Sie möchten Fotos bearbeiten oder einfach das Beste aus Ihrem Monitor herauskitzeln? Dann lohnt der Griff zum Kalibriergerät. Ein solches Kolorimeter ist meist einsteigerfreundlich und liefert schnell Ergebnisse. Wie der SpyderX von Datacolor abschneidet? Das verrät dieser Praxis-Test.
Was lässt sich dagegen tun? Probedrucke mit ganzen Belichtungsreihen wären eine Möglichkeit, wenn auch eine umständliche und langwierige. Den Monitor kalibrieren ist die sinnvollere Variante. Das wohl am weitesten verbreitete Werkzeug dafür ist der Datacolor Spyder. Das ist ein kleiner Sensor (Kolorimeter), mit dem die zugehörige Software genaue Farb- und Helligkeitswerte des Monitors erfasst. Anschließend errechnet die Software Korrekturwerte und speichert sie als Monitor-Profil in den Systemeinstellungen des Computers. Von nun an durchlaufen alle Bildsignale diese Korrektur, bevor der Monitor sie anzeigt.
Bei seinen aktuellen SpyderX-Modellen hat Datacolor die Farbsensoren verbessert und lichtempfindlicher gemacht, außerdem die Software (für Windows und Mac) gründlich überarbeitet. Sie führt den Nutzer respektive die Nutzerin Schritt für Schritt durch die Kalibrierung und gibt zu allen Einstell- und Auswahlmöglichkeiten ausführliche Tipps und Hinweise. Wer sich da an die klaren Einstellungs-Empfehlungen der Software hält, macht nichts falsch. Außerdem ist das Gespann aus Kolorimeter und Software richtig schnell geworden. Die Kalibrierung selbst dauert kaum zwei Minuten, mit sämtlichen Vorbereitungen, Einstellungen und Eingaben ist die Prozedur nach rund einer Viertelstunde erledigt.
Ein Umgebungslicht-Sensor in dem Messgerät stellt sicher, dass die Monitor-Einstellung perfekt zum Raumlicht passt. So lassen sich auch problemlos zwei Monitor-Profile anlegen, etwa für gedämpftes Tageslicht und für einen abgedunkelten Raum, und je nach Bedarf in den Systemeinstellungen des Computers umschalten. Außerdem ist eine automatische Umschaltung möglich. Die findet sich in der Einmessprozedur in den erweiterten Einstellungen (“Raumbeleuchtungswechsel automatisch”). Die Software legt dann drei Monitorprofile an (“low”, “medium”, “high”), passend zum Raumlicht ist automatisch eins davon aktiv. Nicht wundern: Um hektisches Hin- und Herschalten zu vermeiden, dauert die Anpassung beim Lichtwechsel gut und gerne zehn Minuten.
Im Anschluss bietet die Software einen Vorher-nachher-Vergleich an, wahlweise mit vorgegebenen oder auch eigenen Fotos. Da zeigt sich bereits eindrucksvoll die Auswirkung der Kalibrierung: Auf dem Monitor in Werkseinstellung sehen Fotos zwar schön brillant aus, Gesichter aber ungesund fahl, überdies fehlt es den Bildern an Tiefe. In der kalibrierten Einstellung sind die Fotos wie ausgewechselt, da stimmen plötzlich die Hauttöne und die vorher vermisste Plastizität. Wer dagegen auf einem nicht kalibrierten Bildschirm versucht, den Fotos natürliche Farben und Tonwertverläufe zu verpassen, riskiert die eingangs beschriebenen Enttäuschungen beim späteren Druck. Datacolor bietet den SpyderX zusammen mit zwei Software-Varianten an.