Mit der FritzBox 5690 Pro bringt AVM erstmals einen Router, der sowohl für DSL als auch für Glasfaser geeignet ist. Das hat einen großen Vorteil – denn für Haushalte mit DSL, die zukünftig Glasfaser erhalten sollen, ist das Gerät eine flexible und zukunftssichere Lösung. Ebenfalls besonders: Die 5690 Pro funkt mit dem neuen WLAN-Standard Wifi 7 (WLAN-be), der im Heimnetz für einen ordentlichen Temposchub sorgen soll. Wie schlägt sich der Router im Test?

Jetzt auch mit 6 Gigahertz

Wifi 7 verwendet als erster relevanter WLAN-Standard nicht nur die 2,4- und 5-Gigahertz-Frequenzbänder, sondern auch den 6-Gigahertz-Bereich, der im drahtlosen Netzwerk zusätzlichen Platz für kompatible Geräte bietet. Die spannendste Neuerung von Wifi 7 ist Multi-Link Operation (MLO): Hierbei sind Router und Geräte in mehreren Frequenzen gleichzeitig miteinander verbunden. Um die Ausfallsicherheit bei Datenübertragungen zu erhöhen, lassen sich nun Kanäle verschiedener Frequenzen miteinander kombinieren. Zu MLO gesellen sich weitere Verbesserungen, zum Beispiel bei der Datenübertragung mit vielen Geräten gleichzeitig.

AVM FritzBox 5690 Pro

Die WLAN- und Connect-Tasten befinden sich bei der 5690 Pro an der Oberseite des Routers.

Foto: COMPUTER BILD

Nicht jede Frequenz mit Wifi 7

Wie es sich für einen neuen WLAN-Standard gehört, macht Wifi 7 mehr Tempo als sein Vorgänger Wifi 6 (WLAN-ax). Zum einen erlaubt die 6-Gigahertz-Frequenz eine größere Kanalbreite: Die FritzBox 5690 Pro kann dadurch das maximale Spektrum von 320 Megahertz (MHz) belegen. Zum anderen lassen sich durch die Modulationsstufe 4096QAM mehr Informationen in einer elektromagnetischen Welle übertragen – so profitieren auch Übertragungen in den anderen Frequenzen vom neuen WLAN-Standard. Bei der 5690 Pro muss man hier jedoch Abstriche machen: Bei 2,4 Gigahertz funkt der Router höchstens mit Wifi 6 bei einer Bandbreite von 40 MHz. Wie AVM mitteilt, sei der zusätzliche Beitrag von Wifi 7 in der 2,4-Gigahertz-Frequenz eher geringfügig. Man schaue bei einem Produkt immer auf das Gesamtpaket, bei dem auch der Stromverbrauch eine wichtige Rolle spiele.

AVM FritzBox 5690 Pro

Es gibt nur einen USB-Anschluss – für ein Pro-Modell etwas wenig.

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WLAN-Tempo im Test

Mit ihren drei WLAN-Funkeinheiten soll die FritzBox 5690 Pro selbst für große Haushalte mit vielen Geräten ausreichend Leistung parat haben. Per 6-Gigahertz-Frequenzband schafft sie theoretisch bis zu 11.530 Megabit pro Sekunde (Mbps) drin, bei 5 Gigahertz sind bis zu 5.760 Mbps drin, bei 2,4 Gigahertz bis zu 1.200 Mbps. Im Test tauschte die FritzBox 5690 Pro mit einem Windows-11-PC Daten aus; Letzterer war mit diversen PCI-Netzwerkkarten ausgerüstet (Wifi 7: TP-Link Archer TBE550E; Wifi 6: TP-Link Archer TX3000E; Wifi 4 und 5: Asus PCE-AC88).

Bei den Messungen im 5- und 6-Gigahertz-Bereich überzeugte die FritzBox mit ausgezeichneten Datenraten im Nahbereich (Wifi 7 bis zu 2.147 Mbps, Wifi 6 bis zu 1.633 Mbps, Wifi 5 bis zu 1.086 Mbps) sowie hohen bis sehr hohen Werten auf größere Distanz – am letzten Messpunkt kamen noch 393 Mbps an. Zum Vergleich: Das bisherige Glasfaser-Top-Modell FritzBox 5590 Fiber erzielte hier maximal 132 Mbps per 5 Gigahertz. In den meisten Fällen war Wifi 7 am schnellsten, auf größere Entfernung war Wifi 6 mitunter die bessere Wahl. Für die Leistung bei 5 und 6 Gigahertz erhielt die neue FritzBox die sehr gute Teilnote 1,2.

Bei 2,4 Gigahertz zeigte die 5690 Pro im Nahbereich eine hohe Leistung (bis zu 637 Mbps), bei größerem Abstand zwischen Router und Testrechner schwächelte die FritzBox jedoch – am letzten Messpunkt schaffte sie nur noch bis zu 67 Mbps. Die 5590 Fiber schlug sich in der älteren Frequenz deutlich besser. Insgesamt reichte es bei der 5690 Pro in der Frequenz für eine noch gute Teilnote von 2,4.

AVM FritzBox 5690 Pro

Der WAN-Anschluss lässt sich alternativ als besonders schneller LAN-Anschluss (2.500 Mbps) nutzen.

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ZigBee und DECT an Bord

Auch in puncto Smart Home hat die 5690 Neues zu bieten: Sie hat nicht nur DECT-ULE auf dem Kasten, sondern auch ZigBee. Damit lassen sich etwa Geräte von Philips Hue und IKEA mit der FritzBox verbinden und steuern. Darüber hinaus ist das Gerät für den Matter-Standard vorbereitet, der Smart-Home-Systeme verknüpft, die bisher nicht miteinander kommunizieren konnten. Die DECT-Basis verbindet außer Smart-Home-Geräten bis zu sechs Schnurlostelefone.

AVM FritzBox 5690 Pro

Dem Router liegen Adapter für das direkte Zuführen der Glasfaser bei.

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Viel LAN, wenig USB

Die FritzBox 5690 Pro erlaubt das direkte Zuführen der Glasfaser über einen entsprechenden Anschluss (passive GPON-Netze bis 2.500 Mbps, aktive AON-Netze bis 1.000 Mbps). Alternativ lässt sich ein externes Glasfasermodem (ONT) per Netzwerkkabel mit dem WAN-Port verbinden. Wer den WAN-Port dafür nicht benötigt, verwendet ihn auf Wunsch als besonders schnellen LAN-Port (2.500 Mbps). Dem Internetzugang per DSL inklusive Supervectoring (bis 250 Mbps) dient ein weiterer Anschluss. Dazu gesellen sich vier LAN-Ports, die jeweils bis 1.000 Mbps leisten.

Bei den sonstigen Anschlüssen gibt sich die neue FritzBox für ein Pro-Modell sparsam: Es gibt nur je einen analogen Telefonanschluss sowie einen USB-3.1-Port zur Verbindung von Speichermedien und Druckern. Auf den S0-Anschluss für ältere ISDN-Geräte verzichtete AVM schon bei seinen letzten Neuerscheinungen, daher überrascht das Fehlen des Ports bei der 5690 wenig. Der USB-Anschluss zeigte im Test eine gute Leistung: 59 Megabyte pro Sekunde (MB/s) beim Lesen einer verbundenen SSD, 46 MB/s beim Schreiben auf die SSD. Der Stromverbrauch fiel mit 13,2 Watt im Stand-by ein wenig hoch aus.

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FritzBox 5690 Pro im Test: Fazit

Die FritzBox 5690 Pro bot im Frequenzbereich von 5 und 6 Gigahertz enorm schnelles WLAN sowie eine hohe Reichweite. Im älteren 2,4-Gigahertz-Frequenzband war die Leistung im Nahbereich hoch, auf größere Entfernung etwas schwach. Dank ZigBee-Funk hat die 5590 Pro für Smart-Home-Fans eine spannende Neuerung an Bord. Für ein Pro-Modell geizt der Router aber mit Telefon- und USB-Anschlüssen, der Stromverbrauch fiel etwas hoch aus. Einrichtung und Bedienung sind gewohnt einfach, es gibt viele Funktionen.

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FritzBox 5690 Pro: Preis und Release

Die FritzBox 5690 Pro ist seit Juni 2024 im Handel erhältlich. Die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers liegt bei 369 Euro. Zu einem günstigeren Preis gibt es den Router aktuell nicht im Online-Handel (Stand: 10. Juli 2024).

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