Hi Barbie! Seit 1959 gehört die Kult-Blondine in vielen Kinderzimmern zur Grundausstattung. Spielzeughersteller Mattel hat ein ganzes Universum rund um die Figur erschaffen – inklusive On-off-Beziehung mit Ken. 2023 erlebte Barbie (gespielt von Margot Robbie) dann ein großes Revival auf der großen Leinwand: Der Film spielte sehr viel Geld in die Kinokassen und sorgte für einen regelrechten Hype. Pinke Klamotten zum Kinobesuch und sehr viel Merchandise gehörten fest zum Bild. Zu Letzterem lässt sich auch das Barbie Phone zählen. In Zusammenarbeit mit Mattel hat Hersteller HMD das Handy auf den Markt gebracht. Dabei handelt es sich bewusst nicht um ein Smartphone, sondern um ein sogenanntes Dumb-Phone. Was es damit auf sich hat, klären wir im Praxis-Check des Barbie Phone.
Pink, pinker, Barbie Phone
Special-Editionen sind im Handy-Bereich nichts Neues und doch schafft es HMD mit dem Barbie Phone positive Akzente zu setzen. Denn das Branding wird in diesem Fall komplett durchgezogen – selbst der herausnehmbare Akku ist Pink. Auch die Box ist Pink gehalten und selbstverständlich mit Barbie-Details versehen. Im Inneren der Schmuckschatulle – wie HMD die Box selbst beschreibt – befindet sich dann nicht nur das Handy mit dem Akku, sondern zusätzlich wechselbare Cover für die Rückseite, eine Kette, diverse Anhänger, ein Ladekabel (natürlich in Pink), ein Putztuch (ebenfalls Pink), sowie Sticker und Strasssteine zum Verzieren des Telefons oder der Umgebung. Der Lieferumfang ist also im Vergleich zu den meisten Smartphones durchaus umfangreich.

Spielzeug oder richtiges Handy? Das Design des Barbie Phone überzeugt nicht jeden.
Foto: COMPUTER BILD / Janina Carlsen
Auch das Handy selbst ist speziell. Denn es handelt sich um ein Klapphandy, was eher an die Modelle der 2000er erinnert. Auf der Außenseite befindet sich ein Spiegel, unter dem sich im eingeschalteten Modus ein kleines Display für die Zeitanzeige verbirgt. Oben links in der Ecke hat HMD eine Kamera platziert – zur Qualität später mehr. Wer das Handy aufklappt, erblickt eine pinke Tastatur mit einem Barbie-Knopf im oberen Feld. Mit diesem geht es in die Schnelleinstellungen. Alle Tasten sind mit zu Barbie passenden Symbolen im Hintergrund beleuchtet – ist die Umgebung dunkel, lässt sich das gut erkennen. Das Display auf der Innenseite hat viel Retrocharme, allerdings bedeutet das leider auch, dass die Ablesbarkeit nicht so gut ist. Auf der linken Seite befindet sich die Ladebuchse (mit modernem USB-C-Anschluss) sowie eine Klinkenbuchse für das Anschließen von kabelgebundenen Kopfhörern. Das Plastikgehäuse selbst liegt rutschig in der Hand und wirkt zudem nicht besonders wertig. Eine hohe Kratzfestigkeit darf man zudem ebenfalls nicht erwarten.
Bewusst dumm gehalten
Beim Einschalten des Telefons ertönt jedes Mal der ikonische Satz: “Hi Barbie!” Beim ersten Start erscheint – nach dem üblichen Einrichtungsgeplänkel – zudem der Hinweis, dass es einen entgangenen Anruf von Ken gibt. Nach dem Öffnen der Mitteilung lässt sich ein Kontakt als Ken hinterlegen. Wer möchte, könnte also das eigene Herzblatt als Ken abspeichern. Doch was lässt sich sonst mit dem Handy anfangen? Es handelt sich beim Barbie Phone nicht um ein Smartphone, sondern um ein sogenanntes Dumb Phone. Mit diesen Geräten soll “Digital Detox” möglich sein. Was bedeutet das? Der bewusste Verzicht auf Social Media und Co. – einfach mal abschalten. Vor allem unter der viel kritisierten Generation Z (ab Geburtsjahr 1997 bis 2012) ist es ein Trend, nicht immer online zu sein. Das bewusste Abschalten soll den Fokus weg von der Darstellung im Netz hin zu dem Spaß im realen Leben bringen. Übrigens: Passende Tipps für das Gleichgewicht zwischen Online-Leben und Offline-Leben gibt es unter dem Menüpunkt “Tipps zum digitalen Gleichgewicht”.

Nach dem ersten Einschalten wartet ein entgangener Anruf von Ken.
Foto: COMPUTER BILD / Janina Carlsen
Ganz ohne Handy geht es aber dann doch nicht und da kommen Modelle wie das Barbie Phone ins Spiel: Mit dem Smartphone lässt sich telefonieren und auch das Versenden von SMS ist möglich. Wer möchte, kann über den Menüpunkt “Internet” auch im Netz surfen – mit dem passenden Tarif auch ohne die früher herrschende Panik. Etwas antik mutet zudem das verfügbare Radio an. Musik lässt sich auf einer Micro-SD-Karte (mit bis zu 32 Gigabyte) speichern, die neben den beiden Nano-SIM-Karten ihren Platz im Barbie Phone findet. Natürlich sind auch Basis-Funktionen wie ein Wecker verfügbar. HMD hat zudem eine Barbie-Meditation eingebaut. Hier lässt sich die Dauer einstellen – zum Beginn und zum Ende ertönt dann ein Gong. Auch ein Sprachrekorder für Aufnahmen ist an Bord. Der gesamte Speicherplatz auf dem Telefon beträgt schmale 128 Megabyte (MB).

Die Auswahl der Anwendungen ist begrenzt.
Foto: COMPUTER BILD / Janina Carlsen
Nett: Um den Retro-Faktor weiter zu erhöhen, hat HMD auch eine neue Snake-Version auf dem Handy installiert. Für die bekannte Schlange geht es an den Strand – angepasst an den Malibu Beach, den Barbie so sehr liebt. Passend zum Thema werden dort Melonen oder Strandbälle eingesammelt. Das Spiel bleibt weiterhin kurzweilig und der Retrocharme ist spätestens in Kombination mit dem Display hergestellt.

Auch Snake im Malibu-Look lässt sich spielen.
Foto: COMPUTER BILD / Janina Carlsen
Die bereits angesprochene Kamera verfügt nach Angaben des Herstellers über 0,3 Megapixel (MP). Das ist im Vergleich zu den Kameras der Smartphones sehr wenig. Und entsprechend ist auch die Qualität der Bilder. Sie reicht maximal für Schnappschüsse und auch nur bei guten Lichtverhältnissen. Fotografische Meisterwerke sind damit nicht möglich – daran ändern auch die verfügbaren Filter und der LED-Blitz nichts. Nett: Der Spiegel auf der Außenseite ermöglicht eine bessere Ausrichtung des Telefons bei Selfies.

Der Spiegel kann nicht nur die Uhrzeit zeigen sondern auch bei Selfies unterstützen.
Foto: COMPUTER BILD / Janina Carlsen
Gespickt mit Easter Eggs
Wie bei den Tastenhandys von einst lässt sich auch beim Barbie Phone mit den richtigen Tastenkombinationen die ein oder andere Entdeckung machen. Der Start gelingt stets mit der *-Taste und der #-Taste. Probieren Sie danach etwa die Eingabe von 227243 und der #-Taste, erhalten Sie zusätzliche Barbie-Bilder. Diese lassen sich als Hintergrund festlegen. Eine Erklärung, was es mit einer der Hüllen auf sich hat, erhalten Sie, wenn Sie *#1992# eingeben. Etwas Ken gibt es mit der Kombination *#536#. Wer *#625428# eintippt, hört den Klang der Wellen von Malibu Beach. Die Tonqualität ist angesichts der verbauten Lautsprecher allerdings nicht herausragend.

Mit der passenden Tastenkombination erfahren Sie, welche Barbie für diese Rückseite die Inspiration war.
Foto: COMPUTER BILD / Janina Carlsen

Auch wissenswertes zu Barbie gibt es mit der richtigen Tastenkombination (*#1959#).
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Akku und Laden
Der Akku des Barbie Phone muss vor der ersten Inbetriebnahme des Handys erst eingesetzt werden. Er fasst 1.450 Milliamperestunden. HMD gibt eine Laufzeit von neun Stunden beim Telefonieren unter Laborbedingungen an. Wer das Handy also abends mit auf Partys nehmen will oder mal einen Tag abschalten will, sollte mit der Laufzeit keine Probleme bekommen. Geladen wird das Handy dann – wie bereits erwähnt – über das mitgelieferte Ladekabel. Nötig ist dafür nur noch ein passender Netzstecker mit USB-A-Anschluss.
Barbie Phone: Preis und Verfügbarkeit
Das Barbie Phone ist seit Ende August 2024 in Deutschland verfügbar. HMD ruft für das pinke Telefon 129,99 Euro auf. Dafür gibt es dann das gesamte Paket inklusive der Accessoires und der weiteren Rückseiten. Abseits des Shops von HMD lässt sich das Telefon auch bei ausgewählten Händlern erstehen.