Im Hause Epic Games hat man sich den Kampf gegen Monopolstellungen und Unterdrückung im Digital-Business auf die Fahnen geschrieben. Jahrelang klagte der Spielentwickler gegen Apple und Google, weil er die hohen App-Store-Provisionen der beiden Anbieter nicht zahlen wollte. Das führte unter anderem dazu, dass Epics Shooter-Hit “Fortnite” für Jahre überhaupt nicht mehr auf Apples iPhone und iPad verfügbar war. Es sorgte aber auch dafür, dass sowohl Apple als auch Google ihr Geschäftsmodell anpassen mussten – zumindest in der EU. Nun sieht Epic Games sein Geschäft erneut durch das vermeintlich ungerechte Gebaren eines Großkonzerns bedroht.
Wie die britische BBC berichtet, will das Unternehmen rechtliche Schritte gegen Samsung einleiten. Wieder einmal ist “Fortnite” dabei der Stein des Anstoßes. Epic Games zufolge bremst Samsung auf den neusten Modellen seiner Smartphones den Download des Spiels gezielt aus. Schuld daran ist demnach der neue Auto Blocker, den Samsung auf seinen aktuellen Handys standardmäßig aktiviert, um das Herunterladen und Ausführen von schadhaften Daten aus dem Netz zu unterbinden. Dieses Sicherheits-Feature sorgt laut Bericht dafür, dass User ganze 21 Handlungsschritte ausführen müssen, um “Fortnite” aus Epics eigenem App-Store herunterzuladen und zu installieren.

Epic verliert durch Auto Blocker Kundschaft

Epic Games hält das für zu viel und bezeichnet diesen Umstand als Wettbewerbsverzerrung. 50 Prozent der User würden die Installation wegen der vielen Hürden laut Unternehmen einfach abbrechen. Zum Vergleich: Auf anderen Android-Smartphones soll das Installieren von “Fortnite” nur zwölf Schritte erfordern. Epic Games beanstandet, Samsung wisse genau, dass es sich bei “Fortnite” um ein seriöses Produkt handele. Dass die Software vom Auto Blocker ausgebremst werde, sei daher unnötig. Tatsächlich haben Samsung und Epic Games in der Vergangenheit sogar gemeinsame Werbekampagnen rund um “Fortnite” betrieben.

Samsung wehrt sich laut Bericht gegen die Anschuldigungen und hält diese für haltlos. Das Unternehmen befürworte gesunden Wettbewerb und habe kein Interesse daran, einen Marktteilnehmer zu benachteiligen. User könnten den Auto Blocker jederzeit abschalten. Auch Google hält die Vorwürfe Epics für unsinnig. Vizepräsident Dave Kleidermacher verwies in einer Stellungnahme darauf, dass das Herunterladen von Dateien aus dem Netz außerhalb der offiziellen Android-App-Stores eine reale Gefahr für Smartphone-User darstelle. Samsungs Sicherheitsmaßnahme, mit der Google selbst nichts zu tun habe, sei daher durchaus angebracht.

Epic-Chef ist traurig über neuen Rechtsstreit

Epic Games vertreibt “Fortnite” seit geraumer Zeit nur noch über seinen eigenen App-Store, um die besagten Provisionen in Google Play Store und in Apples App-Store zu umgehen. Das Unternehmen sieht seine Klage als notwendig an. Epic-Chef Tim Sweeney bezeichnete es laut BBC als “sehr traurig” und nervig, dass sein Unternehmen erneut gegen einen Konzern vor Gericht ziehen müsse. Diese Klagen seien beschwerlich und teuer, aber Epic Games wolle dafür sorgen, dass der digitale Markt ein gleichberechtigtes Spielfeld für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer wird. Epic fordert von Samsung, dass Spiele-Anbieter ihre Titel auf einer Whitelist eintragen können, um nicht vom Auto Blocker behindert zu werden.

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