Mit Anderen chatten, Videocalls abhalten oder Dateien austauschen: All das geht mit Discord, einem weltweit verfügbaren Messenger-Dienst, der vor allem bei Gamern ausgesprochen beliebt ist. In zwei Ländern ist der Anbieter aber nun vom Netz genomen worden: Sowohl Russland als auch die Türkei haben Discord gesperrt.
Discord-Aus in der Türkei: Sorge um die Jugend
In der Türkei ordnete der Generalstaatsanwalt die Blockierung von Discord an. Vorrangig wolle man so Kinder und Jugendliche vor Mobbing, Erpressung und sexuellen Inhalten schützen, wie verschiedene Agenturen melden. “Wir sind entschlossen, unsere Jugend und Kinder, die Garantie unserer Zukunft, vor schädlichen, kriminellen Veröffentlichungen in sozialen Medien und im Internet zu schützen”, äußerte Justizminister Yilmaz Tunc auf X.
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Übersetzung: Auf Ersuchen der Generalstaatsanwaltschaft von Ankara entschied der 1. Friedensstrafrichter von Ankara, dass die Social-Media-Plattform Discord gemäß Artikel 8/1 des Gesetzes Nr. 5651 zur Verordnung auf der Social-Media-Plattform Discord veröffentlicht werden sollte der im Internet erstellten Veröffentlichungen und der Bekämpfung der durch diese Veröffentlichungen begangenen Straftaten: „Aufgrund des hinreichenden Verdachts, dass Straftaten begangen wurden, wurde beschlossen, alle Veröffentlichungen aus dem Inhalt zu entfernen und den Zugriff auf die angegebenen URL-Adressen aus der Türkei zu sperren. Wir sind entschlossen, unsere Jugend und Kinder, die Garantie unserer Zukunft, vor schädlichen, kriminellen Veröffentlichungen in sozialen Medien und im Internet zu schützen. Wir werden niemals Versuche zulassen, die Grundfesten unserer Gesellschaftsstruktur zu erschüttern.
Russland: Discord-Sperre aus Angst vor Terror
Etwas anders verhält es sich bei der Discord-Sperre in Russland: Die Behörden machten den Messenger dort dicht, weil sie ihn als Kommunikationskanal für terroristische Aktivitäten sowie für nicht näher bezeichnete “illegale Informationen” ansehen. Auch als Plattform für den Drogenhandel haben russische Ermittler Discord im Visier. Vor dieser Entscheidung wurden dem Unternehmen bereits zwei Geldstrafen in Höhe von 3,6 Millionen Rubel (etwa 34.000 Euro) und 6 Millionen Rubel (ungefähr 56.500 Euro) auferlegt, zusätzlich zu mehreren Aufforderungen, Inhalte zu entfernen, die gegen russisches Recht verstoßen. Das Nichtbefolgen dieser Anforderungen führte letztendlich zur Blockierung.
Mit VPN-Diensten anonym surfen und Ländersperren umgehen
Regionale Sperren, die den Zugang zu Webinhalten verhindern, sind übrigens Gang und Gäbe: Unter anderem blockieren Streamingdienste Filme, Live-Sport & Co., weil sie unter anderem für bestimmte Länder keine Übertragungsrechte besitzen. Eine Blockade hat also nicht immer politische, sondern oftmals wirtschaftliche Gründe. Solche Sperren sind möglich, weil Internet-Nutzer ihre Herkunft über die IP-Adresse ihres Computers verraten, die wie eine Art Telefonnummer Auskunft darüber gibt, wer wann und wo ins Internet geht. Überhaupt ist man alles andere als anonym im Netz unterwegs; IP-Adressen und Surfverläufe geben genau Auskunft darüber, was man im Internet so treibt. Wer das nicht möchte, kann über einen VPN-Dienst seine Identität verschleiern und eventuelle Sperren unter Umständen umgehen. Die aktuell besten VPN-Anbieter finden Sie in der folgenden Bestenliste.