Viele professionelle Trader handeln mit CFDs (Contracts for Difference). Das sind Derivate, die an die Differenz zwischen Geld- und Briefkursen gebunden sind. So bilden sie Kursbewegungen von Aktien, Währungen (Forex), Rohstoffen oder Indizes nach. Das Verlockende an CFDs ist jedoch, dass sie sich mit Hebel handeln lassen. Trader können so mit geringem Einsatz ein Vielfaches der Gewinne realisieren – aber auch riesige Verluste. Auch Short-Positionen, also Wetten auf fallende Kurse, lassen sich mit CFDs eingehen. Möglich machen diese riskante Form des Wertpapierhandels CFD-Broker, die Zugriff auf Aktien-CFDs, ETF-CFDs, Rohstoff-CFDs und andere Zertifikate mit einem Hebel von bis zu 1:30 bieten. Aber welcher CFD-Broker ohne Nachschusspflicht bietet gute Konditionen? COMPUTER BILD hat fünf beliebte Anbieter im großen CFD-Broker-Vergleich 2024 unter die Lupe genommen.
CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 76% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.
Was sind CFDs?
CFDs (Contracts for Difference) erlauben Anlegern die Spekulation auf Indizes, Rohstoffe, Währungen, Aktien, Kryptos und mehr. Die meisten CFDs sind Hebel-Produkte: Der CFD-Broker verlangt für die Eröffnung eines CFDs nicht den vollen Wert der Position, sondern nur einen Anteil – die sogenannte Margin. Gehebelte CFDs vervielfachen damit Gewinne wie Verluste einer Position und sind hochvolatil. Nur erfahrene Anleger mit umfassender Erfahrung sollten über den Handel mit CFDs nachdenken, denn die Mehrheit der Privatanleger verliert hier Geld.
Während klassische Aktien eine Beteiligung an einem Unternehmen darstellen, ist ein CFD eine reine Wette auf die Kursentwicklung. CFDs sind Differenzgeschäfte: Da CFDs sich auf die Kursentwicklung beziehen, können Anleger auf steigende (Long) und auf fallende Kurse (Short) spekulieren. Dadurch ergeben sich zusätzliche Anlagemöglichkeiten. CFDs sind nicht auf den Aktienhandel beschränkt. Differenzkontrakte lassen sich für fast alle Anlageklassen eröffnen: Kryptos, Indizes, ETFs, Währungen, Futures, Rohstoffe, Gold und andere Edelmetalle sowie Staatsanleihen.
Margin CFDs: So funktioniert der Hebel
Die Besonderheit von CFDs ist die Hebel-Option. Wer in einen CFD investieren will, hinterlegt beim CFD-Broker die Margin. Diese ist ein Bruchteil des Basiswerts und liegt für Privatanleger meistens zwischen 3,33 und 50 Prozent. Eine Margin von 10 Prozent repräsentiert einen Hebel von 1:10. Ein einfacher Vergleich zeigt, wie ein gehebelter CFD zwar den potenziellen Gewinn multipliziert – aber auch das Risiko:
- Sie investieren 500 Euro in eine Aktie bei einem Kurs von 10 Euro. Sie verkaufen die Aktie bei einem Kurs von 11 Euro und realisieren so einen Gewinn von 50 Euro.
- Sie investieren 500 Euro in einen CFD, der die Kursentwicklung des Unternehmens abbildet. Beim CFD-Broker eröffnen Sie eine Position mit einem Hebel von 10. Die eröffnete Position hat damit einen Wert von 5.000 Euro. Nachdem der Kurs auf 11 Euro steigt, schließen Sie die Position und realisieren einen Gewinn von 500 Euro.
- Sinkt der Kurs dagegen um einen Euro, realisieren Sie mit einer Aktie einen Verlust von 50 Euro – bei einem CFD liegt der Verlust bei 500 Euro. Ihr eingesetztes Kapital ist also futsch.
Mehr als das gesamte eingezahlte Kapital können Anleger in Deutschland allerdings nicht verlieren, denn die Nachschusspflicht ist für Kleinanleger gesetzlich ausgeschlossen. Nur professionelle Trader müssen Verluste vollumfänglich ausgleichen.
CFD-Broker-Vergleich: Kosten im Überblick
Die Kosten für CFDs unterscheiden sich vom klassischen Handel mit Aktien, ETFs (Exchange Traded Funds) und Kryptowährungen. Folgende Faktoren müssen Sie bei der Wahl Ihres CFD-Brokers 2024 beachten:
- Spread: Wie beim Aktienhandel fällt bei jeder Transaktion der Spread an. Der Spread ist die Differenz zwischen Markt- und Verkaufspreis.
- Kommission/Ordergebühr: Viele CFD-Broker lassen sich ihre Leistung in Form einer prozentualen Gebühr vergüten. Einige CFD-Broker wie XTB verzichten jedoch auf eine sogenannte Kommission.
- Overnight-Gebühr: Overnight-Gebühren fallen an, wenn Anleger eine Position über zwei oder mehr Tage halten. Dann geht der CFD-Broker mit seinem Kapital in Vorleistung und es fallen die sogenannten Finanzierungskosten an – wie bei einem Kredit. Die Overnight-Fees orientieren sich dabei in der Regel an einem Benchmark (etwa dem IKBR oder dem LIBOR), auf den noch ein prozentualer Aufschlag draufkommt, der von Anbieter zu Anbieter und auch innerhalb der Assets eines Brokers variiert. Auch die Währung der Transaktion oder des Assets kann zusätzlich Umrechnungsgebühren verursachen.
CFD-Trading: App ist immer dabei
Auch wer CFDs handelt, muss nicht unbedingt zu Hause am Monitor vor dem Notebook oder PC sitzen. Wie bei Aktien, ETFs und Co. bieten mittlerweile die meisten CFD-Broker eine App für iOS (Apple) und Android an, mit der sich bequem am Smartphone handeln lässt. Bei allen vier Anbietern im CFD-Broker-Vergleich ist das der Fall. Allerdings sollten sich Nutzerinnen und Nutzer gut überlegen, ob sie die Entscheidungen, riskante CFDs mit Hebel zu kaufen, mal eben so unterwegs in der U-Bahn oder abends beim Ausgehen treffen sollten. Denn Fehler können hier besonders teuer werden.
CFD-Broker-Vergleich: eToro
eToro ist eine Social-Trading-Plattform, auf der Anleger nicht nur Aktien, ETFs, Kryptowährungen und CFDs handeln, sondern auch die Strategie anderer Anleger kopieren können. Bei eToro können Anleger über 3.000 Basiswerte aus den Bereichen Aktien, Indizes, Rohstoffe und Kryptowährungen mit einem Hebel von maximal 1:30 handeln. Die Overnight-Gebühren liegen bei 3 Prozent +/- LIBOR-Zinssatz. Für den Handel von Aktien und ETF aus den USA müssen Anleger ein W8BEN-Formular ausfüllen und sich für den Trade mit US-Wertpapieren anmelden. eToro stellt das Formular seinen Kunden online zur Verfügung und die Registrierung ist innerhalb weniger Minuten erledigt.
Die Mindesteinzahlung beträgt 50 US-Dollar (circa 45,20 Euro). eToro-Konten werden in US-Dollar geführt, daher fällt bei einer Einzahlung in Euro eine Umrechnungsgebühr an. Ansonsten sind Einzahlungen kostenfrei, für Auszahlungen berechnet der Anbieter allerdings eine Pauschale von 5 US-Dollar (circa 4,50 Euro). eToro bietet sowohl eine App als auch eine Web-Plattform, sodass Anleger flexibel und ortsunabhängig offene Positionen überwachen können. Zur Übung gibt es ein Demokonto.
74% der Konten von Privatanlegern verlieren Geld, wenn sie CFDs von diesem Anbieter handeln.
CFD-Broker-Vergleich: XTB
CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 76 % der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.
CFD-Broker-Vergleich: Lynx
Bei Lynx handeln Anleger mehr als 7.000 Basiswerte als CFDs mit einem Hebel von maximal 1:30. Mit einem kostenlosen Demokonto können Interessierte die Plattform ausprobieren, aufgrund der hohen Mindesteinzahlung von 4.000 Euro ist Lynx allerdings nur für fortgeschrittene Trader interessant. Die Overnight-Gebühr entspricht dem IBKR-Zinssatz (Interactive Brokers) plus 1 Prozent. Neben der Online-Trading-Plattform steht eine App zur Verfügung; Kunden können auch telefonisch ohne Aufpreis Positionen eröffnen.
63 % der privaten CFD-Konten verlieren Geld beim Handel mit diesem Anbieter.
CFD-Broker-Vergleich: FXFlat
FXFlat ist ein 1997 in Düsseldorf gegründeter CFD-Broker mit Sitz in Ratingen. Mit CFDs auf rund 8.500 Basiswerte bietet das Unternehmen viele Optionen zum Handeln. Der maximal mögliche Hebel beträgt 1:30. Dank einer Mindesteinzahlung von 200 Euro können sich Einsteiger aber auch erst mal ausprobieren, bevor sie viel Geld in den CFD-Handel investieren. Wer den Anbieter erst mal kennenlernen oder die eigenen Strategien testen will, für den gibt es auch ein kostenloses Demokonto. FXFlat bietet nicht nur CFDs an, über das Depot haben Kundinnen und Kunden Zugriff auf 1,5 Millionen Wertpapiere an 135 Handelsplätzen. Eine weitere Besonderheit ist die viele Software, die FXFlat bereitstellt. Von diversen Profi-Tools bis zur Smartphone-App ist alles dabei.
79.55 % der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter.
CFD-Broker-Vergleich: IG
Die mit Abstand größte Auswahl im CFD-Broker-Vergleich bietet IG. Von Aktien und Indizes über Forex und Rohstoffen bis hin zu Kryptowährungen: Mehr als 17.000 Basiswerte sind hier handelbar. Wer will, kann sich auch erst mal mit einem Demokonto ans CFD-Trading rantasten. Dazu passend stellt IG auf seiner Website Einsteigern auch einiges an Lernmaterial zur Verfügung. Ebenfalls umfangreich sind die viele Apps und Programme, mit den Kundinnen und Kunden hier handeln können. Die Mindesteinzahlung beträgt überschaubare 300 Euro, zum Eröffnen des Accounts müssen Nutzer nichts hinterlegen.
75 % der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter.
CFD-Handel: Nur für Profis
CFDs sind für viele Anleger besonders wegen der Aussicht auf eine schnelle, überproportionale Vergrößerung des eigenen Kapitals attraktiv. Aber die höheren Gewinnpotenziale gehen mit einer Vergrößerung des Risikos im selben Maß einher. Die Mehrzahl der Anleger macht mit CFDs Verluste und aufgrund des Hebels ist das ganze eingesetzte Kapital in Gefahr.
Zudem gibt es beim CFD-Handel ein Risiko bei einer Insolvenz des Brokers. Zwar greift bei deutschen CFD-Brokern die gesetzliche Einlagensicherung bis 100.000 Euro. Die gilt aber nur für Geld, das gerade auf dem Verrechnungskonto liegt. Das Vermögen in offenen CFD-Positionen ist aber nicht geschützt. Einspringen soll hier die Entschädigungseinrichtung der Wertpapierhandelsunternehmen (EdW). Die ersetzt aber nur 90 Prozent der Forderung und maximal 20.000 Euro.
CFDs sind daher ausschließlich für erfahrene Anleger geeignet, die ihre Märkte genau kennen und über ausreichend Kapital verfügen, um Verluste abzufedern. Für Privatanleger sind CFDs zu volatil, um sie in ein robustes langfristiges Portfolio aufzunehmen.
*Unsere unabhängigen Experten beschäftigen sich regelmäßig mit Produkten und Dienstleistern. Die daraus resultierenden Artikel stellen wir Ihnen kostenfrei zur Verfügung. COMPUTER BILD erhält eine kleine Provision, wenn Sie einen Link etwa anklicken oder bei einem verlinkten Anbieter einen Vertrag abschließen. Anmerkung: Die Inhalte auf computerbild.de sind keine spezifischen Anlage-Empfehlungen und enthalten lediglich allgemeine Hinweise. Autoren, Herausgeber und die zitierten Quellen haften nicht für etwaige Verluste, die durch den Kauf oder Verkauf der in den Artikeln genannten Wertpapiere oder Finanzprodukte entstehen. Speziell komplexe Finanzprodukte wie CFDs bergen ein hohes Risiko. Zwischen 64 uns 82 Prozent der Konten von Privatanlegern (je nach Anbieter) verlieren laut Angaben der Unternehmen Geld, wenn sie CFDs handeln.
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