Die Südkoreaner legen nach: Das 2022 vorgestellte Top-Tablet S8 Ultra bekommt einen Nachfolger. Und mit dem gelingt Samsung der große Wurf: In diesem Test verdrängt das Galaxy Tab S9 Ultra das iPad Pro von der Spitze der Tablet-Bestenliste! Zunächst verrät COMPUTER BILD, was das neue Top-Modell besser macht als sein Vorgänger.

An den Abmessungen hat sich nichts geändert: Das S9 Ultra ist mit rund 209×326 Millimetern genauso groß wie das S8 Ultra. Auch die Bauhöhe bleibt gleich: Mit 5,5 Millimetern ist es weder dünner noch dicker als der Vorgänger. Der war bereits schwer – sein Nachfolger bringt noch etwas mehr auf die Waage: Die Wifi-Version wiegt nun 732 statt 726 Gramm, die 5G-Variante 737 statt 728 Gramm. Doch im Alltag macht sich der Unterschied wenig bemerkbar.

Das Samsung Galaxy Tab S9 Ultra ist 1A verarbeitet.

Das Display arbeitet nach wie vor mit der AMOLED-Technik – Samsung spricht beim S9 Ultra von einem AMOLED-X2-Bildschirm. Und der ist noch einen Tick besser als das bereits tolle Display des S8 Ultra: Er bietet eine etwas höhere Farbtreue, der Kontrast bleibt extrem hoch, und mit 855 Candela pro Quadratmeter strahlt das S9 Ultra ein wenig heller als das S8 Ultra. Auf seiner 37-Zentimeter-Diagonale zeigt das neue Top-Modell wie gehabt 2960×1848 Pixel. Für eine flüssige Wiedergabe erneuert es das Bild zwischen 60- und 120-mal pro Sekunde (Bildwiederholrate: 60 bis 120 Hertz).

Dank Kartenslot lässt sich der Speicher des S9 Ultra wie beim Vorgänger per microSD erweitern.

Neu: Speziell optimierte An­droid-Spiele soll das S9 Ultra wie ein Gaming-PC mit Raytracing-Effekten zeigen. Dazu zählt etwa die dynamische Darstellung von weichen Schatten und Lichteffekten. So sollen in Spielen schnell rotierende Scheinwerfer fein abgestufte Lichteffekte in die Spieleumgebungen projizieren. Parallel passt die Technik in Echtzeit die Stärke der von Personen und Objekten geworfenen Schatten an.

Die Wippe für die Lautstärkeregelung und der Ein-/Ausschalter Samsung Galaxy Tab S9 Ultra.

Völlig neuartig ist auch der Antrieb: Als Motor dient im S9 Ultra eine für Samsungs Galaxy-Reihe abgewandelte Variante des Snapdragon 8 Gen 2 von Qualcomm. Dem System-on-a-Chip (SoC) steht je nach Modellvariante des S9 Ultra ein 12 oder 16 Gigabyte großer Arbeitsspeicher (RAM) zur Seite. Wer die 4 Gigabyte mehr haben will, muss zur größten Version mit 1 Terabyte internem Speicher greifen. Die kleineren Versionen fassen 256 oder 512 Gigabyte. Die hier geprüfte Version mit 12 Gigabyte Arbeitsspeicher und 256 Gigabyte internem Speicher arbeitete die Prüfungen noch einmal zackiger ab als der Vorgänger.

Die Frontlinsen des Samsung Galaxy Tab S9 Ultra erfassen das eigene Konterfei in Videotelefonaten in einer gute Qualität.

An der Frontseite sitzen zwei 12-Megapixel-Kameras, die dank unterschiedlichen Erfassungswinkeln das eigene Konterfei in Videotelefonaten optimal einfangen. Bei Konferenzen mit mehreren Personen vor dem Display stellen die Linsen das Gesicht des jeweiligen Sprechers auf Wunsch automatisch in den Fokus. Drei eingebaute Mikrofone sorgen für eine gute Aufnahme und Übertragung von Sprache – darüber hinaus unterdrücken sie Nebengeräusche.

Die rückseitigen Kameralinsen sind das Maß der Dinge: Kein anderes Android-Tablet fertigt so gute Fotos und Videos an wie das S9 Ultra.

In den Tests erwiesen sich die Frontlinsen als die besten unter denen aller bisher geprüften Android-Tablets. Das gilt übrigens auch für die rückseitigen Kameras: Für die Aufnahme von Fotos und Videos hat das S9 Ultra hinten eine 13-Megapi­xel-­Kamera inklusive Autofokus und Blitz sowie eine Ultrawide-Linse mit 8 Megapixeln. Die in den Prüfungen aufgenommenen Bilder und Videoclips hatten eine durchweg hohe Qualität – selbst in schlecht ausgeleuchteten Räumen.

Testergebnisse Samsung Galaxy Tab S9 Ultra

Die Preise für die neue Tab-S9-Reihe sind gepfeffert (Übersicht in der Tabelle unten). Da erstaunt, dass Samsung wie beim S8 Ultra weiterhin beim Netzteil spart. Das müssen Nutzer also extra kaufen. Der 11.200-mAh-Akku des S9 Ultra lässt sich per USB-C-Anschluss und 45-Watt-Schnellladenetzteil (ab 35 Euro) in zwei Stunden und 25 Minuten volltanken. Klasse: Der Stromspeicher hielt im Test über achteinhalb Stunden durch – damit über eine Stunde länger als das S8 Ultra.

Im Gegensatz zum Netzteil liegt der für die Eingabe per Stift nötige S Pen dem Tablet bei. Der setzt bis zu 4.096 Strichstärken um – und das mit einer geringen Verzögerung von nur 2,8 Millisekunden, sagt Samsung. Der S Pen lässt sich auch als Fernbedienung zum Steuern der Wiedergabe von Präsentationen und Musik nutzen, aber auch als “Auslöser”, um Selfies zu schießen. Komfortabel: Zum Verstauen des Stifts bietet die Rückseite des Tab S9 Ultra eine Einbuchtung, in der er auch gleich neue Energie tankt.

Samsung-Galaxy-Tab-S9-Reihe im Vergleich

Schneller, sparsamer, brillanter: Samsung rüstet das S9 Ultra mit potenterem Prozessor und besserem Display aus. Obendrein geht das Tab­let genügsamer mit der Akku-Energie um. So erreichte es am Ende im Vergleich zum schon sehr guten S8 Ultra eine noch bessere Endnote und schiebt sich so sogar am iPad Pro vorbei – auf Platz 1 der Tablet-Bestenliste!

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