Im Zeitalter des Streamings wird der Besuch in einem
Kino immer unattraktiver. So kostet ein einziges Kinoticket zum Teil mehr als ein Monatsabo auf großen
Streamingdiensten. Trotzdem zeigte unter anderem Apple einige Eigenproduktionen seines Streaming-Angebots “Apple TV+” auf der großen Leinwand – doch damit soll nun Schluss sein. Wie aus einem
BILD-Bericht hervorgeht, plant der US-Konzern den Kino-Rückzug. In Zukunft möchte der Tech-Gigant deutlich weniger Filme in Lichtspielhäusern zeigen. Der Grund: Nahezu alle Filme erwiesen sich in den Kinos als Flop.
And the Oscar goes to…
Nach BILD-Informationen hat
Apple ein klares Film-Modell für die Zukunft: kurze Laufzeit in ganz wenigen Kinos. Allerdings möchte der
iPhone-Konzern nicht vollständig auf die große
Leinwand verzichten. Grund dafür könnte die Chance auf einen Oscar sein. Damit ein Streifen für den begehrten Preis nominiert werden kann, muss er im Vorjahr für mindestens sieben Tage im Gebiet von Los Angeles County in einem öffentlichen Kino gegen Entgelt gezeigt worden sein.
Apple TV+ gewann 2022 als erster Streamingdienst den Oscar für den besten Film. Gut möglich, dass der Tech-Riese zukünftig nachlegen möchte.
Die Filmstars George Clooney und
Brad Pitt wurden kürzlich Zeugen von Apples neuer Maßnahme. So wirkten sie in der Action-Komödie “Wolfs” mit, deren Kinospielzeit von dem US-Konzern spontan auf eine Woche gedrosselt wurde. Selbst Starregisseur Jon Watts erfuhr erst wenige Tage zuvor von der Planänderung und zeigte sich in einem Interview enttäuscht: “Ich habe diesen Film immer als einen Kinofilm betrachtet. Wir haben ihn gemacht, um ihn im Kino zu sehen.” Auch Clooney wünschte sich einen breiteren Release. Brad Pitt soll sogar Gehaltskürzungen in Kauf genommen haben, damit der Streifen groß in die Lichtspielhäuser kommt. Dass Apple sich so kurzfristig umentschieden hat, dürfte bei den Mitwirkenden für Unmut und damit für schlechte Mundpropaganda in
Hollywood gesorgt haben. Das könnte es dem Tech-Riesen erschweren, künftig an beliebte Schauspielerinnen und Schauspieler für Eigenproduktionen zu gelangen.