Zeile vorarbeiten.
Höchste Gesprächsqualität
Wer in bester Sprachqualität telefonieren will, kommt nicht an einem Telefon mit HD-Voice vorbei. Dafür müssen die Geräte aber einige Voraussetzungen erfüllen – zum Beispiel den Codec G.722 verwenden. Auch die Mikrofone und Lautsprecher dürfen keine Billigheimer sein, sonst hilft die beste Übertragung nichts. Und nicht zu vergessen: Der Gesprächspartner braucht ebenfalls ein HD-Voice-Telefon. Ist das alles gegeben, verblüfft das Ergebnis: Dann klingt es beinahe so, als wäre der Gesprächspartner im selben Raum. Im Labor von COMPUTER BILD gaben die Mikrofone und Lautsprecher von HD-Voice-Telefonen Klänge bereits in vergangenen Tests stets sehr präzise wieder. Auffällig beim Hörtest: Im Hintergrund war ein leichtes Grundrauschen präsent – beim Gigaset E290HX sogar etwas kräftiger als bei den anderen Testkandidaten.
Wer hält am längsten durch?
In die Gigaset-Telefone passen Akkus im AAA-Format. Jedem Mobilteil liegen ein paar frische Energielieferanten bei. AVM FritzFon X6 und C6 ziehen den Strom stattdessen aus einer Lithium-Ionen-Zelle. Alle Akkus sind wechselbar; online oder beim Händler vor Ort gibt es rasch Ersatz. Die maximale Gesprächsdauer war vor allem beim FritzFon X6 top: 15 Stunden und 36 Minuten hielt das Gerät durch. Auch das Gigaset Comfort 550HX sowie das FritzFon C6 konnten in dieser Disziplin überzeugen. Anders als beim Smartphone spielt die Akkulaufzeit bei DECT-Telefonen jedoch eine untergeordnete Rolle.
DECT-Telefone: Häufig gestellte Fragen
Was ist ein DECT-Anschluss?
Einen physischen Anschluss gibt es bei DECT nicht. Bei Digital Enhanced Cordless Telecommunications (“digitale verbesserte schnurlose Telekommunikation”) handelt es sich um einen Funkstandard. DECT-Telefone werden drahtlos per Funk mit einer Basis verbunden.
Wie werden DECT-Telefone angeschlossen?
DECT-Telefone werden drahtlos mit einer DECT-Basis verbunden. Viele moderne Router sind mit einer DECT-Telefonbasis ausgestattet, die DECT-Festnetztelefone per Funk kabellos verbinden kann. Einige Telefone besitzen wiederum eine eigene, separate DECT-Basis ohne Telefonanlage, die Sie per Kabel mit dem Router verbinden. Um ein Telefon mit einer Basis zu verbinden, wählen Sie die entsprechende Option im Menü des Telefons und drücken die DECT-Taste der Basis beziehungsweise des Routers.
Ist DECT gleich WLAN?
Nein: DECT und WLAN sind zwei unterschiedliche Funkstandards. Während per DECT überwiegend Festnetztelefone und Smart-Home-Geräte verbunden werden, kommt WLAN auch bei der Verbindung von vielen anderen Geräten wie Handys und Notebooks zum Einsatz.
Was ist die DECT-Taste am Telefon?
Mit der DECT-Taste starten Sie den drahtlosen Verbindungsaufbau zu einer DECT-Basis im DECT-Funkstandard. Damit die Verbindung gelingt, müssen Sie die DECT-Taste der Basis nach Tastendruck am Telefon innerhalb eines vorgegebenen Zeitfensters drücken – etwa innerhalb von zwei Minuten.
Was ist besser: DECT oder WLAN?
Fürs Telefonieren ist DECT besser geeignet: Der Funkstandard hat eine höhere Reichweite als WLAN und ist weniger anfällig gegenüber Störungen.
Welche Frequenz hat DECT?
DECT funkt im Frequenzbereich von 1.880 bis 1.900 Megahertz.
0 Comments