Das Wichtigste in Kürze

  • COMPUTER BILD hat zehn Antivirenprogramme getestet.
  • Testsieger ist Norton 360 Advanced, das den besten Virenschutz bietet und auch für Laien sehr verständlich ist.
  • Bitdefender Premium Security Plus hat mit dem Chatbot Scamio den Innovations-Award gewonnen.
  • Der kostenlose Microsoft Defender bietet einen guten Virenschutz, aber kaum Extras und hält mit den Top-Programmen nicht mit.
  • Lizenzmodelle und Preise unterscheiden sich stark von Anbieter zu Anbieter.
  • Viele Hersteller setzen auf Abo-Modelle, die im zweiten Jahr teurer werden.

Ein Antivirenprogramm für PCs ist absolute Pflicht. Doch nicht alle schützen gleich gut und bieten dieselbe Ausstattung. In diesem Test erfahren Sie, welches Programm am besten schützt und worauf Sie beim Kauf achten müssen.

Was ist das beste Antivirenprogramm?

Norton 360 Advanced setzt sich erneut durch und ist auch dieses Jahr verdienter Testsieger. Gründe dafür sind vor allem die beste Schutzleistung im Test mit “gut” (1,6). Nur Avast One kann hier gleichziehen. Bei Norton kommt noch die “gute” (2,2) Ausstattung hinzu. Außerdem leistete es sich in keinem Prüfpunkt Patzer. Der Vorsprung schmilzt aber: Die ersten neun Testkandidaten liegen dieses Jahr in einer Spanne von nur 0,6 Notenpunkten und erhalten alle die Note “gut”. Das Feld der getesteten Programme rückt also enger zusammen.

Norton 360 Advanced

Die Benutzeroberfläche von Norton ist einfach und modern, sodass man sich schnell zurechtfindet.

Foto: COMPUTER BILD

Welche Aufgaben hat ein Virenschutzprogramm?

Braucht man ein Antivirenprogramm für Windows?

Windows ist weiterhin das meistverbreitete Betriebssystem. Es ist zudem auch recht offen, was die Rechte von einzelnen Programmen angeht. Das bietet Cyberkriminellen viele Möglichkeiten für Angriffe und eine sehr große Zielgruppe. Windows ganz ohne Virenschutz zu nutzen, ist daher nicht zu empfehlen. Weil viele Viren unsichtbar im Hintergrund arbeiten, bekommen Nutzerinnen und Nutzer davon gar nichts mit, wenn kein Schutzprogramm installiert ist und wichtige Windows-Bereiche überwacht. Keine Sorge: Alle getesteten Antivirenprogramme wehren den Großteil der Malware im Internet ab.

Immer mal wieder gibt es Diskussionen darüber, dass Virenscanner Sicherheitslücken haben können und so gegebenenfalls die Sicherheit des PCs sogar verschlechtern. Und tatsächlich kommt es hin und wieder vor, dass es Schwachstellen in Schutzprogrammen gibt. Die werden aber normalerweise sehr schnell geschlossen. Insgesamt überwiegt der Nutzen von Virenschutzprogrammen deutlich, weshalb Windows-User unbedingt eine solche Software verwenden sollten.

Android, macOS und iOS sind weniger verbreitet als Windows und die Betriebssysteme unterscheiden sich auch vom grundsätzlichen Aufbau. Deshalb sind Virenscanner hier nicht immer notwendig. Im Falle von iOS können sie gar nicht installiert werden. Trotzdem ist es durchaus hilfreich, Sicherheitsprogramme oder -Apps zu installieren. Die genauen Unterschiede zu Windows und welche Vorteile Schutzsoftware auf den Systemen bringen, hat COMPUTER BILD in eigenen Ratgebern zusammengefasst.

Ist ein Virenscanner für macOS sinnvoll?

Braucht man einen Virenscanner für Android

Sind Virenscanner für iOS notwendig?

Muss ein Virenschutzprogramm Geld kosten?

Auch der Microsoft Defender, der bei Windows schon an Bord ist, erhält die Gesamtnote “gut”. Mittlerweile kann der Gratisschutz sogar bei der Erkennungsrate im Labortest mithalten. Ohne Internetverbindung versagt er jedoch, und bei der Erkennung von Schädlingen auf verseuchten Internetseiten erreicht er noch nicht ganz das Niveau der Top-Kaufprogramme. Trotzdem: Insgesamt bietet er einen soliden Grundschutz.

Allerdings müssen Nutzer des Microsoft Defender auf viel Zusatzausstattung verzichten, die die Kaufprogramme enthalten. Außerdem ist die Bedienung des Defender weiterhin Geschmackssache, weil sich das Programm in den Windows-Einstellungen verbirgt. Eine eigene Programmoberfläche gibt es nur mit Microsoft-365-Abo (ab 69 Euro jährlich). Das ist auch der einzige Weg, den Microsoft Defender auf den Betriebssystemen macOS, Android oder iOS zu nutzen.

Externe Verlinkung

Avira

Avira Prime

  • Guter Virenschutz
  • Verständlichste Meldungen

Worauf muss man beim Kauf achten?

Das Wichtigste beim Kauf eines Schutzprogramms sind natürlich die Erkennungsraten beziehungsweise die Noten im Schutzbereich. Das ist die Kernaufgabe der Software und man erwartet von den Programmen einfach, dass sie diese Aufgabe gut erfüllen. Es gibt allerdings noch einige Fallstricke, auf die Sie bei Antivirenprogrammen achten sollten:

  • Anzahl der Lizenzen: Fast alle Virenscanner enthalten mittlerweile mehr als eine Lizenz. Wie viele genau, hängt aber vom Hersteller und dem Paket ab. Achten Sie vor dem Kauf darauf, dass ausreichend Lizenzen für Ihre Geräte und Familienmitglieder enthalten sind.
  • Ausstattung: Die Pakete unterscheiden sich von Hersteller zu Hersteller und auch in den verschiedenen Varianten teils recht stark im Funktionsumfang. Achten Sie darauf, dass alles enthalten ist, was Sie brauchen. Schauen Sie aber auch, ob es eine günstigere Variante gibt, bei der Ihnen persönlich nichts fehlt. Wenn Sie beispielsweise schon ein VPN haben, gibt es vielleicht ein Paket, bei dem nur das VPN fehlt.
  • Abo-Modell: Bei vielen Herstellern schließen Sie automatisch ein Abo ab, das sich jährlich verlängert. Das ist zwar praktisch, um nicht zu vergessen, rechtzeitig eine neue Lizenz zu kaufen, teilweise aber auch teurer. Denn Angebotspreise gelten in der Regel nur für das erste Jahr. Im zweiten würde der volle Preis fällig werden. Wer vorher kündigt und erneut ein Angebot nutzt, spart bis zu 80 Prozent.

Antivirenprogramme gibt es standardmäßig je Hersteller in drei Varianten, die sich an unterschiedliche Zielgruppen richten. Einige Hersteller bieten sogar noch mehr Pakete an. Welches Sie brauchen, richtet sich nach Ihren persönlichen Vorlieben:

Welche Ausstattung ist bei Antivirus-Programmen sinnvoll?

Avira Prime

Zusatzprogramme wie der Programm-Updater von Avira erhöhen die PC-Sicherheit zusätzlich.

Foto: COMPUTER BILD

Tolles Extra für alle Antivirenprogramme: Chatbot Scamio

Eine sinnvolle und innovative Neuerung ist der Chatbot Scamio von Bitdefender. Dieser KI-basierte Bot dient als Anlaufstelle für alle, die unsicher sind, ob etwa eine erhaltene E-Mail echt ist oder Betrug dahintersteckt. Nutzer erklären dem Bot kurz, worum es geht, und schicken ihm dann Screenshots der Nachricht. Der Bot analysiert die Nachricht und gleicht sie mit bekannten Phishing- und Betrugsmaschen ab. Darüber hinaus prüft er auch weiche Kriterien – etwa typische Formulierungen von Cyberkriminellen. Und natürlich checkt der Bot die enthaltenen Links. Danach gibt er eine Einschätzung, ob es sich bei der Nachricht um Betrug handelt oder diese mit hoher Wahrscheinlichkeit tatsächlich vom angegebenen Absender stammt. Das ist ein einzigartiges Antivirussoftware-Feature, eine große Hilfe und kann im Fall der Fälle finanziellen Schaden und enormen Stress verhindern. COMPUTER BILD hat die Bitdefender Premium Security daher mit dem Innovations-Award ausgezeichnet. Scamio ist kostenlos und eine perfekte Ergänzung zu allen Testkandidaten. Derzeit ist der Chatbot nur auf Englisch verfügbar, erkennt aber auch deutschen Spam und Betrug.

Bitdefender Scamio

Scamio von Bitdefender hilft Ihnen dabei, Betrug und Phishing zu erkennen – auch wenn Sie gar kein Kunde bei Bitdefender sind!

Foto: COMPUTER BILD

COMPUTER BILD testet die Erkennungsraten der Programme mit verschiedenen Tests in Zusammenarbeit mit dem renommierten Virenlabor AV-Comparatives. Dabei müssen die Programme im Labortest beweisen, dass sie die meistverbreiteten sowie wichtigsten Viren und Schadprogramme korrekt erkennen und beseitigen. In einem Praxistest prüft COMPUTER BILD zusätzlich, ob die Erkennungsraten auch dann noch gut sind, wenn die Malware versteckt auf Internetseiten oder USB-Sticks auf den PC kommen – ganz so wie es in der Realität auch passiert.

AV-Comparatives

Bei AV-Comparatives müssen alle Programme zeitgleich auf die neusten Bedrohungen reagieren.

Foto: AV-Comparatives

Bei sämtlichen Scans dürfen zudem nicht zu viele Fehlalarme auftreten, und auch die Arbeit mit dem PC soll nicht spürbar verlangsamt werden. Zusätzlich prüft COMPUTER BILD im eigenen Labor, ob die Programmoberflächen und Warnmeldungen auch verständlich und intuitiv sind. Denn nur wenn Laien auch wissen, was los ist und was sie machen müssen, ist ein Schutzprogramm wirklich hilfreich. Die AGB und Datenschutzbestimmungen prüfte für COMPUTER BILD Ulrich Emmert von den esb Rechtsanwälten.

Antivirenprogramme-Test 2024: Häufig gestellte Fragen

Was ist das beste Antivirenprogramm?

Das beste Antivirenprogramm ist Norton 360 Advanced. Es überzeugte im Antivirus-Test mit sehr guten Erkennungsraten und vielen Extras. Nutzerinnen und Nutzer sind mit dem Programm optimal geschützt.

Reicht ein kostenloses Schutzprogramm?

Kostenlose Schutzprogramme bieten denselben Schutz wie die Kaufversionen, allerdings fehlen viele Funktionen. Windows selbst enthält den Microsoft Defender, der einen guten Grundschutz bietet. Ein kostenloses Schutzprogramm reicht, wenn es nicht so schlimm ist, falls mal Daten verloren gehen, und wenn Sie kein Online-Banking machen. Für den besten Schutz ist ein Kaufprogramm nötig.

Welcher Virenschutz kommt aus Deutschland?

Avira und G Data sind deutsche Firmen, die Antivirenprogramme herausgeben. Avira gehört allerdings mittlerweile zu GEN, zu der auch Avast, AVG und Norton gehören. Alle großen Schutzprogramme sind auch auf Deutsch nutzbar, egal wo die Firma den Hauptsitz hat.

Ist ein Antivirenprogramm noch nötig?

Ohne einen zuverlässigen Schutz sollte kein PC ins Internet gehen. Auch auf seriösen Seiten können Viren eingeschleust werden, die auf dem PC landen. Das bemerkt man nur mit einem Antivirenprogramm.

Was ist der Unterschied zwischen einem Quickscan und einem vollständigen Systemscan?

Bei einem Quickscan, der je nach Hersteller auch mal Schnellscan, Smart-Scan oder ähnlich heißt, prüft das Schutzprogramm nur die wichtigsten Stellen im System. Damit werden trotzdem aktive Viren gefunden. Versteckt sich aber eine Malware in einer Datei an einem ungewöhnlichen Ort und ist inaktiv, erkennt der Quickscan sie nicht. Der vollständige Scan untersucht alle Dateien und laufenden Prozesse und findet auch solche schlummernden Schadprogramme.

Brauche ich ein Antivirenprogramm für Mac?

Auch auf dem Mac sollte unbedingt ein Antivirenprogramm installiert sein. Denn auch für Macs gibt es mittlerweile Malware und viele Angriffe wie Phishing funktionieren auch ohne Dateien. Alle Infos gibt es im Ratgeber zu Virenscannern für Macs.

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