Seit 2019 nervt eine Sache bei den Tablets von Huawei: Sanktionen der USA verhindern, dass das chinesische Unternehmen Google-Dienste wie den Play Store für Apps auf den Geräten installiert. Trotzdem stellt Huawei regelmäßig neue Modelle vor. Etwa das Huawei MatePad 12X – schön groß, gut ausgestattet und nicht so teuer. Und für das Google-Problem gibt es vielleicht auch bald eine Lösung.
Wieder mit HarmonyOS
Huawei nennt das Betriebssystem des MatePad HarmonyOS. Es baute bislang auf den frei zugänglichen Teilen von Android auf, vor allem im technischen Unterbau des Betriebssystems. Darüber kommt eine eigene Benutzeroberfläche und ein eigener App Store: Die App Gallery zielt stark auf den Heimatmarkt China von Huawei. Daher fehlten viele gängige Apps aus dem Play Store. Mit der Suchfunktion Petal Search können die zwar oft auf anderen Webseiten aufgestöbert werden, doch es gibt dabei einen Haken: Nutzerinnen und Nutzer müssen sich selbst vergewissern, dass die Apps, die Petal Search findet, keine Schadprogramme enthalten. Bei Apps, die weder Zugangs- noch Bezahldaten brauchen, kein allzu großes Risiko. Wer mit dem Tablet per Online-Banking Geld überweisen oder in ein Firmennetz will, sollte sich das aber gut überlegen. Diese unbefriedigende Situation könnte sich mit der anstehenden Betriebssystemversion HarmonyOS Next ändern. Die soll ohne Android-Software auskommen. Technisch ein überfälliger Schritt. Bleibt nur abzuwarten, ob die großen App-Hersteller dann ihre Apps nach und nach auch für das neue Betriebssystem anbieten werden.
Weniger Spiegelungen dank Papermatte
Etwas größer und leichter
Mit 12 Zoll ist das MatePad 12X eine ganze Ecke größer als die aktuelle Standardgröße bei Tablets (11 Zoll). Dazu kommt ein ziemlich großer Akku (10.100 Milliamperestunden). Trotzdem hält sich das Gewicht in Grenzen: Mit 555 Gramm wiegt das MatePad 12X nur gut 30 Gramm mehr als das kleinere Vorgängermodell MatePad 11.5 S mit geringerer Akkukapazität. Einmal Volltanken soll nur 85 Minuten dauern, dafür lädt das MatePad 12X mit bis zu 66 Watt.
Schnell? Wahrscheinlich schon
Beim Prozessor geizt Huawei mit Informationen. Noch ist nicht klar, ob beim MatePad 12X wieder ein Kirin 9000 WL mit acht Kernen oder ein neuer Chip zum Einsatz kommt. Der 9000 WL ist kein Rekordrenner, sorgte beim Vorgängermodell MatePad 11.5 S aber für eine gute Temponote. Ob das MatePad 12X das toppen kann, muss der Test klären, den COMPUTER BILD zum Verkaufsstart der Tablets plant.
Drei Kameras für mehr Perspektiven
Bei günstigeren Tablets noch selten: Das MatePad 12X bringt drei Kameras mit: Die Selfie-Kamera muss dagegen mit 8 Megapixeln auskommen und fester Schärfeeinstellung (Fixfocus) auskommen, ebenso die Superweitwinkelkamera auf der Rückseite, die dafür in engen Innenräumen mehr drauf bekommt als die daneben sitzende Hauptkamera. Die Weitwinkelkamera bietet dafür eine höhere Auflösung (13 Megapixel) und Autofokus.
Preis und Verfügbarkeit Huawei MatePad 12X
In die Läden soll das Huawei MatePad 12X ab dem 11. Oktober 2024 kommen. In zwei Farben (Weiß und Grün). Für Frühbesteller legt Huawei bis zum 11. November 2024 den Eingabestift M-Pencil in der aktuellen Variante (3rd Gen) kostenlos bei. Wie viel das MatePad 12X kosten soll, steht noch nicht fest – da macht es Huawei noch einmal spannend. Vermutlich ähnlich wie das MatePad 11.5 S Papermatte. Das kostete bei der Vorstellung 400 Euro.