Ebenfalls neu: Alle Arrow-Lake-S-Prozessoren haben einen LGA-1851-Anschluss. Statt 1.700 Kontakten besitzen die Core-Ultra-200S-CPUs 1.851 Anschlüsse. Für die Installation im PC ist daher auch ein neues Mainboard nötig – ein Exemplar mit LGA-1851-Sockel und Z890-Chipsatz.
Bei der Nummerierung und Namensgebung macht Intel nun auch bei den PC-Prozessoren einen Neuanfang. Während die aktuellen PC-Prozessoren aus der Raptor-Lake-Refresh-Reihe noch das bewährte Muster Core-i-1X000 trugen, hören die Arrow-Lake-Recheneinheiten auf den Namen Core-Ultra-200S. Und das ist ein großes Verwirrspiel. Denn die Arrow-Lake-Prozessoren müsste der Hersteller der Core-Ultra-100-Reihe zuordnen. Warum? Zum einen sind es Intels erste PC-Prozessoren mit feinen 7-Nanometer-Strukturen und KI-Einheiten. Zum anderen nutzen sie nicht, wie es der Name zunächst vermuten lässt, Technikbestandteile Intels aktueller Notebook-Prozessoren Core Ultra 200V alias “Lunar Lake”, sondern der älteren Core-Ultra-100-Reihe alias “Meteor Lake”.
Intel Arrow Lake S: Alle Core-Ultra-200S-CPUs in der Übersicht
Denn in den neuen Arrow-Lake-Prozessoren steckt zum Beispiel die aus den Meteor-Lake-Prozessoren bekannte NPU. Die für KI-Berechnungen zuständige Neural Compute Engine 2x Gen3 soll bis zu 13 TOPS erledigen können – also 13.000.000.000.000.000.000 Berechnungen pro Sekunde. Zusammen mit dem Grafikchip und den eigentlichen Prozessorkernen sollen Arrow-Lake-CPUs bis zu 37 TOPS schaffen – und schlittern so knapp an einer Zertifizierung für Microsofts KI-Assistenten Copilot+ vorbei. Der Windows-Hersteller verlangt bis zu 40 TOPs, wie es aktuell nur die Notebook-Prozessoren der Reihen Qualcomm Snapdragon X, AMD Ryzen AI300 und Intel Core Ultra 200V gewährleisten.
Die jetzt vorgestellten Arrow-Lake-S-Prozessoren haben zudem einen Grafikchip an Bord, der ebenfalls ein Baustein aus der Meteor-Lake-Reihe ist. Die Bildwiedergabe berechnen in der GPU Intel Graphics vier Xe-Cores, die je nach Modell mit 300 Megahertz bis 2 Gigahertz arbeiten. In die neuen Lunar-Lake-Prozessoren hat Intel deutlich stärkere Arc-Grafikchips eingepflanzt.
Die Anzahl der Prozessoren innerhalb der neuen Arrow-Lake-S-Reihe hat Intel deutlich ausgedünnt. Für den Start schickt der Hersteller nur fünf CPUs ins Rennen, im Wesentlichen sind es sogar nur drei Exemplare. Das Top-Modell unter den Arrow-Lake-S-Prozessoren ist aktuell der Core Ultra 9 285K. Der hat für rechenintensive Aufgaben wie Foto- und Videobearbeitungen acht starke Performance-Kerne des Typs “Lion Cove” an Bord. 16 Efficient-Kerne des Typs “Skymont” erledigen hingegen einfache Internet- und Office-Aufgaben. Die Taktfrequenzen liegen zwischen 3,7 und 5,7 Gigahertz.
Das Modell der oberen Mittelklasse Core Ultra 7 265 stellt Intel in zwei Varianten in den Handel: die 265K-Version mit eingebautem Grafikchip Intel Graphics und die 265KF-Variante mit abgeklemmter Grafikeinheit. Das heißt: PCs mit einem 265KF-Prozessor benötigen für die Bildwiedergabe zwingend ein separate Grafikkarte. Die anderen technischen Daten sind aber identisch. Der Core Ultra 7 hat wie der Core Ultra 9 acht starke Performance-Kerne, aber nur 12 Efficient-Cores für einfache Aufgaben. Die Taktfrequenzen bewegen sich je nach Anwendung zwischen 3,9 und 5,5 Gigahertz.
Auch das Mittelklasse-Modell Core Ultra 5 245 bietet Intel wie den Core Ultra 7 (oben) in zwei Versionen an: Der 245K-Version kommt mit dem Grafikchip Intel Graphics, der 265KF mit abgeklemmter Grafikeinheit. Das heißt auch hier: PCs mit dem 245KF-Prozessor benötigen für die Bildwiedergabe zwingend ein separate Grafikkarte. Die anderen technischen Daten sind hier ebenfalls identisch. Der Core Ultra 5 hat sechs starke Performance-Kerne und sparsame Efficient-Cores für einfache Aufgaben. Die Taktfrequenzen bewegen sich je nach Anwendung zwischen 4,2 und 5,2 Gigahertz.
Für alle Arrow-Lake-S-Prozessoren gilt: Die P-Kerne arbeiten nicht mehr mit Hyperthreading-Technik zusammen – wie auch die Efficient-Kerne. Das heißt: Sie können dem Betriebssystem Windows 11 nicht mehr für eine bessere Aufgabenverteilung die doppelte Anzahl von Kernen vorgaukeln. Ob sich das wirklich negativ auswirkt, werden die kommenden Tests zeigen. Gut dafür: Nutzer dürfen PCs mit Arrow-Lake-Prozessoren mit maximal 192 Gigabyte Arbeitsspeicher bestücken (max. DDR5-6400).
Die fünf neuen Arrow-Lake-S-Prozessoren sollen ab 24. Oktober im Handel verfügbar sein. Die Preise (aktuell liegen die nur in US-Dollar vor):
- Core Ultra 9 285K: 589 US-Dollar
- Core Ultra 7 265K: 394 US-Dollar
- Core Ultra 7 265KF: 379 US-Dollar
- Core Ultra 5 245K: 309 US-Dollar
- Core Ultra 7 245KF: 294 US-Dollar