Weltweit gehört Huawei zu den großen Herstellern von Handys und Tablets. Doch seit 2019 hat das Unternehmen ein echtes Problem. Handelssanktionen der USA verhindern, dass Huawei Google-Dienste wie den Play Store für Apps auf den Geräten installieren darf. Trotzdem bringt der chinesische Hersteller fleißig frische Tablets auf den Markt. Das neue Top-Modell ist das Huawei MatePad Pro 12.2 2024 – hier alle wichtigen Infos.

Mehr HarmonyOS, weniger Android

Das Betriebssystem HarmonyOS der MatePads basiert auf Android, allerdings nur auf dem Teil, der frei verfügbar ist. Beim MatePad Pro 12.2 2024 kommt Harmony OS 4.2 zum Einsatz – mit eigener Benutzeroberfläche drüber und eigenem App-Store: Die AppGallery ist stark auf Huaweis Heimatmarkt China zugeschnitten. Daher fehlen dort immer noch viele Apps, die für andere Android-Geräte im Play Store von Google erhältlich sind, etwa für Streaming-Dienste wie Netflix und Disney Plus. Immerhin: Microsoft Office gibt es auch für MatePads – in der Abo-Variante Office 365. Ein Nachteil der AppGallery: Einige Apps sind in der Funktionalität eingeschränkt, verschicken etwa keine Push-Benachrichtigungen. Zudem testen viele App-Anbieter ihre Anwendungen vorzugsweise auf aktuellen Android-Geräten und nicht auf MatePads. Mit der kommenden Betriebssystemversion HarmonyOS Next will sich Huawei endgültig von Android abnabeln. Technisch gesehen eine gute Entscheidung, nur dürfte das die eher unbefriedigende Situation hinsichtlich der Verfügbarkeit von Apps erst einmal wenig ändern. Da müssen Huawei-User darauf hoffen, dass die großen App-Entwickler mit HarmonyOS Next ein weiteres Betriebssystem unterstützen.

Huawei MatePad Pro 12.2 2024 Rückseiten

Bei Tablets noch nicht selbstverständlich: Auf der Rückseite des Huawei MatePad Pro 12.2 2024 sitzen zwei Kameras – eine mit Weitwinkelobjektiv, dazu eine mit Superweitwinkellinse.

Foto: Huawei

Doppel-OLED als Display

Der Bildschirm des MatePad Pro 12.2 2024 setzt wieder auf die OLED-Technik. Diesmal kommen sogar zwei Displays zum Einsatz. Das nennt Huawei Tandem-OLED, eine Technik, die nur wenige Tablets mitbringen, etwa das Apple iPad Pro 11 Zoll 2024. Das Doppel-OLED sorgt für einen besonders hohen Kontrast, da die einzelnen Bildpunkte selbst leuchten (und so keine Hintergrundbeleuchtung brauchen). Schwarz ist hier komplett schwarz und nicht Dunkeldunkelgrau. Huawei verspricht echte Topwerte: ein Kontrastverhältnis von bis zu 2.000.000:1 und eine Maximalhelligkeit von bis zu 2.000 Candela pro Quadratmeter. Zudem soll das Tablet nicht nur den Standardfarbraum sRGB, sondern auch den Profi-Farbraum DCI-P3 vollständig wiedergeben. Die Auflösung des Displays ist sehr hoch: 2800×1840 Pixel sorgen für eine feine Darstellung von Schriften und eine sehr detailreiche Wiedergabe von Fotos und Videos. Beim MatePad Pro 12.2 kommt zum ersten Mal die zweite Version der Papermatte-Oberfläche zum Einsatz. Die überzeugte im MatePad 11.5 S Papermatte schon in der ersten Version mit einer deutlichen Reduzierung der Spiegelungen auf dem Display. Papermatte 2 soll diese noch stärker reduzieren.

Huawei MatePad Pro 12.2 2024 Seitenansicht

An der Seite des Huawei MatePad Pro 12.2 2024 sitzt die USB-C-Buchse zum Aufladen. Links und rechts daneben sollen vergleichsweise große Lautsprecher für besseren Klang sorgen.

Foto: Huawei

Ein richtig dicker Akku

Der Name sagt es schon: Das neue MatePad Pro 12.2 2024 fällt etwas kleiner als der Vorgänger aus: 12,2 Zoll statt 13,2 Zoll. Es speckt somit auch ganz schön beim Gewicht ab: Mit 508 Gramm fällt es merkbar leichter als die Vorgängermodelle aus – und mit 5,5 Millimeter Gehäusedicke (ohne Berücksichtigung des Kamerablocks) ist es obendrein sehr dünn. Der Akku ist dagegen wieder ein richtig üppiges Modell mit 10.100 Milliamperestunden und soll sich extrem schnell aufladen lassen: per USB-C in 55 Minuten. Denn das MatePad Pro lädt mit bis zu 100 Watt.

Kommt ein neuer Prozessor?

Das hat Huawei noch nicht verraten. Aber selbst wenn wie beim Vorgängermodell wieder ein Kirin 9000 W mit acht Kernen zum Einsatz kommen sollte: Der verpasste im Test eine sehr gute Note bei der Arbeitsgeschwindigkeit nur denkbar knapp. Spannender ist die Frage, ob das neue Doppel-OLED-Display genauso fix wie das des Vorgängers reagiert und ob die Apps auf dem neuen MatePad Pro wieder sehr schnell laufen. Das klärt der Test – den COMPUTER BILD pünktlich zum Verkaufsstart des MatePad Pro plant.

Huawei MatePad Pro 12.2 2024 Tastatur

In Deutschland serienmäßig dabei: Die passgenaue Tastatur “Glide Keyboard” für das Huawei MatePad Pro 12.2 2024.

Foto: Huawei

Mit drei Kameras

Keine Selbstverständlichkeit bei Tablets: Das MatePad Pro 12.2 2024 bringt drei Kameras mit. Die Frontlinse ist ein eher einfaches Modell mit Fixfocus. Auf der Rückseite sitzen die beiden anderen Kameras: Die Hauptkamera hat 13 Megapixel, die Superweitwinkelkamera muss mit einer geringen Auflösung auskommen (8 Megapixel), ist aber durch den größeren Blickwinkel vor allem bei Aufnahmen in engen Räumen nützlich.

Erst einmal nur ein Modell

Anders als den Vorgänger gibt es das MatePad Pro 12.2 2024 erst einmal nur in einer Ausstattungsvariante: mit 12 Gigabyte Arbeitsspeicher und 512 Gigabyte Datenspeicher. Da könnte wohl noch ein weiteres Modell folgen, etwas günstiger mit 256 Gigabyte oder etwas teurer – vielleicht zum ersten Mal mit 1 Terabyte Speichervolumen. Besonderheit in Deutschland: Die neue Tastatur namens “Glide Keyboard” gehört zum Lieferumfang. Die wird einfach angesteckt und automatisch erkannt. Anders als Bluetooth-Tastaturen muss man sie nicht einrichten. Typisch Huawei: Das MatePad verzichtet auf LTE oder 5G. Ins Internet kommt es nur per WLAN.

Preis und Verfügbarkeit Huawei MatePad Pro 12.2 2024

In die Läden soll das Huawei MatePad Pro 12.2 2024 ab dem 11. Oktober 2024 kommen. In zwei Farbvarianten (Gold und Schwarz). Für Frühbesteller legt Huawei bis zum 11. November 2024 den Eingabestift M-Pencil in der aktuellen Variante (3rd Gen) kostenlos bei. Was das neue Top-Tablet von Huawei kosten soll, will der Hersteller aber erst kurz vor dem Verkaufsstart ausplaudern – das Vorgängermodell MatePad 13.2 lag anfangs bei 1.000 Euro.

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