Der Netflix-Stream läuft nicht flüssig, im Home-Office hat sich die Videokonferenz schon dreimal aufgehängt: Wenn der Router nicht genug Leistung hat, dann sind nervige Probleme häufig vorprogrammiert. Damit es im Heimnetz wieder flutscht, kommen bei modernen Geräte diverse Tricks zum Einsatz, um WLAN-Geschwindigkeit und -Reichweite zu erhöhen. So reduzieren aktuelle Modelle mit schlauen Funktionen etwa WLAN-Störungen. Wir haben die Top-Router durch den Test geschickt und erklären, welche Techniken das drahtlose Netzwerk optimieren.
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WLAN-Router-Test: Das Wichtigste in Kürze
- Aktuell thront die FritzBox 4060 auf Platz 1 der Router-Bestenliste. Das Gerät besitzt viel WLAN-Leistung, aber kein integriertes Modem. Nutzerinnen und Nutzer verbinden es mit einem bestehenden Modem-Router oder einem externen Modem. Dank integrierter Telefonanlage eignet sich die 4060 ideal für Glasfaseranschlüsse mit externem Modem.
- Für DSL-Anschlüsse ist die FritzBox 7690 die beste Wahl, wer etwas Geld sparen möchte, nimmt die FritzBox 7530 AX.
- Kommt bei Ihnen das Internet per Kabelanschluss ins Haus, sind Sie mit der FritzBox 6690 Cable am besten bedient. Kabel-User mit kleinem Budget nehmen die FritzBox 6660 Cable.
- Für Glasfaseranschlüsse ohne externes Modem ist die FritzBox 5590 Fiber optimal geeignet.
- Beim Internetzugang per Mobilfunk machte die FritzBox 6890 LTE eine gute Figur.
- Router der Telekom besitzen weniger Funktionen, aber viel WLAN-Tempo. Der Speedport Pro Plus eignet sich als vollwertige Smart-Home-Zentrale und vereint das Tempo von DSL und Mobilfunk.
Testsieger DSL: AVM FritzBox 7690
Preistipp DSL: AVM FritzBox 7530 AX
Testsieger Kabel: AVM FritzBox 6690 Cable
Preistipp Kabel: AVM FritzBox 6660 Cable
So testet COMPUTER BILD WLAN-Router
Ein Router soll möglichst aufs Tempo drücken – daher sind WLAN-Messungen ein wichtiger Bestandteil der Tests von COMPUTER BILD. Für eine gute Testnote reicht schnelles WLAN allein aber nicht immer: Die Geräte müssen eine clevere WLAN-Optimierung, eine überzeugende Telefonanlage und einen hohen Funktionsumfang besitzen. Punktet der Router auch bei Einrichtung und Bedienung, stehen die Chancen auf einen Platz auf dem Treppchen gut. Aus diesen Disziplinen setzt sich der Test von COMPUTER BILD zusammen:
- WLAN-Tempo (32 Prozent der Gesamtnote): COMPUTER BILD erfasst die WLAN-Geschwindigkeit von Routern jeweils zu einer PC-Netzwerkkarte mit Wifi 7 (TP-Link Archer TBE55E mit zwei Antennen), Wifi 6 (TP-Link TX3000E mit zwei Antennen) sowie zu einer Karte mit den älteren Standards Wifi 4 und 5 (Asus PCE-AC88 mit vier Antennen). Es gibt vier Messpunkte mit steigender Entfernung zwischen Router und Test-PC, an denen die Redaktion jeweils die Sende- und Empfangsleistung ermittelt.
- WLAN-Optimierung (12,5 Prozent der Gesamtnote): Bessere Router optimieren das WLAN mit diversen Funktionen. Per Band Steering schubst der Router Endgeräte etwa stets auf die schnellste WLAN-Frequenz. Mit Multi-User MIMO (MU-MIMO) tauschen Router mit mehreren Geräten parallel Daten – ohne MU-MIMO springt die Verbindung hin und her. Und mit einer Datenpriorisierung legen Nutzerinnen und Nutzer im Menü fest, welche Geräte der Router bei der Datenverteilung bevorzugt behandeln soll.
- Ausstattung und Funktionen (36,5 Prozent der Gesamtnote): Wie viele LAN- und Telefon-Anschlüsse hat der Router? Wie schnell sind die USB-Ports in den Testmessungen? Beherrscht das Gerät weitere Funkstandards zum Verbinden von Schnurlostelefonen und Smart-Home-Geräten? Überzeugen Kindersicherung und Telefonanlage? Wie hoch ist der Stromverbrauch? Gibt es im Zusammenspiel mit Repeatern schlaue Mesh-Funktionen? Auch diesen und weiteren Fragen stellen sich die Geräte im Test.
- Einrichtung und Bedienung (10 Prozent der Gesamtnote): Im besten Fall besitzen Router einen Assistenten, der Schritt für Schritt durch die Einrichtung von Internet, WLAN und Telefonie führt. Leicht verständliche Menüs sowie eine nachvollziehbare Menüstruktur wirken sich ebenfalls positiv auf die Bedienungsnote aus.
- Weitere Testpunkte (9 Prozent der Gesamtnote)
Testsieger Glasfaser: AVM FritzBox 5590 Fiber
Testsieger Mobilfunk: AVM FritzBox 6890 LTE
Testsieger ohne Modem: AVM FritzBox 4060
Für Smart Home und Hybrid: Telekom Speedport Pro Plus
WLAN-Router-Test: Fazit
AVMs Top-Modelle – etwa FritzBox 7690 und 6690 Cable – eignen sich mit hohem Tempo und großem Funktionsumfang für viele unterschiedliche Nutzerinnen und Nutzer. Kleinere Haushalte erhalten mit den günstigeren AVM-Routern FritzBox 7530 AX und 6660 Cable ausreichend Leistung. Die aktuellen Speedport-Router der Telekom haben weniger Funktionen, liefern aber hohes WLAN-Tempo und verfügen über einige Besonderheiten für Smart Home und DSL-Hybrid.
Was beim Kauf eines WLAN-Routers zu beachten ist
- Das Modem des Routers muss für Ihren Anschluss geeignet sein. Geräte ohne Modem verbinden Sie per LAN-Kabel mit einem bestehenden Modem-Router oder externen Modem. Bei Glasfaseranschlüssen mit externem Modem lässt sich ein beliebiger Router anschließen, der den Internetzugang per LAN-Verbindung erlaubt.
- Achten Sie darauf, dass das Router-Modem das Tempo Ihres Tarifs unterstützt. DSL-Anschlüsse ab 100 Megabit pro Sekunde (Mbps) benötigen ein Vectoring-Modem, ab 250 Mbps ist ein Supervectoring-Modem nötig. Bei Gigabit-Anschlüssen per TV-Kabel muss der Router ein Modem für DOCSIS 3.1 besitzen.
- Kaufen Sie am besten keinen Router, der ausschließlich per 2,4 Gigahertz funkt. Der Frequenzbereich ist vor allem in Ballungsräumen überfüllt und erlaubt vergleichsweise wenig Tempo.
- Wer Technik per Kabel an den Router hängen will, sollte darauf achten, dass die LAN-Anschlüsse des Routers ein Mindesttempo von 1.000 Mbps besitzen. Ältere und günstigere Geräte verfügen häufig nur über LAN-Ports mit 100 Mbps.
- Die meisten Router verbinden Festnetztelefone analog per Kabel. Bessere Geräte verfügen über eine DECT-Basis, an der sich Schnurlostelefone anmelden können. Das lohnt sich meist aber nur, wenn sich die Telefone speziell für die Verwendung mit einer Router-Basis eignen.
Wie teuer ist ein guter Router?
So stoppen moderne Router den WLAN-Stress
Es gibt einige Faktoren, die die Qualität des WLAN-Signals beeinträchtigen. Eines der häufigsten Probleme sind WLAN-Störungen. Vor allem in Mietwohnungen oder Reihenhäusern beeinträchtigen sich die WLAN-Signale benachbarter Router. Die Folge: Abbrüche und scheinbar unerklärliches Stocken der Verbindung. Auch Reichweitenprobleme gehören längst nicht der Vergangenheit an. Aktuelle Router funken für gewöhnlich in den Frequenzbereichen 2,4 und 5 Gigahertz (GHz). WLAN im 5-GHz-Bereich ist mit den Standards Wifi 5 (WLAN-ac), 6 und 7 sehr schnell. Die Reichweite ist aber geringer als im 2,4-GHz-WLAN – und nicht jedes Gerät funkt im 5-GHz-WLAN.
WLAN-Mesh: Intelligent vernetzt
Was bringt Wifi 7?
Die neuesten Geräte aus dem Test beherrschen Wifi 7. Der WLAN-Standard bringt vor allem einen Temposchub – im Nahbereich schafften die schnellsten Router im Test teilweise mehr als 2.200 Mbps. Auf größere Entfernung sind die älteren Standards Wifi 4 (WLAN-n) und Wifi 5 mitunter aber die bessere Wahl. Denn Endgeräte mit Wifi 7 verfügen bisher über maximal zwei Antennen. Wifi-7-Router mit vier oder mehr Antennen zeigen zumindest mit einem Gerät als Gegenstelle so noch nicht ihr volles Potenzial. Der WLAN-Standard bringt aber nicht nur mehr Tempo, sondern auch weitere Optimierungen – etwa die spannende Funktion Multi-Link Operation (MLO). Damit können Router und Gerät bei Datenübertragungen schnell zwischen den Frequenzen wechseln, was die Ausfallsicherheit erhöht.
Glasfaser ist nicht gleich Glasfaser
Vom Routerzwang befreit
WLAN-Router: Häufig gestellte Fragen
Was für einen WLAN-Router brauche ich?
Das Modem im Router muss für die Zugangsart Ihres Anschlusses (DSL/Telefondose, TV-Kabel/TV-Dose, Glasfaser oder Mobilfunk) geeignet sein. Zudem sollten Sie beim Kauf darauf achten, dass das Gerät für das Tempo Ihres Tarifs geeignet ist und etwa Supervectoring 35b für 250 Mbps über DSL oder DOCSIS 3.1 für 1.000 Mbps über TV-Kabel unterstützt. Alternative: Ihr bestehender Modem-Router kümmert sich weiterhin um den Internetzugang, der neue Router ums Netzwerk. Die beiden Geräte verbinden Sie per LAN-Kabel miteinander, das WLAN des alten Routers schalten Sie aus. Als Neugerät verwenden Sie entweder einen Modem-Router, dessen Modem sich ausschalten lässt, oder gleich einen Router ohne Modem.
Was ist ein WLAN-Router mit Modem?
Ein WLAN-Router mit Modem lässt sich direkt mit dem Internetanschluss verbinden und bringt Geräte ins Netz. Je nach Zugangsart muss der Router ein passendes Modem für DSL, TV-Kabel, Glasfaser oder Mobilfunk besitzen und für das Tempo Ihres Tarifs geeignet sein. Router ohne Modem müssen Sie per LAN-Kabel mit einem Modem-Router oder einem externen Modem verbinden, damit er Geräte etwa per WLAN ins Internet bringt.
Was ist besser: Wifi oder WLAN?
WLAN ist die Abkürzung für “Wireless Local Area Network” und bezeichnet ein lokales Funknetzwerk. Der Funkstandard eines WLANs ist nicht näher spezifiziert. Wifi steht wiederum für “Wireless Fidelity” und bezeichnet ein WLAN, das das Institute of Electrical and Electronics Engineers nach dem IEEE-802.11-Standard zertifiziert hat. Ein Wifi ist also immer ein WLAN – umgekehrt trifft dies aber nicht zu. Im Alltag werden beide Begriffe oft synonym verwendet. Einen generellen Qualitätsunterschied zwischen Wifi und WLAN gibt es nicht. In der Praxis kommen fast ausschließlich Wifis nach IEEE-802.11-Standard zum Einsatz – etwa Wifi 4, 5 und 6.
Wie viel kostet ein WLAN-Router im Monat?
Das hängt vom Provider und dem angebotenen Modell ab. Einige (meist hauseigene) Geräte gibt es kostenlos zum Tarif dazu.
Kann man in einem Haus zwei WLAN-Router haben?
Ja, das funktioniert. Aktivieren Sie aber nur bei einem der Router das DHCP (Dynamic Host Configuration Protocol). Damit vergibt der Router IP-Adressen im Netzwerk. Ist bei zwei Routern das DHCP eingeschaltet, kommen sie sich in die Quere. Den zweiten Router verbinden Sie je nach Modell und damit verfügbarem Konfigurationsmodus (Repeater-, Access-Point- oder Bridge-Modus) per LAN-Kabel oder WLAN mit dem ersten Router.
Stören sich zwei WLAN-Router unter Umständen?
Ja. Wenn bei beiden Routern das DHCP (Dynamic Host Configuration Protocol) aktiviert ist, kommt das Netzwerk zum Erliegen. Mit dem DHCP vergibt der Router im Netzwerk IP-Adressen. Darüber hinaus können Router sich gegenseitig stören, wenn sie dieselben WLAN-Kanäle beim Funken verwenden. Moderne Geräte nutzen verschiedene clevere Techniken, um diese Störungen zu minimieren.