Massenaussterben, Mega-Tsunamis und eine globale Erwärmung, die etwa 100.000 Jahre andauerte: Das waren die Folgen des Asteroiden “Chicxulub”, der vor etwa 66 Millionen Jahren die Erde heimsuchte. Während in Sci-Fi-Filmen Mega-Asteroiden gern mit Atombomben zu Staub gesprengt werden, ist das in der Realität leider nicht so einfach. Die würden nämlich nicht einfach zerbröseln, sondern wie ein tödlicher Felshagel auf die Erde regnen. Dass Atombomben bei korrektem Einsatz doch helfen können, die Erde zu schützen, zeigt nun eine Studie aus den USA.

Röntgenstrahlung als Mittel zum Zweck

In einer Veröffentlichung der Fachzeitschrift “Nature Physics” berichten Wissenschaftler aus Albuquerque (New Mexico, USA), dass das Mittel zum Erfolg nicht die Sprengkraft der Atombomben ist, sondern vielmehr deren Röntgenstrahlung. Ein Experiment zeigte: Ein Röntgenimpuls kann genug Material zerstören, um einen bis zu 4 Kilometer großen Asteroiden von seiner ursprünglichen, erdgerichteten Bahn abzulenken.

Vom Kleinen ins Große

Die Funktionsweise demonstrierten die Wissenschaftler, indem sie mit einem starken Röntgenlaser auf zwei 12 Millimeter große künstliche Mini-Asteroiden schossen. Das Ergebnis war erstaunlich: Der Röntgenimpuls beschleunigte den Brocken auf etwa 70 Meter pro Sekunde, was den Vorhersagen entsprach. Die Experten sind in der Lage, die Werte des Experiments auf die bei einer Atomexplosion entstehende Röntgenstrahlung hochzurechnen und deren Wirkung auf einen großen Weltraumfelsen einzuschätzen. So könnte der Effekt einer einzelnen Atombombe stark genug sein, auch große Asteroiden abzulenken.

Häufiger als gedacht

Asteroide stellen eine reale Gefahr für die Erde dar. Besuche kleinerer Space-Steinen sind alltäglich. Doch in größeren zeitlichen Abständen kommt es auch zu Einschlägen massiverer Besucher aus dem All – mit erheblicheren Folgen für die Natur. So wurde vor etwa 3,6 Millionen Jahren der See Elgygytgyn in Sibirien von einem etwa 1 Kilometer großen Asteroiden geschaffen. Und auch in jüngerer Vergangenheit kam es zu folgenschweren Kollisionen: 2013 explodierte der sogenannte Tscheljabinsk-Meteor in etwa 30 Kilometer Höhe über Tscheljabinsk in Russland. Trotz seiner vergleichsweise geringen Größe von 20 Metern verursachte er Schäden an Tausenden Gebäuden und verletzte 1.600 Personen.

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