Ding, dong! Steht da ein lästiger Vertreter vor der Tür oder doch der herbeigesehnte Paketbote? Wer eine smarte Türklingel mit Kamera hat, schaut das einfach auf seinem Smartphone nach. Da ist zu sehen, wer gerade läutet – auch wenn man mal nicht zu Hause sein sollte. Per Sprechanlagen-Funktion sind sogar Gespräche mit dem Besucher möglich. So besteht keine Gefahr, dass der ungeduldige Postmann das heiß ersehnte Paket wieder mitnimmt. COMPUTERBILD ließ beliebte Video Doorbells zum Klingelstreich antreten. Kostenpunkt: zwischen 60 und 250 Euro. Alle lassen sich leicht nachrüsten. Weiter unten klären wir wichtige Fragen zu den Kamera-Kingeln.

Testsieger: Eufy Video Doorbell Dual

Es ist so ein Sache mit den smarten Türklingeln an der Haustür: Entweder filmt die eingebaute Kamera vom Flur oder Vorgarten nur einen kleinen Ausschnitt oder es drohen verzerrte Videobilder mit merkwürdigem “Fischaugen-Effekt”. Für den kompletten Durchblick spendiert Eufy seiner neuen Video Doorbell Dual gleich zwei Linsen, die alles einfangen sollen. Das Kamera-Doppel mit guter Videoqualität fängt Postbote und abgestellte Pakete gleichermaßen zuverlässig ein. Die Klingel ist mit gut 220 Euro (Stand Dezember 2023) nicht ganz günstig, dafür sind alle Funktionen inklusive – auch ein lokaler Videospeicher per Smart Hub, der monatliche Abogebühren erspart. Wer etwas Geld sparen möchte und auch mit einer Kamera auskommt, greift zum etwa halb so teuren Vorgänger, der Eufy Video-Türklingel oder zur günstigen HomeKit-Klingel Aqara Smart Video Doorbell G4.

Preistipp: Ring Video Doorbell Wired

Die Amazon-Tochter Ring hat einen ganzen Schwung smarter Türklingeln im Angebot, die sich in Preis, Videoqualität, Ausstattung und bei der Stromversorgung unterscheiden. Neben der Ring Video Doorbell Pro 2 (um 180 Euro, radarbasierte Bewegungserkennung), Ring Video Doorbell 3 und Ring Video Doorbell 4 (beide kabelloser Akkubetrieb, 179 Euro) ist die Ring Video Doorbell Wired das kompakteste und mit Abstand preisgünstige Modell. Für knapp Euro (Stand Dezember 2023) ersetzt sie die vorhandene Türklingel. Ein kabelloser Betrieb ist mangels Akku nicht möglich. Dafür landen Benachrichtigungen zuverlässig auf dem Handy oder Smart Display. Die Bewegungserkennung ist gratis, für die Speicherung in der Cloud fallen laufende Abokosten an. Mit dem Ring Chime ergänzt für 35 Euro ein digitaler Türgong für die Steckdose das Klingel-Erlebnis. Wer wenig Geld ausgeben will, aber das Verdrahten scheut, greift zur Blink Video Doorbell. Sie ist wahlweise kabelgebunden oder dank Akku drahtlos einsetzbar und zum selben Schleuderpreis wie die Ring Video Doorbell Wired erhältlich.

So testet COMPUTER BILD Video Doorbells

  • Montage und Einrichten: COMPUTER BILD prüft, ob und wie leicht die Doorbell die vorhandene Türklingel ersetzt. Wie gut klappt das Anbringen an der Haustür und das Ausrichten aufs Geschehen. Und wie bequem nimmt das Gerät Kontakt zum Handy und zum heimischen WLAN auf?

Video Doorbells, Montage

Damit eine Video Doorbell funktioniert, müssen neben der Klingel Halteplatte plus Schrauben, Akku, Ladekabel und Werkzeug ran. Beim Verkabeln braucht es statt Akku passende Drähte.

Foto: Ring, COMPUTER BILD

  • Video- und Tonqualität: Die eingebaute Kamera soll möglichst knackscharfe Bilder liefern, sich auch nachts um helle Aufnahmen kümmern und beim Gegensprechen Stimmen verständlich wiedergeben. COMPUTER BILD lässt die Doorbells daher zum Sicht- und Hörtest antreten.

Video Doorbells, Bildqualität

Die eingebauten Kameras liefern je nach Hersteller und Modell unterschiedliche Bilder und Videos (hier im Bild: Ring). Dabei gilt in der Regel: Je teurer die Doorbell, desto besser die Aufnahmen.

Foto: Ring, COMPUTER BILD

Video Doorbells, Bildqualität

Auch der Blickwinkel ist entscheidend. Hier fängt die Eufy-Doorbell dank zweiter Kamera zusätzlich den Bodenbereich direkt vor der Haustür ein.

Foto: Eufy, COMPUTER BILD

  • Bedienung und Funktionen: Die jeweilige Handy-App ist die Steuerzentrale für die Doorbells. Wie sieht es mit dem Bedienkomfort aus? Sind alle wichtigen Funktionen vorhanden? Und lassen sich alle Einstellungen schnell auffinden und justieren?

Video Doorbells, Handy

Klingelt es an der Tür, lässt sich das Live-Bild mit dem Smartphone abrufen. Hier richten Sie etwa auch Aktivitätszonen ein oder justieren die Benachrichtigungen (im Bild: Blink).

Foto: Blink, COMPUTER BILD

  • Bewegungserkennung und Benachrichtigungen: Alle Doorbells liefern Benachrichtigungen auf Handy, Smart Speaker oder Smart Display, sobald jemand klingelt oder sich vor der Haustür etwas regt. Wie schnell kommen die Meldungen an? Und unterscheiden diese zwischen Personen, Paketen und sonstigen Bewegungen, um Fehlalarme zu reduzieren.
  • Beweissicherung und Videospeicher: Fürs spätere Stöbern sichern alle Doorbells kurze Videoclips beim Klingeln oder bei Bewegung. Landen die direkt auf Klingel und Handy, auf einem Hub, der am Router hängt, oder gar in der Cloud? Und braucht es dafür Extrazubehör oder ein kostenpflichtiges Abo?

Arlo, Netatmo, Google: Spezialisten für HomeKit & Co.

Netatmo bietet mit seiner smarten Video-Türklingel (169 Euro, Stand Dezember 2023) die erste HomeKit-fähige Doorbell. Hier klappt der Zugriff über Apples sicheres Smart-Home-System. Ebenfalls auf HomeKit versteht sich die Arlo Video Doorbell (gut 90 Euro) mit Bildern im Quadratformat und monatlichen Abokosten für Videoaufzeichnungen in der Cloud, wichtigen Extras wie Personen- und Paketerkennung sowie Aktivitätszonen. Der Vorteil: Sind dort weitere Geräte eingebunden, lässt sich alles in Szenen schalten. So kann etwa die Außenbeleuchtung erstrahlen, sobald die Türklingel Bewegungen im Vorgarten registriert. Wer dagegen im Smart Home auf den Google Assistant setzt, holt sich mit der Google Nest Doorbell (180 Euro) die passende Kamera-Klingel an die Haustür.

Ring Door View Cam: Smarter Türspion

Die Ring Door View Cam (110 Euro, Stand Dezember 2023) ist ein praktisches Gadget für das smarte Zuhause: Mit wenigen auf dem Smartphone ausgeführten Gesten sieht der Nutzer den Gast auf dem Handydisplay und kann per Gegensprechanlage mit ihm reden. Die Bildqualität war insgesamt gut, allerdings kämpft die Ring mit einem Rotstich sowie ruckeligen Bild-Bewegungen. Bei der Klangqualität kommt die schlaue Türklingel nicht über die handelsübliche Sprechanlage eines Mehrfamilienhauses hinaus. Der smarte Türspion benötigt eine gute WLAN-Verbindung zum Router, damit er wie gewollt funktioniert. Wer möchte, speichert die Übertragungen der Door View Cam gegen Aufpreis in der Cloud.

Smarte Video-Türklingeln: Kabel oder Akku?

Dem Besucher fallen die Video-Türklingeln als Plastikriegel außen neben der Haustür auf. In der Regel sitzt unten im Gehäuse der große Klingelknopf, oberhalb wartet die Kamera auf ihren Einsatz. Anbringen, einschalten, fertig? Nicht ganz. Viele Geräte, etwa von Ring Arlo und Blink, ersetzen die vorhandene Türklingel. Sie nutzen deren Verkabelung und die vorhandene Glocke. Beim Anbringen helfen die Smartphone-Apps der Hersteller mit detaillierten Beschreibungen. Damit die Montage gelingt, müssen die Drähte der heimischen Klingelanlage passen, etwa die richtige Spannung (8 bis 24 Volt) und Leistung liefern. Ist das nicht der Fall, muss ein Elektriker ran. Da sind locker weitere 100 Euro fällig. Einige Modelle bei Eufy, Google, Ring, Blink und Arlo wollen Frust und Zusatzkosten ersparen: Hier steckt (mitunter zusätzlich zum möglichen Kabelbetrieb) in den Klingeln ein Akku, damit der Betrieb ohne Kabelsalat klappt. Das ist unkompliziert, doch muss der Hausherr dann die Batterieladung im Blick behalten. Geht der Saft aus, bleibt die Klingel nämlich stumm. Die wiederaufladbaren Akkus halten laut Hersteller mindestens ein halbes Jahr. Mal ist der Akku wechselbar, mal fest verbaut – da ist dann Klingel abnehmen und über Nacht laden angesagt. Neben Strom brauchen die Klingeln Kontakt zum heimischen WLAN. Zwar bimmeln sie auch “offline”, aber nur mit Internetverbindung gibt es eine Meldung aufs Handy des Nutzers. Alle Klingeln funken im oft überlasteten 2,4-GHz-WLAN. Das flinke 5-GHz-Frequenz beherrschen nur wenige.

Video Doorbells, Wetterfest

Hängt die Video Doorbell nicht trocken im Hausflur, sondern draußen an der Eingangstür, muss sie wasserdicht und wetterfest sein. Das trifft auf alle getesteten Modelle zu (im Bild: Arlo).

Foto: Arlo, COMPUTER BILD

Wichtige Funktionen: Gucken, hören, sprechen

Schellt eine Besucherin oder ein Besucher an der Tür, schicken alle Klingeln fleißig Benachrichtigungen auf das Smartphone und stellen den “Sichtkontakt” per Live-Video her. Ein aufleuchtender Lichtring am Klingelknopf informiert den Gast darüber, dass der Bereich vor der Haustür gerade gefilmt wird. Die Kamera darf nur den Bereich un­mittelbar vor der eigenen Haus­tür dokumentieren, nicht den öffentlichen Raum oder den Privatraum an­derer Personen; dazu zählen etwa der Bürgersteig, das Nachbar­grundstück, der Hausflur. Im Mehrfamilienhaus müssen Ver­mieter und Mieter zustimmen. Kritisch sind auch Aufnahmen per Bewegungsmelder statt erst nach dem Klingeln, außerdem das Speichern in der Cloud. Nut­zerinnen und Nutzer müssen ihre Besucherinnen und Besucher per Warnaufkleber darüber informie­ren – oder diese Funktionen deaktivieren. Alle Cams liefern mindestens HD-Auflösung, Nachtsicht und Tonübertragung zum Hören und Sprechen. Dank Gegensprechfunktion kommunizieren Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer via Smartphone mit dem Gegenüber. Stimmen klingen oft dumpf und blechern, kommen aber noch verständlich rüber.

Video Doorbells, Videospeicher, Smart Hub

Ohne Cloud: Dank Smart Hub am WLAN-Router (hier im Bild: Eufy) landen Beweisvideos lokal und sicher vor Diebstahl in den eigenen vier Wänden.

Foto: Eufy, COMPUTER BILD

Videospeicher im Haus oder in der Cloud

Gegen Diebstahl sind alle Doorbells nur mäßig gesichert. Oft genügen Schraubenzieher oder Büroklammer – schon sind die Klingeln weg. Einziges Beweismittel der Tat: aufgenommene Videos. Szenen lassen sich nachträglich im Verlauf ausfindig machen, ansehen, aufs Smartphone herunterladen und verschicken. Die kleinen Filme helfen natürlich auch dann, wenn der Hausherr willkommene Besucher knapp verpasst. Arlo, Ring und Google speichern die Clips in der Cloud, Eufy und Netatmo lokal auf einem Smart Hub im Haus, bei Blink geht beides. Für den Cloud-Komfort fallen häufig monatliche Abogebühren an, nur wenige Hersteller wie Arlo und Ring packen auch wichtige Funktionen wie Bewegungserkennung oder smarte Benachrichtigungen hinter die Bezahlschranke.

Smarte Türklingeln mit Kamera: Test-Fazit

Als smarte Türbutler wirklich überzeugen konnten im Test nur die Modelle von Eufy. Vor allem die Eufy Video Doorbell Dual gefiel dank Doppelkamera, guter Videoqualität und lokaler Videosicherung – Testsieg. Die Größte Auswahl gibt es bei der Amazon-Tochter Ring. Dabei ist die Ring Video Doorbell Wired das kompakteste und mit Abstand günstigste Modell, preiswert und kabellos klappt es bei Blink. Wer den Google Assistant zu Hause nutzt, holt sich mit der Google Nest Doorbell die passende Kamera-Klingel an die Haustür, Arlo und Netatmo liefern gute Glocken für HomeKit-Fans.

Welche Türklingel mit Kamera ist die beste?

Die Eufy Video Doorbell Dual ist die derzeit beste, vom COMPUTER BILD getestete smarte Türklingel. Sie liefert, viele Funktionen, zuverlässige Benachrichtigungen und gute Videos. Die Doppelkamera sorgt für einen großen Blickwinkel, der Hausflur und Pakete auf der Fußmatte gleichermaßen einfängt.

Welche preisgüsntige Video Doorbell ist zu empfehlen?

Bereits für schlappe 60 Euro zu haben sind die Ring Video Doorbell Wired (kabelgebunden) oder die Blink Video Doorbell (Kabel udn Akku). beide stammen von Tochterfirmen des Versandriesen Amazon und erfordern für Cloudspeicher und alle Funktionen ein kostenpflichtiges Monatsabo.

Wie funktioniert Video-Türklingel?

Wer eine smarte Video-Türklingel hat, muss jetzt nicht hektisch vom Sofa aufspringen. Sie leitet das Klingeln ans Smartphone weiter. Dank eingebauter Kamera sieht der Hausbewohner sofort, wer da läutet, und kann auch gleich per Sprechanlagen-Funktion mit dem Besucher reden.

Ist eine Türklingel mit Kamera erlaubt?

Die Kamera darf nur den Bereich un­mittelbar vor der eigenen Haus­tür dokumentieren, nicht den öffentlichen Raum oder den Privatraum an­derer Personen; dazu zählen etwa der Bürgersteig, das Nachbar­grundstück, der Hausflur. Im Mehrfamilienhaus müssen Ver­mieter und Mieter zustimmen. Kritisch sind auch Aufnahmen per Bewegungsmelder statt erst nach dem Klingeln, außerdem das Speichern in der Cloud. Nut­zerinnen und Nutzer müssen ihre Besucherinnen und Besucher per Warnaufkleber darüber informie­ren – oder diese Funktionen deaktivieren.

Was kostet die Installation einer smarten Türklingel?

Viele Geräte ersetzen die vorhandene Türklingel. Sie nutzen deren Verkabelung und die vorhandene Glocke. Beim Anbringen helfen die Smartphone-Apps der Hersteller mit detaillierten Beschreibungen. Damit die Montage gelingt, müssen die Drähte der heimischen Klingelanlage passen, etwa die richtige Spannung (8 bis 24 Volt) und Leistung liefern. Ist das nicht der Fall, muss ein Elektriker ran. Da sind locker zusätzlich zum Kaufpreis der Klingel weitere 100 Euro fällig. Einige Modelle wollen Frust und Zusatzkosten ersparen: Hier steckt in den Klingeln ein Akku, damit der Betrieb ohne Kabelsalat klappt.

Categories: Uncategorized

Call Now Button